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Vierteljahrs-Wetter-Rundschau der Deutschen Seewarte.
März über mit geringen Unterbrechungen an. Dafs wir die graphische Dar-
stellung ungefähr nach Dekaden auf die Karten I bis III vertheilt haben, ge-
schah größstentheils aus der praktischen Rücksicht auf Anschaulichkeit, wozu
sich eine ziemlich gleichförmige Länge der auf jeder Karte dargestellten Zeit-
räume und die Vermeidung einer Ueberlastung einzelner Karten empfiehlt;
andernfalls hätten wir, wie wir sogleich sehen werden, die Tage bis zum
16. März, welche nur durch eine kurz dauernde Störung am 11. und 12, vom
zunächst zu betrachtenden Zeitraum getrennt waren, mit zu diesem hinzuziehen
können.
Der Charakter der Witterung während der ersten Dekade des März
(vgl. Karte I) ist für Central- und Osteuropa in der „Monatl. Uebers. d, Witt.“
anschaulich dargestellt. Unter der Wirkung des grofsen östlichen Hochdruck-
Gebiets war derselbe ganz anomal winterlich; im Gebiete des Maximums selbst
herrschte meist heiteres strenges Frostwetier; auf seiner Südwest-Seite, in
Deutschland, sank zwar, dem milderen Klima entsprechend, die Temperatur
nur wenig unter 0°, aber die auch hier anomal kühle Witterung der zweiten
Hälfte dieses Zeitabschnitts machte sich hier durch trübes Wetter und Schnee-
fälle um so unangenehmer. Auf dem Ocean ist dieser Zeitraum besonders
charakterisirt durch zwei grofse Depressionen, deren eine rasch von Virginia
nach Grönland eilte, während die zweite, die als ’heilminimum an der Südost-
seite von jener entstanden zu sein scheint, trotz rascher Ausbildung nur langsam
und im Zickzack, zuletzt in ganz ungewöhnlicher Richtung, südwärts, sich be-
wegte.‘ Das am 3. in Dakota auf der Westseite der erstgenannten Depression
and ihrer Theilminima aufgetretene Maximum gelangte, wie dieses so häufig
der Fall ist, bei der weiteren Fortpflanzung auf deren Südseite und verschmolz
über dem Atlantischen Ocean mit dem stationären Maximum der Rossbreiten,
letzteres am 7. bis über 780 mm erhöhend.
Zur Ergänzung der Wetterkarten und der obigen Darstellung führen wir
einige auf die Zwischenzeiten zwischen den Karten bezügliche Daten aus den
Schiffsjournalen an, welche einerseits den bekanntlich theils von 4 zu 4 Stunden,
theils von 12 zu 12 Stunden angestellten regelmäfsigen Beobachtungen, anderer-
seits der Rubrik „Bemerkungen“ entnommen sind. Die Schiffenummern sind die
in den „Synoptischen Karten“ angewandten, die Reihenfolge stets die von West
nach Ost.
Am 1. März. S. 31. Sahen morgens früh ein Nordlicht,
Am 2. März. S. 53. Wind bei Gewitter und Regen umlaufend durch S nach WSW.
Um 12 a SzW 8, um 12p WSW 11. Niedrigster Luftdruck, 752,2, um 4p. — D. 48. Um 88a
Wind SEzS 5, Bar. 745,0. — D. 44. Nachts vom 1. zum 2. helles Nordlicht,
Am 3, März. S. 19. Wind um 6a NNE2, um 108 SE7, um 2p S11, um 4p SSW 9,
um 6p SSW 11 und um 10p WNW 8; niedrigster Luftdr, um 6 p 749,1. — S. 839. Um 4p Wind-
stille. bald darauf leichter, rasch zunehmender nördlicher Zug. Um 8p niedrigster Luftdr., 746,5.
Am 4. März. D. 39. Während eines Regen- und Schneeschauers erschien das St. Elms-
feuer. — S. 19. Um 2a Wind NNE1, um 4a SE3, um 6a SSES, um 10a SSW 10, um 12a
SW 11, um 2p SSW 12, um 6p WNW 10 und um 12p W6. Um 3b 20% p. m, niedrigster Luft-
druck, 743,3, Blitz und Dunner.
Am 9. März. D. 44. Sahen abends ein helles Nordlicht. — S. 19. Wind um Ob a. m,
ESE 8, um 2a SSE7, um 4a WSWS8, um 6a NNE 7, zugleich niedrigster Luftdruck, 732,1; um
1p SSE7, um 4p NE6 und um 12p ENE 5. — D. 39. Um 83p Bar, 746,0, Wind WNW 8.
Am 10. März. S. 5. Um la sprang der Wind in einer heftigen Regenböe um von SW7
nach NWzN8. — S. 38. Um 10a Wind SW 6, um 2p SW 7, um 6p W9, um 10p WNW 9; um
8 p niedrigster Luftdruck, 751,5. — D. 31. Um 4p niedrigster Luftdruck, 752,0; um 12p Wind
WNW 11. — S. 19. Bei abnehmendem Luftdruck ging der stürmisch werdende Wind durch S nach
WSW um. — D. 61. Orkanartige Hagel- und Schneeböen. — S. 31. Wind durch S nach E um-
laufend. — S. 33. Um 2p niedrigster Luftdr., 748,2; um 8p Wind WNW 8. — D. 39. Um 8p
Bar. 738.1. Wind WSW 5.
Indem am 9. bis 12. März neue Hochdruck-Gebiete, von den Vereinigten
Staaten und vom Weilsen Meere kommend, an die Stelle der beiden in Russ-
Jand und im SW der Azoren liegenden rücken, wurde die Druckvertheilung
vorübergehend erheblich gestört, da wir am 11. und 12. ein ausgesprochenes
Maximum auf dem Golfstrom finden. Obwohl sich darauf, wie schon gesagt,
der alte Zustand sehr bald ungefähr wieder herstellte, so gonügto doch schon
die Ausdehnung des östlichen Gebietes hohen Druckes auf Südeuropa dazu, um
in Centraleuropa die Tage nach dem 13. in solchen Gegensatz zu jenen vom
6.—9. zu setzen, wie in der „Monatl. Uebers. d. Witt.“ dargelegt wurde, vor