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schon auf ca 30 Sin Entfernung gesehen; durch ihre Form, Höhe und dunklere
Farbe markirt sie sich scharf (und nicht zu verwechseln) als Insel von dem
Hinterlande; in einer Entfernung von 12 Sin wird auch der auf der SO-Seite
der Insel stehende weifse Leuchtthurm bemerkt. Auf das Südende von Kingkasan
ist loszusteuern, bis der Kanal zwischen dem Kap des Festlandes und der Insel
Amitsu hama offen ist, dann in diesen mit nordwestlichem Kurse einzulaufen.
Der Kurs in die zlilawa-Bucht — die erste Bucht hinter dem Kap — ergiebt
sich aus dem Plane der englischen Admiralitätskarte No. 208 (Tit. XI, No. 187);
als beste Ansegelungsmarke fand ich einen vor dem Dorf dicht am Wasser
stehenden Pallisadenzaun, der auch in der Karte angegeben ist; auf ihn ist
zuzusteuern, wenn er NOzN bis NO'/iN peilt. Den Ankerplatz ergiebt die
Karte; der Grund war dunkelblaugrauer Schlick und sehr haltbar.
Beim Einlaufen in den Kanal zwischen Amitsu hama und dem Festlande
ist die Nähe der genannten Insel zu vermeiden; einige Hundert Meter von der
selben in nördlicher Richtung wurde Brandung bemerkt; in der Mitte des Kanals
ist bei 30—40m Tiefe anscheinend überall freies Wasser; bei der Ausfahrt
passirte ich den Kanal in 2—300m Entfernung vom Festlande; die mit einem Boote
dort vorgenommenen Lothungen hatten auf 100m von der Küste entfernt überall
— auch an der äufsersten Spitze des Kaps — 14—19 m Wassertiefe ergeben,
und weder Brandung noch Färbung des Wassers deuteten auf Riffe hin.
Soweit es die Zeit gestattete, wurden Beobachtungen und Messungen
zur Kontrolo der Karte vorgenommen. Das Resultat war, dafs die Karte der
Mwlawa-Bucht die Wassertiefen sowie die Konturen des Landes richtig enthält,
dafs aber der Mafsstab dieser Karte ein zu grofser ist.
Die Bucht ist in der That gröfser, als der Plan sie zeigt, und auch der
Kanal zwischen Bucht und Amutsu hama ist breiter, als wie auf der englischen
oberflächlichen Skizze und auf der japanischen Admiralitätskarte angegeben ist.
Ein Pegel ist nicht aufgestellt worden, weil die südöstliche Dünung
überall an den schroffen zerrissenen Felsenufern zu starke Brandung verursachte;
doch wurde vom Schiffe aus stündlich die Wassertiefe gemessen, auch sind
Strombeobachtungen gemacht worden. Die Fluthhöhe ward zu 2,5m gefunden.
Strömung ergab sich in der Bucht nicht.
Am 14. Juni, Abends 6 h 30“, verliefs „Elisabeth“ bei Windstille die
Mi/irm'a-Bucht, um den Kamaishi-U&t'en zu besuchen. Mit Tagwerden steuerte
ich die nördlich vom Kap Kiwi gelegene Spitze an und fand so für die letzten
10 Stunden die Stromversetzung S 18° W 13,7 Sm.
Die zerrissene wilde Küste mit den vielen vorspringenden Huken und davor
liegenden Felsen macht bei dem Mangel an Küstenkarten dieser ganzen Küste
das Orientiren sehr schwierig; Gewifsheit über die Position des Schiffes kann man
bei dem unzuverlässigen Strom, der bald nördlich bald südlich setzen soll, beim
Ansteuern der Küste, wenn man mit der Gegend unbekannt ist, nur durch
Breiten-Observation erhalten; obgleich für mich die Witterungsverhältnisse
günstige waren und ich mich nach dem Ansteuern der Küste durchschnittlich
nur 1—2 Sm von derselben entfernt hielt, befand ich mich doch eine Zeit lang
im Zweifel, ob die A'amais/u'-Bucht nicht schon passirt sei; Gewifsheit über den
Schiffsort erhielt ich erst, als beim Erreichen dieser Bucht im Hintergründe
derselben die vom Kontre-Admiral von Wickede in dessen im August 1877
über genannte Bucht eingereichton Bericht erwähnten Fabrikschornsteine in
Sicht kamen. 1 )
Als Anhalt zum Auffinden der Bucht dient für ein von Süden kommendes
Schiff die vom Kontre-Admiral von Wickede als Elisabeth, in der Karte
aber als San-gan sima bezeichnete Insel. Schon auf mehrere Meilen Entfernung
markirt sie sich von dem Hinterlaude durch die dunklere Farbe und hat als
sehr charakteristisches Kennzeichen an der SW-Seite weifse Steinbrüche oder
Kalkfolsen, die einer am Ufer liegenden kleinen Stadt auffallend ähnlich sind. Dio
Insel San-gan sima ist übrigens auf der englischen Adiniralitätskarte No. 2347,
Tit. XI, No. 136, angedeutet und auf der japanischen Karte des Hafens von
Kamaishi vom Jahre 1872, wie auf der hiernach gefertigten englischen Karte
No. 208, Tit. XI, No. 158, genau und in richtiger Position verzeichnet.
*) S. „Ann. (1. Hydr. etc.‘ 1878, pag. 337.