Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

517 
9* 
dafs jetzt nur noch eine Rinne mit 1,2 in Wassertiefe auf der Barre vorhanden ist. 
Es ist zweifelhaft, ob der Hafen noch ein Jahr über offen bleiben wird. 
Schiffsboote sollten nicht ohne Lotsen in den Hafen einzulaufen versuchen. 
3. (D.S.) Bemerkungen über den Hafen von Due auf der Insel 
Sachalin in 50° 50' N-Br und 142° 14' O-Lg. 1 ) Von befreundeter Seite sind 
der Direktion der Seewarte die folgenden Bemerkungen zugegangen: 
„Schiffe, welche nach dem Hafen von Due bestimmt sind, müssen dem 
Feuerthurme gegenüber ankern und dem Lande nicht näher als 9 m (5 Fad.) 
Tiefe kommen. Näher dem Ufer besteht der Meeresboden nur aus Felsplatten, 
worauf die Anker nicht halten, oder sie gerathen in eine Felsspalte, aus der 
sie nicht wieder zu bekommen sind. Beim Kohlenladen mufs man das Schiff 
etwa 2 Kblg südlich von den Minen auf 9 m (5 Fad.) Wasser zu Anker 
bringen, um bequem und schnell laden zu können. Nördlich vou den Minen 
liegen gefährliche Felsen unter Wasser. Bei gutem Wetter geht das Laden sehr 
schnell; es wird Tag und Nacht gearbeitet. Das Schiff „Consolation“ lud etwa 
200 Tonnen in 24 Stunden. Eine guto Eigenschaft der Dae-Koldcn besteht 
darin, dafs sie keinen Schwefel enthalten und daher nicht der Selbstentzündung 
ansgesetzt sind. 
Für Schiffe, deren Anker im Süd- oder SW-Sturm nicht halten, ist in 
der Jonchiere Bai ein guter Ankerplatz vorhanden. Die Bai liegt zwei Meilen 
nördlich von den Minen. Vor dem Eingänge derselben liegt ein Kap, und vor 
diesem befinden sich drei frei liegende Felsen, die drei Brüder genannt. Die 
Bai schneidet sehr tief ein, so dafs man weit hinein segeln kann. Die „Con- 
solation“ ankerte bei ruhigem Wetter in 9 m (5 Fad.) Tiefe. 
4. Uvea- oder Wallis-Insel. Tonga-Archipel. 2 ) In der „Annonce 
hydrographique“ No. 16, Paris 1882, ist nach einem Bericht des Kommandanten 
des französischen Schiffes „Le Bussard*, Freg. Kapt. Parizot, 1881, und dem 
Bericht des Sehiffslieutenant Gontaud, von dem Schiffe „Seignelay“, 1880, nach 
stehende Beschreibung der WaüKs-lnseln zusammengestellt: 
Insel Uvea (Wallis). Fahrwasser Honikulu. In diesorn Fahrwasser stofscu 
bei der Ebbe zwei Strömungen von gleicher Stärke unter einem rechten 
Winkel zusammen; die hierdurch erzeugten Stromkabbelungon sind nur mit 
grofser Fahrgeschwindigkeit und bei Anwendung einiger Vorsichtsmafsregeln zu 
passiren. Bei der Fluth ist der Zusammenstofs dieser beiden Strömungen kaum 
bemerkbar. 
Der Gezeitenwechsel dauert höchstens eine Viertelstunde. Theoretisch 
wäre es in dieser Zwischenzeit am vortheilhaftesten, die Durchfahrt zu voll 
ziehen, die Praxis hat jedoch ergeben, dafs man gut thut, eine Stunde später 
das Fahrwasser zu passiren, weil dann die Strömungen noch ganz schwach sind. 
Auch die Zeit des niedrigsten Wasserstandes ist hierfür günstig, da man dann 
am wenigsten abtreiben wird. 
An der Westküste der Einfahrt liegt das Wrack des Schiffes „Lhermitte 
Ankerplatz von Mata - Utui. Dieser Ankerplatz ist vollkommen gegen 
Seegang geschützt, da dieser sich an den zahlreichen Korallenbänken, welche 
den Ankerplatz umgeben, bricht. Dagegen ist der Passat daselbst in ganzer 
Stärke fühlbar, es gewährt aber wieder den Vortheil, dafs sieh die Temperatur 
ab kühlt. 
In der Nähe des Ankerplatzes ist kein Ort, wo ein Schiff Wasser ein- 
nehmen könnte. 
Die Lotsengebühr beträgt ein- und ausgehend 10 Piaster, ohne Rücksicht 
auf die Gröfse des Schiffes. 
5. Strömungen zwischen Jamaika und Cuba im April 1882. 
Ueber die auf der Fahrt S. M. S. „Luise“ von Kingston auf Jamaica bis Habana 
vom 5. bis 14. April angetroffenen Strömungen berichtet der Kommandant, 
Korv.-Kapt. Stempel, dafs der Strom nach Osten setzte und südlich von 
letzterer Insel ebenfalls ein solcher von beträchtlicher Stärke (0,8 Sm die 
9 Nach „S. P. Samachwalow: Anleitung zur Befahrung der Tatar- oder Sachalin-Sirafse, 
wie des Amur Lima», übersetzt und herausgegeben von H. J. Pallisen; Hamburg, b. Friede- 
richten <r Co, 1871“, welches Buch ausführliche Angaben über Due enthält, befindet sich der MOi- 
tärposten daselbst in 50° 49' 49" N-Br und 142° 6' O-Lg. 
*) S. „South Pacific Directory“ 1877, pag. 628.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.