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Stunde), obwohl die „Wind and current charts“ nur an der Nordseite von
Cuba einen östlichen Strom ergeben. Von den Colorados bis Habana wurdo
ein Strom nach ENE von 2,5 Sm die Stunde gefunden.
6. (D. S.) Strömung in der Sunda-Strafse zur Zeit des SE-
Monsuns. Kapitän A. Reinefarth von der deutschen Bark „Cuba u berichtet
wie folgt:
„Nachdem wir die Sunda-Strafse durchsegelt und die Höhe der Button-
Insel erreicht hatton, setzten wir am 5. Oktober bei flauem SE-Winde unseren
Kurs von der Java-Küste ab, um die Reise durch die Gaspar-Strafse nach
Manila fortzusetzen. So wie wir uns vom Lande entfernten, wurden wir von
einem starken Strome erfafst, der um St. Nicholas Point herum in die Stmda-
Strafse hineinsetzte. Wir trieben mit derselben an der Button-Insel vorbei,
gerade auf die Insel Thwart the Way zu. Um eine Strandung zu vermeiden,
mufsten wir an der NO-Spitze dieser Insel in 30 Faden (54 m) Tiefe ankern,
wobei wir dem Lande so nahe waren, dafs man dasselbe vom Hintertheil des
Schiffes durch einen Steinwurf erreichen konnte. Am nächsten Morgen lichteten
wir den Anker und vermochteten auch anfänglich uns durch Segeln etwas vom
Lande zu entfernon; allein bald wurde der Strom wieder stärker und das Schiff
durch denselben längs der Ostküste der Insel zurückgetricben. Dabei näherten
wir uns der SO-Spitze derselben bis auf eine halbe Schiffslänge, und während
das Schiff auf der einen Seite von der Brandung berührt wurde, fanden wir
auf der anderen Seite derselben mit 125 m (70 Fad.) Leine keinen Grund.
Bei der herrschenden Windstille trieb das Schiff noch 7 Sm weiter zurück, so
dafs wir uus nach Verlauf von zwei Stunden wieder südlich von Fourth Point
befanden.
Durch unsere Erfahrungen wird die Anweisung in Findlays „Directory
for the Indian Archipelago etc.“, 1 ) welche besagt: „Sobald Button-Insel passirt
ist, setze man den Kurs auf Two Brothers“, als nicht zweckmäfsig erwiesen.
Ich glaube vielmehr, dafs von zehn Schiffen, welche dieser Anweisung folgen,
es neun ebenso wie uns ergehen würde, und möchte daher empfehlen, in dieser
Jahreszeit die Jaua-Küste mit ihren Ankergründen bis nach St. Nicholas Point
zu halten und erst von dort den Kurs auf die Two Brothers-lmeln zu nehmen.
J ) Siehe daselbst S, 165 (II. Auflage).
Anzeige.
Die „Scgelanleitung für die Mündungen der Jade, Weser und
Elbe“, und die „Segelanleitung für die Ems-Mündung und die Ost
friesischen Inseln mit ihren Seegaten“, Deutsche Küste der Nordsee (siehe
Beilagen zu den „Annalen der Hydrographie etc.“, 1878 und 1879), zusammen
gestellt von Korv.-Kapt. Holzhauer, aut Grund der Vermessungen in den
Jahren 1876 bis 1878 — in Kommission bei E. S. Mittler & Sohn, Königliche
Hofbuchhandlung, Berlin, Kochstrafse 69/70 —, sind in Bezug auf Betonnung
nnd Seezeichen veraltet und für die Navigirung in diesen Gewässern nicht mehr
mafsgebend.
Berichtigung.
In dem Artikel des Herrn Dr. Matern in Heft VII dieser Annalen mufs
es heifsen:
pag. 401 Z. 6 v. o. (p—$ statt log cos (<jp—d).
„ „ „ 12 „ „ 33° 54'43" „ 33° 54'36".
„ „ „ 13 „ „ 0,4' „ eine Viertelminute.
„ 406 „ 10 v. u. und „ also.
Gedruckt und in Kommission bei K. S. Mittler & Sohn.
Königliche Hofbuchhandlung.
Kochstrafse 69/70.