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Full text: 10, 1882

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Um ein Urtheil über die Gröfse des Fehlers zu erhalten, welcher durch 
gegebene Fehler in der Höhe, dein Depressionswinkel und dem Refraktious- 
Koöfficienten in der Distanz hervorgebracht wird, differentiiren wir die Gleichung: 
h = dtgd — * 
wodurch wir erhalten: 
dh — d. d 
Setzen wir hierin: 
ein und isoliren wir d. d, 
^ d 2 
2r d ’ 
tg i - ~ (1—2/3) 
+ 
d 
tu cos 
S 2 
d 2 
dd 4- * dß. 
tg s 
h 
d 
so wird 
d. d 
d 
hl 
d* (1—20)' 
d.h 
d 2 
d 3 
2hr 
cos d ä h 1 
tlHl~2ßy 
2hr . 
dd 
d/?, 
rh 
L 2hr J 
worin «i == 206265" und dd in Bogensekuuden ausgedrüekt ist. Hieraus ergicbt 
sich, dafs ein Fehler in der Annahme von ß bei gröfseren Distanzen einen sehr 
erheblichen Einflufs erlangt und von allen die gröfste Quelle von Unsicherheit 
bildet. Für unsere vier Beispiele finden wir der Reihe nach: 
d . d = + 2,67 dh — 0,04 dd — 3 d/3 
d . d = + 16.41 dh — 1,30 dd — 677 dß 
d . d — -f 48,69 dh — 10,22 dd — 14254 dß 
d. d = + 90,97 dh — 29,29 dd — 62713 dß. 
Nehmen wir an, wir hätten h um 2 m, d um 10" und ß um 0,02 fehler 
haft angenommen, und setzen wir den ungünstigsten Fall, dafs alle Fehler in 
demselben Sinne wirken, so würden wir die Entfernungen um resp. 
6 m oder ‘/«o der Distanz 
59 „ 
485 „ 
1730 
V*T» 
V*9 
Vs 8 
fehlerhaft erhalten haben. 
Man sieht, dafs ein sehr erheblicher Theil (beim letzten Beispiel 1254m, 
also der bei Weitem gröfste Theil) dieser Fehler von der, allerdings sehr grofs 
angenommenen Unsicherheit des Refraktions-Koel'ficienten ß herrührt. 
Die Ausführung der Aufnahme einer Uferlinie durch die im Vorstehenden 
dargelegtc Methode kann etwa iu folgender Weise geschehen. Zuerst ist ein 
passend und der' aufzunehmenden Uferlinie möglichst nahe gelegener, nicht zu 
niedriger Höhenpunkt auszuwählen, von dem aus die Uferlinie in möglichst 
grofser Ausdehnung übersehen werden kann. Dies wird am besten bei Gelegen 
heit einer Rundfahrt im Boote geschehen, welches sich dicht unter dom Ufer 
hält. Es ist natürlich nicht erforderlich, dafs der gewählte Punkt auf dem 
Gipfel des Berges liegt, wenn er nur nicht zu niedrig gelegen ist und so sig- 
nalisirt werden kann, dafs man ihn von anderswoher mit Sicherheit erkennen 
kann, was zur genauen Ermittelung der Höhe nothwendig ist. 
Daun wird der Berg bestiegen und mit dem Universaliustrumeut eine so 
grofse Anzahl von Punkteu der Uferlinie eingestellt, wie für die Erzielung eines 
detaillirten Bildes der Küstenlinie erforderlich erscheint. Man wird dabei am 
besten von links nach rechts im Sinne der Theilung des Horizontalkreises fort 
schreiten, den letzteren angenähert (auf die nächste volle Minute), und den 
Höhenkreis genau ablesen, wobei nicht versäumt werden darf, jedesmal den 
Stand des Niveaus am Mikroskopenträger zu notiren. Der Zenithpunkt des 
Kreises wird vor uud nach der Messung der Depressionswinkel durch Ein 
stellung eines scharf markirten Objektes in beiden Lagen des Fernrohrs be 
stimmt. Als Anfangsrichtung für die Horizontal winke! nimmt man am besten 
eineu entfernten Punkt, welcher durch die stets zu empfehlende, aber auf ein 
Minimum zu beschränkende ergänzende Horizontalaufnahme festgelegt worden ist.
	        
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