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Full text: 10, 1882

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5° W-Lg verlassen hatte, und während dieser Zeit war 30° W-Lg in 40,5° N-ßr 
am 1. Januar, 50° W-Lg in 30° N-Br am 20. Januar, 00° W-Lg in 30,2° N - Br 
am 24. Januar und 70° W-Lg in 34° N-Br am 30. Januar geschnitten worden. 
Unter den während der Roise beobachteten Stürmen war einer der heftigsten 
der, welchen man am 31. Januar und 1. Februar erlebte. Derselbe begann aus 
südöstlicher Richtung und endete aus nordwestlicher. Heftige elektrische Ent 
ladungen und ein niedrigster Barometerstand von 744,7 mm begleiteten den 
selben. Ein anderer ähnlich verlaufender, orkanartiger Sturm wurde am 4. und 
5. Februar unweit 38,5° N Br in 70,5° W-Lg überstanden. Dieser begann aus 
Ost, nahm aus dieser Richtung bis zur Stärke 10 zu und sank plötzlich, als der 
Luftdruck mit 734,7 mm seinen niedrigsten Stand erreicht hatte, zum ganz leisen 
Zuge herab. Nach kurzer Zeit brach der Sturm aber wieder aus SW herein, 
und als bald nachher der Wind nach NW umgelaufeu war, wehte derselbe fast 
in orkanartiger Stärke. Hagel und Schnee, wie auch Gewitter traten als Be 
gleiter dieses Sturmes auf. 
Zur selben Zeit, in der „Mozart* diese Reise über den Ocoan vollendete, 
wurde sie auch von der nach Netc-York bestimmten Bark „Antoinette*, Kapt. 
II. Maafs ausgefühlt. Dieses Schiff verliefs am 1. Dezember 1881 die Elbc- 
Müudung, an demselben Tage, als „Mozart' 1 von der Weser aus in See ging, 
und befind sich am 15. Dezember in 48,9° N-Br und 8° W-Lg, während 
„Mozart* gleichzeitig in 49,2° N-Br und 7,7° W-Lg stand. Beide Schiffe waren 
hier also in ganz geringer Entfernung von einander. Bei den im Atlantischen 
Ocean angetroffeuen Gegenwinden richtete die erstere Bark aber ihren Kurs 
gleich nach Süden, erreichte am 1. Januar in der Nähe von 31,5° N-Br und 
27,5° W-Lg das Gebiet des Passats und berührte in demselben als südlichsten 
Punkt 21,7° N-Br in 53° W-Lg am 16. Januar. Am 25. Januar kreuzte 
„Antoinette* in 70,5° W-Lg 30° N-Br wieder, und ohne von den heftigen 
Gegenstimmen, welche den letzten Reiseabschnitt des „Mozart* noch verlängerten, 
etwas zu spüren, erreichte jene Bark am 2. Februar den Hafen von New- York. 
Aufser der kürzeren, hatte „Antoinette* auch eine viel bequomere Reise als 
„Mozart* gehabt. Und vergleicht man gegen die Fahrt der erstercu Bark 
gar diejenige des Mitseglers „von Berg*, welches Schiff auch am 2. Februar 
Ncw-York erreichte, so ist es einleuchtend, wie wenig rathsam es unter Um 
ständen sein kann, für die Ausführung im Spätherbst beginnender Reisen nach 
Nordamerika hohe Breite aufzusuchen. 
Am 2. März 1882 verliefs „Mozart* New- York, um nach Hamburg 
zmückzukehren. Man legte diese Reise bei fast nur günstigen Winden, deren 
Stärke häufig bis zum Sturme zunahm, zurück ohne, dafs sich Hervorzubebendes 
während derselben ereignete; 70° W-Lg wurde in 40,1° N-Br am 3. März, 
60° W-Lg in 40,8° N-Br am 7. März, 50° W-Lg in 41,5° N-ßr am 10. März 
und 30° W-Lg in 47° N-Br am 16. März geschnitten. Am 23. März, nach 
21tägiger Reise befand „Mozart* sich in Sicht der Lizard-Yoaer. 
8. Reise des Bremer Vollscliiffes „Salisbury“, Kapt. P. Reitzenslein. 
Das auf einor Reise von Cardiff nach Manila begriffene Vollschiff „Salisbury * 
überschritt am 6. März 1881 den Parallel von 50° Nord. Südlich von dieser 
Breite wurden zunächst umlaufende Winde angetroffen. Nachdem mau aber am 
13. März nach 39,5° N-Br gekommen war, lief der Wind zuerst nordwestlich 
und später, indem er weiter nach links drehte, durch Nord nach NE. Als darauf 
östliche Wiude das Schiff bis zum 19. März nach 27° N-Br in 22° W-Lg ge 
führt hatten, drehte in der Nähe dieses Punktes der mäfsige Wind durch Süd 
nach SSW, und rnufste dann mehrere Tage über ß. B.-Bug beim Wiude gesegelt 
werden. Mau gerieth dadurch nach einem vcrliältnifsmäfsig weit östlich ge 
legenen Standpunkte, und als am 24. März der NE-Passat einsetzte, war der 
Schiffsort 21,3° N'-Br in 21,1° W-Lg. Kapitän Roitzcnstein cntschlofs sich 
nun östlich von den Kap Fmfe-Inseln nach Süden zu segeln, und konnte dort 
auch eine ganz befriedigende Fahrt erzielt werden. Am 31. März beobachtete 
mau unweit 4,8° N-Br in 23,6° W-Lg für einige Wachen flauen nordöstlichen 
Zug, und war dieser das einzige Anzeichen des Stillengürtels. Am 2. April 
wurde unweit 2,2° N-Br iu 24° W-Lg die Windrichtung eine südöstliche, und 
am 3. April führte frischer SE-Passat das Schiff in 25,8° W-Lg über den
	        
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