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Beobachtungen an der Westküste yon Afrika zwischen Benguela und Mossamedes.
anweisung !) erwähnte Baum steht auf der Spitze des Kaps und markirt sich
nur aus den Richtungen SW bis SSW, während er von Norden gesehen als weit
nach Innen. stehend erscheint und in dem höheren Lande verschwindet. Die
Niederlassung in der Equimina Bai war auf etwa 8 Sm Entfernung zu sehen,
Kap Friars mit den daneben befindlichen Felsen noch früher. Der in den
Segelanweisungen erwähnte tafelförmige Berg ist ebenfalls als gute Ansteuerungs-
marke für die Mitte der Elephanten-Bucht zu betrachten; jedoch sind zwei Berge
von gleichem Aussehen vorhanden, von denen man den westlichen nehmen muls,
Um 3" p. m. wurde in 23m Wasser in der Klephanten-Bucht geankert; die
Tiefen waren der Karte entsprechend. Der in dem Plan der Bucht auf der
Karte Tit. VIN, No. 11 (Br. K. 627) angegebene Flufs war vollständig trocken,
sein Bett war gut erkennbar.
Der Strom hatte an diesem Tage SWzW rw. 0,5 Sm pro Stunde gesetzt.
Am 5. Oktober um 7" a, m. wurde die Reise fortgesetzt und Kap St. Mary
auf 5 Sm Abstand passirt; die in den Segelanweisungen erwähnte Säule?) war
nicht zu sehen. Als gutes Peilobjekt ist hier die Pine-Insel zu benutzen, von
der eine gute Ansicht in der Amerikanischen Segelanweisung (Tit. B VIII, 13,
Tho West Coast of Africa, Vol. 3) vorhanden ist.
Zum Ansteuern der EKspilgle-Bucht ist am besten die Niederlassung zu
benutzen, die an dem östlichen Ufer der Bucht, dicht am Strande, gelegen ist;
sie ist auf. 8—9 Sm Entfernung erkennbar, aber weder in den Sogelanweisungen
erwähnt, noch in den Karten verzeichnet, Sonst sind keine Peilobjekte vor-
handen, aufser der Huk von Kap Martha, die aber auch nur hervortritt, wenn
man dicht unter Land ist. Die Westspitze und der Küstenvorsprung an der
Espilgle-Bucht selbst sind erst auf wenige Seemeilen Entfernung auszumachen.
Das Fahrzeug ankerte um 4*15” p.m. in der Mitte des Einganges der Espigle-
Bucht, in 25m Wasser.
An diesem Tage hatte der Strom WSW rw. 0,7 Sm pro Stunde gesetzt.
Der in der Karte verzeichnete Flufs Rio Carumjumbo ist nicht hier,
sondern mündet nach der Aussage der hier ansässigen Portugiesen weiter west-
lich nach Kap St. Martha zu. Die Tiefenangaben der Karte stimmten mit den
vorgefundenen Tiefen überein.
Am 7. Oktober um 7% a. m. lichtete der Kreuzer Anker und dampfte
nach der Tiger Bai, wo um 11* 50” a. m. in 24m Wasser geankert wurde, in
den Peilungen Ost und 0S0!/40 von den in der Amerikanischen Segelanweisung
Si VIII, No. 13) erwähnten konischen Hügeln. Die dort angegebene Peilung
st und 0zS würde einen Ankerplatz zu weit aufserhalb ergeben, wo man ohne
jeden Schutz in der sehr hohen Dünung liegt, während man innerhalb des
Küstenvorsprunges wenigstens einigermafsen geschützt liegt. In der Bai sind
keine weiteren Marken, da die wenigen niedrigen Fischerhütten erst zu sehen
sind, wenn man ganz nahe ist. Die Brandung war während der Zeit der An-
wesenheit S, M. Kr. „Habicht“ so hoch, dafs selbst an der bestgeschützten
Stelle der Bai ein Landen mit Schiffsbooten unmöglich war.
Der Strom hatte während der vier Stunden WzS rw. etwa 1 Sm pro
Stunde gesetzt.
Um 5% p. m. wurde die Reise nach Mossamedes fortgesetzt und während
der Nacht in einem Abstand von 10—15 Sm längs der Küste gesteuert.
Um 9 30° a. m. den 8, Oktober kam die Küste nördlich am Kap Euspa
in Sicht und markirte sich die Mündung des Giraul-Flusses durch einen Kin-
schnitt in die Berge deutlich; um 10* 30“ erst konnte, wegen des unsichtigen
Weiters so spät, die Spitze Giraul mit dem Leuchtthurm auf 5 Sm Entfernung
erkannt werden, kurz darauf kam auch die Stadt und das Fort von Mossamedes
sowie das Haus auf der Spitze Noronha in Sicht, und um 12* wurde in 20m
Wassertiefe geankert.
Der Strom hatte während der Nacht wieder nach Aufsen gesetzt, ebenso
wie an den Tagen vorher, und zwar NW!AN rw. 0,3 Sm pro Stunde,
M
Africa Pilot, Part II, 1884, S. 146.
Findlay’s South Atlantic, 1883, S. 770.
Africa Pilot, Part II, 1884, S. 148
Findlay’s South Atlantie. 1883, S. 773.
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