Für die Einsegeluug in die Bucht sind weitere Direktiven niclit zu geben :
die japanische Karte scheint durchaus richtig: alle auf vorspringende Punkte
genommene Peilungen stimmten, und die Lothungen ergaben sich immer überein
stimmend mit der Karte. Das im Innern der Bucht liegende Kiff war weder
durch hellere Wasserfarbe noch durch Brandung zu erkennen, doch ist die auf
dem Südende des Riffes stehende eiserne roth gestrichene Kugelbake weit
sichtbar und gut zu erkennen; man passirt diese Bake besser an St-B. und hat
alsdann in 30m Entfernung schon 12,5—17,5m Wasser; wählt man die nördliche
Passage, so hat man sicli 150m von der Bake entfernt zu halten; die vom
Kontre-Admiral von Wickede erwähnte, das Nordende des Riffes andeutende
Boje lag nicht aus, und ist daher die südlichere und auch breitere Passage als
die sicherere mehr zu empfehlen. Auf der japanischen Hafenkarte ist die Bake
noch nicht angegeben, während die englische Karte dieselbe schon enthält;')
ebenso ist auf keiner Karte der südlich von dem Flecken KamaisM in der
mifsweisenden Richtung S 59° 0 ins Wasser hineiugebaute und durch eine sehr
solide gebaute Holzbrücke verlängerte Steindamm angegeben; beide tragen ein
doppeltes Schienengeleise, Damm und Brücke sind zusammen 277 m (910 Fufs),
Brücke allein 155 m (510 Fufs) lang, angegeben. Am Ende der Brücke wurden
bei Hochwasser 5 Ä /4in Wasser gefunden. Die Schienengeleise führen zu den Eisen
werken und von da weiter ins Land zu den Eisensteinbrüchen. Das Ende der
Brücke steht auf 39° 16' 30" N-Br und 141° 52' 49,5" O-Lg. Die nach Pegel
beobachtungen an einem Tage gemessene Fluthhöhe betrug 1,3m, die Ebbe
setzte 0,3—0,5 Sm in nordwestlicher Richtung. Fluthströmung machte sich
nicht bemerkbar.
Am 17. Juni 6 h a. m. dampfte „Elisabeth“ weiter nach Odzuchi- oder, wie
es richtiger heilst, (Mzwtsw-Bucht. Als Anscgelungsmarkcn für diese Bucht,
dient für ein von Süden kommendes Schiff wieder die Insel San-gan sima,
für ein Schiff, welches von Norden kommt, das Kap, welches die Einfahrt auf
der Südseite markirt, und welches das nächste Kap nördlich von San-gan sima
ist; dasselbe springt iu der Richtung ONO—WSW ziemlich scharfgratig in die
See, ist baumbewachsen bis auf eine kleine Einsattelung, die einige Hundert
Meter von der äufserston Spitze entfernt, tlieilweise kahl ist und ein halbes
Dutzend weifs gestrichener, tlieilweise schräg stehender japanischer Tempel-
thore von der charakteristischen Form zweier eingegrabenon Balken mit darauf
liegendem Querbalken trägt. Die japanische Skizze der (MeMfsM-Bucht ist nur
sehr oberflächlich und für ein Navigiren nach Landmarken nicht geeignet. Die
darin angegebenen, quer durch die innere Bucht gelegten Lothungslinien ent
halten durchweg zu grofse Tiefen. 2 ) Es ist, da die Tiefen schneller abnehmen,
als die Karte es andeutet, zu empfehlen, weiter aufserhalb des eingezeichneten
Ankei’S zu ankern. Ich fand in der Peilung „Insel Horai in OSO und die süd
liche Huk der inneren Bucht SSW’/hW“ in 17 m Wasser einen guten Ankerplatz
in zähem schwarzem Schlick. Uebrigens ist die ganze innere (Mswfsw-Bueht
nach See zu vollständig geschlossen. Immerhin kann man die japanische Karte
zum Orientiren beim Einsegeln benutzen und, da anscheinend keine Riffe und
Steine im Wege liegen, sicher in die Bucht hineinsteuern, wenn man sich un
gefähr in der Mitte derselben hält. Peilt die Insel Horai Nord, dann ist bei
ca 600 m Entfernung von derselben mit nordwestlichem Kurse auf den Anker
platz zu steuern.
S. M. S. „Elisabeth“ ankerte um 9 h 15 m a. m. in der Ocfcwfsw-Bucht und
verliefs dieselbe um 4 h p. m., um den Hafen von Yamada aufzusuchen.
Der Charakter der Küste nördlich von der Odzulsu-Y>wc\\t wird noch
wilder; die oft steil ins Wasser abfallenden Granitfelsen mit ihren scharfen
Kanten und schroffen Abhängen unterscheiden sich in ihren kahlen und theil-
weise mit Moos, Gras und niederem Gestrüpp bestandenen Wänden sehr be
stimmt von dem mehr bewaldeten Gestein der Küste südlich von Odzutsn und
erinnern vielfach an Partien in der Magellan Strafse. Hält man sich in guter
Sichtweite der Küste, dann ist der Eingang in die F«w«drt-Bucht auch nach
der englischen Admiralitätskarte No. 2347 nicht zu verfehlen; er wird klar
*) Die Karte in Heft VIII, 1878, Annalen, hat sie auch schon,
*) Karte zu Heft VIII der Annalen ete., 1878.