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Full text: 10, 1882

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4 h p. in. häufige steife Böeu mit wenigen Regentropfen auf. Dennoch zeigt die 
Barographenkurve durch eine plötzliche Unterbrechung in ihrem sonst ruhigen 
Verlauf am 9. zwischen 9 s /t h p. m. und Mitternacht den Einflufs des letzten 
Ausläufers des Gewitters, durch ein plötzliches Steigen des Luftdrucks um bei 
nahe 1mm zu 10'p. m. und ein zweites allmählicheres von IO 1 /* 11 bis 10 3 /4 h p. m., 
worauf der Druck wieder bis 12 i /’ h abnimmt uud alsdann ungefähr in die frühere 
Kurve eiulenkt. 
(Fortsetzung folgt im nächsten Heft.) 
Aus den Reiseberichten S. EVI. S. „Hertha“, Kapt. z. S. von Kall.') 
Am 15. April 1882 trat S. M. S. „Hertha“, Kapt. z. S. von Kall, die 
Heimreise von der ostasiatischen Station, auf welcher das Schiff vom 26. Juni 1881 
an verweilt hatte, von Hongkong aus au und begab sich zunächst uacli Singa 
pore, woselbst es am 2. Mai cintraf. Am 9. Mai setzte „Hertha“ die Heimreise 
fort, erreichte Zanzibar am 29. Mai und blieb daselbst bis zum 20. Juni; au 
diesem Tage trat „Hertha“ die Weiterreise durch den Kanal von Mozambique 
nach Simonstown au, wo das Schiff am 20. Juli zu Anker ging. 
Der Kommandant berichtet über diese beiden letzten Reisen Folgendes: 
1. Heise von Singapore nach Zanzibar im Mai 1882. 
Wind und Wetter. „Zwischen Singapore und der Sunda-Strafse wurden, 
der Jahreszeit entsprechend, Stillen und sehr leichte und wechselnde Winde, 
allerdings vorherrschend aus südlicher Richtung, angetroffen. Zwischen der 
Swwfa-Strafse und 7,5° S-Br (104,5° O-Lg) herrschten ebenfalls neben viel Stillen 
sehr leichte Winde aus allen Richtungen. 
Der Passat setzte mit kräftigen Regenböen ein, war bis 9° S-Br in 
Stärke sehr unbeständig, wehte hier mit ungefähr Windstärke 4 und nahm 
mit wachsender Breite gleichmäfsig zu, so dafs das Schiff' auf 13° S-Br in 
6 Tagen von 98,1° bis 77,9° O-Lg 1434,2 Sin, im Durchschnitt ein Etmal von 
239 Sm oder 10 Sm pro Stunde ablaufen konnte. Der Wind war während 
dieser Zeit vorherrschend ESE und brachte häufige Regenböen mit sich. Diese 
unterschieden sich wesentlich von den sonst im Passat gewöhnlich vorkommenden 
Böen in ihrer Form und Ausdehnung. Im östlichen Theil des Indischen Occans 
bis zu ungefähr 70° O-Lg traten überhaupt die charakteristischen Passatwolken 
gar nicht oder nur vereinzelt auf, während erst diesseits der erwähnten Grenze 
der Himmel wirkliches Passataussehen annahm. 
Zwischen 79,9° und 72,8° O-Lg war der Wind sehr flau und drehte 
während der beiden Tage einmal links laufend um die Windrose, ohne-beson 
dere Veränderung des Barometerstandes. Im weitern Verlauf der Reise blieb 
der Passat durchgängig flau, so dafs während dieser Zeit nur wenige Etmalc 
über 200 Sm gemacht werden konnten. Der Wind wurde schliefslich nach dem 
Passiren der Insel Madagascar sehr südlich, am Tage sogar meist südsüd 
westlich bis südwestlich. “ 
Strömungen, „ln der Üania-Strafse wurde vor der ersten Biegung der 
selben in der Nähe von Kalian ein kräftiger nach NNW setzender Oberflächen 
strom gefunden. Derselbe erreichte nicht den Tiefgang des Schiffes (5,9 m zu 
6,1 in), denn treibende Blätter und Baumstämme hatten eine von der Kurs 
richtung abweichende Bewegung nach NNW, auch bildete der Schaum des Bug 
wassers, welches au der St. B.-Seite dicht am Schiff entlang glitt, an der 
B. B.-Seite einen Winkel von ungefähr 15° mit der Kiellinie, und das Wasser 
selbst, welches au der St. B.-Seite von dem mitgeschleppten Schmutz dick und 
l ) S. „Ami. 4. Hydr. etc.“ 1881, pag. 335, 337, 454, 054; 1882, pag. 290, 407.
	        
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