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Vierteljahrs-Wetter-Rundschau der Deutschen Seewarte.
Am 21. März. S. 22. Um 10a Wind NNW 10, um 2p N10, um 12p NEZ. — S$. 31.
Wind um 102 SSW 10, um 123 WSW 11, um 2p W11, um 6p NNW 10 und um 12p NNW 11;
niedrigster Luftdruck 741,7.
In der kalten Strömung auf der Rückseite der letzteren Depression ent-
stand am 24. März über Skandinavien ein neues Maximum, welches am 24. mit
jenem am Kanal koexistirte, jedoch dieses überdauerte. Indem gleichzeitig zum
folgenden Tage das von Westen gekommene neue Hochdruck-Gebiet auf der
Mitte des Oceans stationär wurde und jenes am rechten Rande der Karte
nördlich vom Aralsee sich aufs Neue entwickelte und fostsetzte, ist die letzte
Woche des März, welche Karte III mit vorführt, gekennzeichnet durch die
wenig unterbrochene Erstreckung hohen Luftdrucks von Sibirien über Skandi-
navien bis ca 50° W-Lg, während über Amerika und dem Golfstrom sowohl,
als im Südosten Europas, barometrische Minima ihr Wesen treiben, und zwei
solche auch vom Ocean, die iberische Insel halb umkreisend, ins Mittelmeer
eindringen. Diese Züge lassen die Druckvertheilung des in Rede stehenden
Zeitabschnittes in Europa als eine typisch frühlingsmäfsige erscheinen. In
Deutschland hatte dieselbe anhaltende nordöstliche Luftströmung mit meist
trübem Wetter zur Folge.
Interessant ist die während dieses Zeitraums sich vollziehende rasche
Wanderung eines barometrischen Maximums von Labrador längs der Westküste
Grönlands polwärts, welche die Karte II verzeichnet und die folgende Tabelle
näher nachweist; die Werthe in derselben sind nur auf 0° redueirt.
Hoffen-
thal Zoar
27. 8p 774,22 774,9
8a
28. {2p
8—(9p
Nain
773,8
Okak Hebron
773,0 17714
Rama
772,6
74
X
8
59,2
3
59,6
>77
60,8
571,0
73,1
69,0
64,8
8a ° 558 56,9 57.9 R0),4 60,4 60,1
29. 12p 49,0 51,9 51,38 55,0 55,7 57,7
8—(p 1474 48,6 48.4 51,7 52,4 56,2
Seehöhe, m 8 10 4 8 15 3
Ivig- ÖGodt- Jakobs- Uper-
tut haab hayn nivik
761.1 751,0 17553 750,5
64:9
67.1
70.0
R4.6
67,7
710
605 57,5
64,22 598
692 675
57,9 70,4 774 74,5
64,9 68,2 78.7 75,9
622 634 714 742
5 11 13 12
Zur Ergänzung der Darstellung der Vorgänge auf dem Ocean mögen
wiederum einige Notizen aus den Schiffsjournalen Platz finden:
Am 26. März. S. 18 (amerik. Küste). Um 8p Wind SE11. — SS. 54 (vorm Kanal).
Wind um 12a NNE4, um 8p ENE? und um 12p ESE8.
Am 28. März. S. 54 (43° N, 16° W). Um 4p Windstille, um 8p NNW8S8 und um 12 p
NE6; um 4p niedrigster Luftdruck, 757,0; St. Elmsfeuer.
Am 29. März. S. 25 (Golfstrom), Um 10a Wind NW8. — S. 55. Um 2p Wind E6,
um 4p N8 und um 12p NWS; um 4p niedrigster Luftdruck, 741,4. — S. 30. Um 2a Nordlicht.
Am 30. März. S. 31. Der Wind drehte in der Zeit von 8 bis 12a von WNW 3 durch
NE und S nach WNW 8: starkes Schneegestöber.
Werfen wir hier einen Rückblick auf den Monat März 1884, 80
zeigt uns die Karte der mittleren Monats-Isobaren, dafs der Charakter der
Luftdruckvertheilung ein vollkommen winterlicher war: das Minimum südlich
von Island war in einer für einen Frühlingsmonat aufsergewöhnlichen Weise
entwickelt (ca 9ınm unter normal), und umgekehrt der Druck über Central-
russland viel zu hoch (ca 9 mm über normal). Das Maximum der Rossbreiten
findet sich im Monatsdurchschnitt in normaler Lage, aber mit etwa 3 mm
höherem Druck, als für den März normal ist. Von jener des vorhergehenden
Februars unterscheidet sich die mittlerc Druckvertheilung im März 1884 fast
nur durch die Verlagerung des östlichen Maximums vom Donauthal nach dem
Südende des Ural-Gebirges, wodurch eine gröfsere Häufigkeit östlicher Winde
im Vergleich zum Februar bedingt wurde. Der winterlichen Druckvertheilung
entsprach aber keineswegs vorwiegend winterliche Temperatur: im östlichen
Theile des Hochdruck-Gebiets, in Ostrussland und Westsibirien, herrschte aller-
dings meist strenges Frostwetter, im Westen vom Maximum, im Gebiete der
schwachen südlichen Strömung, brachte dagegen in der Mitte des Monats die