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Full text: 10, 1882

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„Humboldt“ zu derselben in 25,6° N-Br und 43,4° W-Lg am 16. April und 
„Gerd Heye“ in 26,7° N-Br uud 44,7° W-Lg am 15. April gelangten. Am 
Mittage des 25. April waren die respektiven Schiffsorte: „Hugo“ in 39,1° N-Br 
und 34,3° W-Lg, „Humboldt“ in 40,2° N*Br und 32,9° W-Lg und „Gerd Heye“ 
in 40,4° N-Br und 33° TVLg. Die Mündung dos Kanals wurde von „Hugo“ 
am 8. Mai, von „Humboldt“ am 5. Mai und von „Gerd Heye“ am 4. Mai erreicht. 
„Hugo“ hatte die Reise von der Bali Stro/se zum Kanal in 116 Tagen vollendet. 
Von dieser Zeit waren 38 Tage in nördlicher Breite zugebracht worden, und 
hatte man dort: 10° N-Br in 32,3° W-Lg am 9. April, 20° N-Br in 39,2° W-Lg 
am 13. April, 30° N-Br in 41,5° W-Lg am 21. April uud 40° N-Br in 31° W-Lg 
am 26. April geschnitten. 
5. Reise des Bremer Vollscliiffes „Magdalene“, Kapt. C. Meyer. 
Am 9. November 1881 verliefs das Vollschiff „Magdalene“ die Elbe- 
Mündung, um nach New-York zu segeln. Da in der Nordsee südwestliche 
Winde angetroffen wurden, entschlofs sich Kapt. Meyer Nord um Schottland 
zu gehen. Man schlug also einen nordwestlichen Kurs ein und gelangte auf 
demselben bis zum 13. November in Sicht von Fair Island. Von hier aus 
westwärts segelnd, wurde man an mehreren Tagen von frischem Ostwinde be 
günstigt, der das Schiff bis zum 18, November nach 59,5° N-Br in 21® W-Lg 
führte. Bis soweit war der Verlauf der Reise ein ganz befriedigender. Nach 
dem nun aber der Wind umgelaufen war nach Süden, begann eine Periode 
stürmischer Gegenwinde, wie sie wohl nur selten in ähnlicher Weise angetroffen 
worden ist. Es waren dieselben Verhältnisse, wie solche derzeit auch der Mit 
segler „von Berg“, welcher sich am 18. November in 59,3° N-Br und 22,6° W-Lg 
befand, erlebte, und die in einer Reihe rasch aufeinander folgender orkanartiger 
Stürmo bestanden. Auch „Magdalene“ beobachtete damals, ebenso wie „von 
Berg“, jene ungewöhnlich niedrigen Barometerstände, wie sie im Berichte des 
letzteren Schiffes angegeben worden sind. Am 20. November zeigte bei der in 
etwa 60,5° N-Br und 20° W-Lg befindlichen „Magdalene“ das Barometer auf 
714,3mm und am 22. November in der Nähe von 59,5° N-Br und 18° W-Lg 
auf 711,5mm. Am letzteren Tage verlor „Magdalene“ im orkanartigen Sturm 
mehrere seiner Hauptsegel. Am 25. November erhielt das Schiff während eines 
unweit 59° N-Br und 14,5° W-Lg herrschenden Sturmes von orkanähnlichor 
Stärke mehrere solch schwere Brechseen an Bord, dafs Verschanzungon nebst 
Stützen, Boote und Rüstenklampen zertrümmert und der Schanzdeckel gespalten 
wurde. Seit längeror Zoit schon war es unmöglich gewesen, sich gegen diese 
gewaltigen Stürme zu halten, unaufhaltsam war das Schiff nach Osten hin zurück 
getrieben, und da des fehlenden Rüstklampens wegen man nun auch fortwährend 
befürchten mufste, den Fockmast zu verlieren, wurde beschlossen, nach der 
Nordsee zurückzukehren und dort einen Nothhafen aufzusuchen. Es wurde also 
ein östlicher Kurs eingeschlagen. Als man diesen einige Tage verfolgt hatte, 
sichtete das Schiff am 4. Dezember, nach sieben Tagen, an denen keine astro 
nomische Ortsbestimmung hatte angestellt werden können, ganz unerwarteter 
Weise die Küste von Norwegen. Da es von dort aus bei den in nächster Zeit 
aus südlicher Richtung vorherrschenden Winden unmöglich war, die Nordsee zu 
erreichen, inzwischen die erlittenen Schäden durch eigene Hülfe auch wieder 
einigermafsen hergestellt worden waren, versuchte man von Neuem nach Westen 
hin zu gelangen. Man traf, um diese Absicht auszuführen, dann auch zunächst 
eine ziemlich günstige Gelegenheit, und konnte man bis zum 12. Dezember nach 
22,5° W-Lg in 57,5° N-Br vorrücken. Nach dieser Zeit wurde durch an 
haltende Weststürme jeder Fortschritt wieder für länger aufscrordentlich 
schwierig gemacht. Dennoch aber gewann man nun gegen den Mitsegler „von 
Berg“, und als am 25. Dezember sich dieses Schiff in 52,4° N-Br und 30° W-Lg 
befand, stand „Magdalene“ in 50° N-Br und 30,2° W-Lg. Der fernere Verlauf 
von „Magdalene’s“ Reise war infolge ungünstiger Winde und Stürme auch nur 
ein langsamer, aber auch hier ein rascherer als derjenige der Bark, und 
nachdem „Magdalene“ am 20. Januar den Hafen von New-York erreicht hatte, 
verflossen noch 14 Tage bis zu „von Berg’s“ dortiger Ankunft. „Magdalene“ 
hatte die Reise von der Elbe nach New-York in 82, von Fair Island ab in 
68 Tagen vollendet. Während derselben war: 30° W-Lg in 50° N-Br am
	        
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