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15. September, 20° S-Br in 106,8° O-Lg am 19. September und 10° S-Br in
105,5° O-Lg atn 24. September überschritten.
Von Passoeran versegelte „Hugo'* nach Banjoewangie. Die Reise wurde
am 28. Dezember angetreten und unter höchst ungünstigen Verhältnissen in
zwei Wochen vollendet. Nachdem das Schiff dann im letzteren Hafen voll be
laden worden war, ging es am 11. Januar 1882 in See, um nach Falmouth als
Orderhafen zurückzukehron. Ara 12. Januar befand das Schiff sich südlich von
der Bali Straße, wo sich mäfsigor beständiger Westwind einstellte, bei dem
ein Südkurs verfolgt wurde. Am 20. Januar, als „Hugo* nach 16° S-Br in
111,5° O-Lg gelangt war, verlor dor Westwind seine Stärke, und es folgte
mehrere Tage anhaltende leichte südwestliche Briese. Aus Windstille, welche
am 21. und 22. Januar beobachtet worden war, entwickelte sich endlich am
letzteren Tage der SE-Passat, dos9en äquatoriale Grenze in der Nähe von
15,2° S-Br und 109,5° O-Lg zu liegon schien. „Hugo* fand auch im Gebiete
dieses Windes keine günstigen Verhältnisse, denn die Windstärke war dort nur
selten oine befriedigend starke, und als man am 3. Februar nach 21,2° S-Br
in 82° O-Lg gekommen war, wurde dem Anscheine nach schon die polare
Passatgrenzo erreicht. Der znm ganz leisen Zuge horabgesunkene Wind lief
dort, boi einem Barometerstände von 762,5mm, zuerst nach Nord, um später
im Verlaufe zweier Tage eine Drehung durch West und Süd nach SE zurück
auszuführen. Nachdem dieselbe vollendet worden war, frischte der Wind rasch
auf und hielt sich dann noch für eine lange Zeit im östliohen Halbkreise. Erst
am 19. Februar veränderte, in der Nähe von 29° S-Br nnd 43° O-Lg, der Wind
zum zweiten Male seiue Richtung durch Nord nach West und Süd, um sich
noch einmal längere Zeit in östlicher Richtung zu halten. Westwind von etwas
längerer Dauer wurde erst westlich von 24° O-Lg angetroffen, doch war der
selbe auch dort weder lauge anhaltend noch stürmisch. „Hugo* fand überall
keine Schwierigkeit, nach Westen hin vorzurücken, und konnte daher am 3. März
bei frischem SW-Winde der Meridian der Kapstadt überschritten weiden. Am
7. März kreuzte „Hugo* in 12,5° O-Lg den Parallel von 30° Süd, nachdem bis
dahin 14 Tage südlich von demselben verbracht worden waren. Auf dem Wege
zur Südspitze Afrika’s hatte das Schiff: 10° S-Br in 115° O-Lg am 13. Januar,
20° S-Br in 84,5° O-Lg am 1. Februar und 30° S-Br in 40° O-Lg am 21. Fe
bruar, wie 90° O-Lg in 18,7° S-Br am 29. Januar, 60° O-Lg in 27,4° S-Br am
11. Februar und 30° O-Lg in 33° S-Br am 27. Februar geschnitten.
Aus dem SE-Winde, welcher „Hugo“ wieder nördlich von 30° S-Br
brachte, entwickelte sich später der Passat. Dessen polare Grenze schien un
weit 29,5° S-Br in 11,5° O-Lg zu liegen. Ein höchster Barometerstand von
766,8mm wurde unweit 28° S-Br beobachtet. Im Passatgebiete selbst wehte
bis nach 21° S-Br recht frische Briese, während nördlich von diesem Parallel
nur schwacher Wind herrschte. Als 6 U S-Br überschritten worden war, wurde
der Wind so schwach und unbeständig, dafs dersolbe den Namen Passat nicht
mehr verdiente, und unweit 2° S-Br stellte sich sogar Mallung aus westlicher
Richtung ein. Der Stillengürtel reichte, wie zu dieser Jahreszeit nicht selten,
über die Linie in südliche Breite hinüber. Infolge dieses Verhältnisses wurde
in der Nähe der Linie vom Aequafcorialstrom nicht allein keine Spur, sondern
an dessen Stelle sogar eine starke östliche Strömung beobachtet. Am 31. März
ging *Hugo“ in 24,3° W-Lg von der südlichen zur nördlichen Halbkugel über.
Das Schiff hatte dio zwischen 30° S-Br und Linie liegende Strecke in 24 Tagen
zurückgelegt und auf derselben: 20° S-Br in 5,5° O-Lg am 14. März und
10° S-Br in 17,4° W-Lg am 21. März geschnitten.
Nachdem „Hugo* in nördlicher Breite noch drei Tage im Stillengürtel
verbracht hatte, gelang es am 3. April, in der Nähe von 1,7° N-Br und
23,7° W-Lg, das Gebiet des NE-Passats zu erreichen. Am 3. April Mittags,
als „Hugo*'s Schiffsort 1,6° N-Br in 23.6° W-Lg war, befand sich die Els-
flether, auf einer Reise von Hongkong nach Hamburg begriffene Bark „Humboldt*
in 2,2° N-Br und 23° W-Lg und gleichzeitig der Mitsegler „Gerd Heye* in
2,8° N-Br und 24,5° W-Lg. „Hugo* vollendete dann später den noch übrigen
Thcil der Reise unter ähnlichen Verhältnissen, wie sic in den Reiseberichten
der beiden Mitsegler schon angeführt worden sind. Am 15. April erreichte
„Hugo* in 23,6° N-Br und 41,8° W-Lg die polare Passatgrenze, während