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Am 9. Dezember, dem 21. Tage der Reise, befand „Ilans“ sich in Sicht des
Kap Horn. Man hatte auf dem Wege dahin 40° S-Br in 81,5° W-Lg am
29. November und 50° S-Br in 81° W-Lg am 5. Dezember geschnitten.
Die im Atlantischen Ocean angetroffenen Verhältnisse waren anfänglich
keine günstigen. Es herrschte dort gleich Anfangs ein mohrerc Tage anhaltender
leichter Ostwind, bei dem man nur geringen Fortschritt erzielen konnte. Erst
am 14. Dezember lief der Wind westlich, und überstand man dann am 15. De
zember in der Nähe von 52° S-Br und 55° W-Lg, bei einem niedrigsten Luft
druck von 736,5mm, einen sehr schweren SW-Sturm. Nach diesem Sturme
folgten günstige Winde von längerer Dauer, die das Schiff bis nach 28° S-Br
in 26,5° W-Lg hin begleiteten. Als in der Nähe dieses Punktes der Wind am
27. Dezember zum ganz leisen Zuge herabsank, lief derselbe hoch nördlich, um
so für eine Woche zu bleiben. Langsam nach rechts drehend ging schliefslich
aus ihm der Passat, dessen polare Grenze am 3. Januar 1882 in etwa 21° S-Br
und 24,7° W-Lg zu liegen schien, hervor. Ein höchster Luftdruck von 770,2mm
war unweit 23° S-Br beobachtet worden. Der frische und beständige SE-Passat
ermöglichte wieder einen rascheren Verlauf der Reise, und am 10. Januar 1882
erreichte der „//ans“ in 29,2° W-Lg die nördliche Breite. Es waren damals
32 Tage verflossen, seit man sich in der Nähe von Kap Horn befunden hatte,
und während dieser Zeit war 50° S-Br in 51,8° W-Lg am 16. Dezember,
40° S-Br in 37° W-Lg am 22. Dezember, 30° S-Br in 28,1° W-Lg am 26. De
zember, 20° S-ßr in 25,1° W-Lg am 3. Januar und 10° S-Br in 28,5° W-Lg
am 7. Januar geschnitten worden.
Zwischen 0,3° N-Br in 29,2° W-Lg und 5° N-Br in 31,8° W-Lg fand
„Hans“ den Stillengürtel. Man überschritt ihn bei der darin herrschenden
östlichen Mallung in fünf Tagen und erreichte dann wieder das Gobict des
NE-Passats. Dieser nur bis nach 15° N-Br hin eiuigermafsen beständig wehende
Wind trat nördlich von dieser Breite sehr unbeständig auf und endete in der
Nähe von 27,5° N-Br und 43° W-Lg gänzlich. Nicht weit von diesem Punkte
entfernt, beobachtete „Hans“ am 1. Februar einen höchsten Luftdruck von
773,2mm. Nachdem das Passatgebiet verlassen worden war, herrschte zunächst
an einigen Tagen leichte veränderliche Briese, später stellten sich jedoch West
winde ein, bei denen eia rascherer Fortschritt zu erzielen war, und am 19. Fe
bruar 1882 erreichte der „Hans“ die Mündung des Kanals. Die Reisedauer
war 93 Tage. Von diesen waren 40 Tage in nördlicher Breite zugebracht
worden, und hatte man dort 10° N-Br in 37,5° W-Lg am 19. Januar, 20° N-Br
in 39,6° W-Lg am 27. Januar, 30° N-Br in 41,4° W-Lg am 5. Februar und
40° N-Br in 31,3° W-Lg am 10. Februar gekreuzt.. Am 16. Januar, in 5° N-Br
und 32° W-Lg, war an Bord des „Hans“ ein Niederschlag von rothem Staub
beobachtet worden.
2. Reise der Pillauer Bark „Alpina“, Kapt. R. Nor dt.
Am 25. Oktober 1881, drei Tage nach dem Antritt einer Reise von
Hamburg nach New- York, befand sich die Bark „Alpina“ in der Nähe von
Lizard. Der dem Schiffe bis dahin eine solch günstige Gelegenheit bietende
kräftige Ostwind hielt auch im Atlantischen Oecau noch an, und verfolgte
Kapitän Nordt dort, die günstige Gelegenheit richtig benutzend, so lange
wie sie sich ihm bot, die direkt zum Ziele führende Route. Man machte, wie
es zu dieser Jahreszeit für die Mittelroute und die östliche Hälfte des Oceans
ja auch nicht selten ist, einen recht befriedigenden Fortgang nach Westen gut,
und bis zum 7. November hatte der, meistens aus nördlicher Richtung kommende
Wind das Schiff nach 40° W-Lg in 44,6° N-Br geführt. Nachdem man so weit
gekommen war, wurden die Verhältnisse ungünstig. Der Wind lief westlich,
wurde stürmisch, und von dieser Zeit an konnte nach Westen hin kaum irgend
welcher Fortschritt gemacht werden. Unter den Stürmen, welche hier zu über
stellen waren, trat der am 8. November in der Nähe von 45° N-Br und
41,5° W-Lg beobachtete am heftigsten auf. Derselbe begann aus SSW und
endete, nachdem der Luftdruck bis auf 731,2nim gesuuken war, aus WNW.
Ein anderer schwerer Sturm war der am 17. November unweit 46° N-Br iu
44,5° W-Lg erlebte. Dieser begann aus Ost und hörte, als der Wind in kurzer
Zeit durch Nord gedreht war, aus NW auf. Heftiges Blitzen, St. Elmsfouer