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5° W-Lg verlassen hatte, und während dieser Zeit war 30° W-Lg in 40,5° N-ßr
am 1. Januar, 50° W-Lg in 30° N-Br am 20. Januar, 00° W-Lg in 30,2° N - Br
am 24. Januar und 70° W-Lg in 34° N-Br am 30. Januar geschnitten worden.
Unter den während der Roise beobachteten Stürmen war einer der heftigsten
der, welchen man am 31. Januar und 1. Februar erlebte. Derselbe begann aus
südöstlicher Richtung und endete aus nordwestlicher. Heftige elektrische Ent
ladungen und ein niedrigster Barometerstand von 744,7 mm begleiteten den
selben. Ein anderer ähnlich verlaufender, orkanartiger Sturm wurde am 4. und
5. Februar unweit 38,5° N Br in 70,5° W-Lg überstanden. Dieser begann aus
Ost, nahm aus dieser Richtung bis zur Stärke 10 zu und sank plötzlich, als der
Luftdruck mit 734,7 mm seinen niedrigsten Stand erreicht hatte, zum ganz leisen
Zuge herab. Nach kurzer Zeit brach der Sturm aber wieder aus SW herein,
und als bald nachher der Wind nach NW umgelaufeu war, wehte derselbe fast
in orkanartiger Stärke. Hagel und Schnee, wie auch Gewitter traten als Be
gleiter dieses Sturmes auf.
Zur selben Zeit, in der „Mozart* diese Reise über den Ocoan vollendete,
wurde sie auch von der nach Netc-York bestimmten Bark „Antoinette*, Kapt.
II. Maafs ausgefühlt. Dieses Schiff verliefs am 1. Dezember 1881 die Elbc-
Müudung, an demselben Tage, als „Mozart' 1 von der Weser aus in See ging,
und befind sich am 15. Dezember in 48,9° N-Br und 8° W-Lg, während
„Mozart* gleichzeitig in 49,2° N-Br und 7,7° W-Lg stand. Beide Schiffe waren
hier also in ganz geringer Entfernung von einander. Bei den im Atlantischen
Ocean angetroffeuen Gegenwinden richtete die erstere Bark aber ihren Kurs
gleich nach Süden, erreichte am 1. Januar in der Nähe von 31,5° N-Br und
27,5° W-Lg das Gebiet des Passats und berührte in demselben als südlichsten
Punkt 21,7° N-Br in 53° W-Lg am 16. Januar. Am 25. Januar kreuzte
„Antoinette* in 70,5° W-Lg 30° N-Br wieder, und ohne von den heftigen
Gegenstimmen, welche den letzten Reiseabschnitt des „Mozart* noch verlängerten,
etwas zu spüren, erreichte jene Bark am 2. Februar den Hafen von New- York.
Aufser der kürzeren, hatte „Antoinette* auch eine viel bequomere Reise als
„Mozart* gehabt. Und vergleicht man gegen die Fahrt der erstercu Bark
gar diejenige des Mitseglers „von Berg*, welches Schiff auch am 2. Februar
Ncw-York erreichte, so ist es einleuchtend, wie wenig rathsam es unter Um
ständen sein kann, für die Ausführung im Spätherbst beginnender Reisen nach
Nordamerika hohe Breite aufzusuchen.
Am 2. März 1882 verliefs „Mozart* New- York, um nach Hamburg
zmückzukehren. Man legte diese Reise bei fast nur günstigen Winden, deren
Stärke häufig bis zum Sturme zunahm, zurück ohne, dafs sich Hervorzubebendes
während derselben ereignete; 70° W-Lg wurde in 40,1° N-Br am 3. März,
60° W-Lg in 40,8° N-Br am 7. März, 50° W-Lg in 41,5° N-ßr am 10. März
und 30° W-Lg in 47° N-Br am 16. März geschnitten. Am 23. März, nach
21tägiger Reise befand „Mozart* sich in Sicht der Lizard-Yoaer.
8. Reise des Bremer Vollscliiffes „Salisbury“, Kapt. P. Reitzenslein.
Das auf einor Reise von Cardiff nach Manila begriffene Vollschiff „Salisbury *
überschritt am 6. März 1881 den Parallel von 50° Nord. Südlich von dieser
Breite wurden zunächst umlaufende Winde angetroffen. Nachdem mau aber am
13. März nach 39,5° N-Br gekommen war, lief der Wind zuerst nordwestlich
und später, indem er weiter nach links drehte, durch Nord nach NE. Als darauf
östliche Wiude das Schiff bis zum 19. März nach 27° N-Br in 22° W-Lg ge
führt hatten, drehte in der Nähe dieses Punktes der mäfsige Wind durch Süd
nach SSW, und rnufste dann mehrere Tage über ß. B.-Bug beim Wiude gesegelt
werden. Mau gerieth dadurch nach einem vcrliältnifsmäfsig weit östlich ge
legenen Standpunkte, und als am 24. März der NE-Passat einsetzte, war der
Schiffsort 21,3° N'-Br in 21,1° W-Lg. Kapitän Roitzcnstein cntschlofs sich
nun östlich von den Kap Fmfe-Inseln nach Süden zu segeln, und konnte dort
auch eine ganz befriedigende Fahrt erzielt werden. Am 31. März beobachtete
mau unweit 4,8° N-Br in 23,6° W-Lg für einige Wachen flauen nordöstlichen
Zug, und war dieser das einzige Anzeichen des Stillengürtels. Am 2. April
wurde unweit 2,2° N-Br iu 24° W-Lg die Windrichtung eine südöstliche, und
am 3. April führte frischer SE-Passat das Schiff in 25,8° W-Lg über den