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Full text: 10, 1882

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markirt durch die Kaps Kannega resp. Korega im Süden und durch die Halb 
insel Matsu gosi mit den davor liegenden kleinen Felseninseln Ni saki im 
Norden, und die Bucht selbst fällt durch ihre Tiefe und die im Innern liegende 
kleine bewaldete Insel Oo sima sehr deutlich ins Auge. Der gute englische 
Plan der Kawiada-Bucht (Br. Admiralitäts-Karte No. 210, Tit. XI, No. 158) 
bedarf weiter keines Kommentars, nach ihm findet man ohne Schwierigkeiten 
auch den Ankerplatz nahe beim Städtchen Yamada. Um 6 s /4 Uhr Abends ankerte 
„Elisabeth“ daselbst. 
Die Yamada-Bucht ist unter allen von mir besuchten an der Ostküste 
Nippons bei weitem die geräumigste und schönste, dabei nach See zu geschlossen 
und überall tief, vielleicht sogar etwas zu tief für die Bequemlichkeit des 
Ankerns. Verproviantirung ist ebenso wenig wie in den übrigen Häfen der 
Ostküste möglich; nur Fische und geringe Quantitäten Geflügel und Eier wurden 
angeboton; Fleisch, Kartoffeln, Gemüse sind nirgends zu bekommen. Das von 
den Flüssen heruntergeführte Wasser ist durch den Abflufs von den Feldern 
verunreinigt; nach reichlichem Regen dürfte vielleicht aus den Rinnsalen von 
den Bergen trinkbares Wasser zu entnehmen sein. 
Am 19. Juni 5 h a. m. setzte „Elisabeth“ die Reise fort und ankerte in 
der Miyako-Bucht in der Nähe des Städtchens Sukiga saki. 
Die Küste zwischen Yamada und Miyako bildet zwischen den Kaps 
Ni saki und Kuro saki eine flache Ausbuchtung mit vielen kleineren ziemlich 
rechtwinkelig zur Küste cinspringcnden Einlässen. Die Lage der beiden Kaps 
zu einander ist nicht NzO—SzW, wie die englische Karte angiebt, sondern 
NzW'/rW—SzO V4O. Erkennbar ist diese Küste daran, dafs ungefähr in der 
Mitte zwischen beiden Kaps das Land, welches bei einer Höhe von 50—80m 
sehr abschüssig nach dem Wasser zu abfällt, dicht an diesen Abfällen einige 
bebaute Felder zeigt, die sohr ins Auge fallen, und die sonst nirgends an der 
Küste zwischen Kap Kiori bis nach Yamada bemerkt waren. Das Südkap der 
Miyako-Bucht, Kap Kuro saki, erscheint, wenn mau von Süden kommt, lang ge 
streckt, ist niedrig, ca 30—40m hoch, grün und mit niederem Gehölz bewachsen; 
an der NW-Seite desselben liegen zahlreiche bis 30m hohe Felsen. Die in der 
Richtung WNW von diesem Kap an der Jl/b/al'o-Bucht liegende insei Hede sima 
markirt sich weder durch Farbo noch durch Höhe gegen das Hinterland; erst 
wenn mau näher kommt oder schon in der Bucht ist, bemerkt man sie; sie 
erscheint dann wie ein stumpfer Landvorsprung. Die beiden Städtchen 
Sukiga saki und Miyako, durch ciue felsige Landzunge von einander getrennt, 
liegen in der Mitte der Bucht an der NO-Seite derselben hinter einer Halbinsel, 
die sich gut durch zwei davor liegende graue Folseneilande und ihre eigenen 
weifslich-grauen Klippen markirt. Den Ankerplatz findet mau an der Hand 
der japanischen Karte, die durchaus richtig und zuverlässig zu sein scheint, 
ohne Mühe. Nach NO ist die Bucht offen; Dschunken und kleine Schoner 
finden aber sichorcu Schutz in dem Flüfschcn, au dem Miyako liegt; Schiffe bis 
zu 5m Tiefgang können zur Notli immer noch genügende Deckung gegen die 
See unter der erwähnten Halbinsel haben, tiefer gehenden Schiffen dürfte es 
aber kaum anzurathen sein, bei nordöstlichem Sturm liier einen Unterschlupf zu 
suchen, da sie gegen die in die Bucht hineinstehende See durch die äufsersten 
Spitzen der Halbinsel nur sehr geringe Deckung finden würden. 
In allen fünf von mir besuchten Häfen fand ich die Wassertemperatur 
nur um einige Grad höher, \yie draufseu an der Küste. Das Mittel der Tem 
peratur betrug: 
zwischen 
13 
13,3 
12.5 
12.6 
Mittag von der Bucht aus auf der 
Sec liegend bemerkt wurde, und der gegen 5 Uhr in die Bucht zog, verhinderte 
die für den Abend beabsichtigte Fortsetzung der Reise nach Ilakodate, die 
daher erst am 20. Juui Morgens 5 Uhr bei stiller Luft unter Dampf aufgenommen 
wurde. Zuerst in 1—2 Sm Entfernung an der Küste entlang dampfend, wurde 
Amu cl. IIy<lr. etc., 1SS2, lieft XI. 3 
In 
Aikawa 
15,5 
Kamaishi 
15,0 
Odzutsu 
14,6 
Yamada 
13,8 
Miyako 
14,4
	        
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