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Full text: 10, 1882

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Briese und erreichte am 11. Dezember in 32° N-Br und 37,3° W-Lg dessen 
polare Grenze. Man beobachtete in deren Nähe ein Maximum des Luftdrucks 
von 774,1 mm. Nachdem „Marie“ den NE-Passat verlassen hatte, wurden 
zunächst noch an mehreren Tagen leichte veränderliche Ostwiude angetroffon, 
und nachdem 37° N-Br überschritten worden war, gerieth man in den Bereich 
durchstehender Westwinde. Ohne dafs stürmisches Wetter angetroffen wurde, 
vollendete man den letzten Theil der Reise, und am 26. Dezember gelangte die 
Brigg zur Mündung des St. Georgs-Kanals. Die Dauer der ganzen Reise betrug 
110 Tage. Von diesen waren 31 in nördlicher Breite verbracht worden, 
und hatte man dort 10° N-Br in 30,5° W-Lg am 30. November, 20° N-Br in 
34° W-Lg am 5. Dezember, 30° N-Br in 36,5° W-Lg am 9. Dezember und 
40° N-Br in 32° W-Lg am 18. Dezember geschnitten. 
5. Reise des Bremer Yollschiffcs „Constantia“, Kapt. J. Kilblken. 
Am 28. September 1881, eine Woche später als von Bremen aus eine 
Reise nach New-Orleam angetreten worden war, verliefs das Vollschiff „Constantia* 
die Mündung des Kanals. Nachdem östliche und hoch südliche Winde das 
Schiff von hier bis zum 2. Oktober nach 46,5° N-Br in 15,5° W-Lg geführt 
hatten, setzte unweit dieses Punktes ein Nordwind ein, der das Schiff rasch nach 
Süden führte, und aus dem sieb später, ohne vorhergehende Störung, der Passat 
entwickelte. Eine bestimmte polare Grenze dieses letzteren Windes läfst sich 
aus dem Grunde kaum angeben. Einen höchsten Luftdruck von 773,0 mm hatte 
man unweit 36,5° N-Br in 20,6° W-Lg beobachtet. Im Passatgebiete selbst fand 
„Constantia“ durchgehende kräftigen Wind, der jedoch häufig aus einer südlich 
von Ost liegenden Richtung kam und oft von regnerischem Wetter begleitet 
war. Eine kurze Störung des Passats ereignete sich am 19. Oktober in der 
Nähe von 17° N-Br und 56° W-Lg. Der bei Regenwetter in Böen fast stürmisch 
auftretende Wind holte hier rechtsdrehend durch Süd nach SW, wobei gleich 
zeitig der Luftdruck bis auf 754,2 mm fiel. Als das Barometer zu steigen und 
der Himmel aufzuklaren begann, drehte der Wind wieder zurück nach 
SE, sich in dieser Richtung haltend, bis am 21. Oktober die Insel Antigua 
erblickt wurde. Im Caraibischen Meer wehte der Passat aus nordöstlicher 
Richtung, doch besafs derselbe hier eine viel geringere Stärke, als wie sie im 
offenen Theil des Oceans beobachtet werden war. „Constantia“ hielt sich 
südlich von der Insel Jamaika und umsegelte am 2. November die West 
spitze von Cuba. Am 8. November ankerte das Schiff vor der Mündung des 
Mississippi-Flusses. Die Reise war von Lizard, ab in 41 Tagen vollendet 
worden, und während dieser Zeit hatte man 40° N-Br in 19,2° W-Lg am 
4. Oktober, 30° N-Br in 23,4° W-Lg am 8. Oktober und 20° N-Br in 35,1° W-Lg 
am 12. Oktober; ferner 30° W-Lg in 23,4° N-Br am 10. Oktober und 50° W-Lg 
in 16,9° N-Br am 17. Oktober geschnitten. 
Mit einer für Bremen bestimmten Ladung beladen, ging „Constantia“ am 
30. Dezember wieder in See. Es wehte damals im Golfe von Mexiko ein 
frischer NW-Wind, welcher das Schiff in kurzer Zeit in Sicht des Carisfort-Feuers 
führte. Als hier am 3. Januar 1882 der Wind östlich lief, kam derselbe gerade 
erwünscht, um bei demselben einen Nordkurs zu steuern. Am 4. Januar 
passirte „Constantia“, auch noch begünstigt von einem im Mittel zweier Tage 
2Vs Kn starken Nordstrom, die BcmmvEnge. Im Atlantischen Occan lief der 
flaue Ostwind allmählich um nach SE und Süd, und als man nördlich von 
34,5° N-Br in 66,8° W-Lg gekommen war, wurden vorherrschende Westwinde 
angetroflen. Bei diesen, wiederholt stürmisch wehenden Winden nahm die 
Reise nun für längere Zeit einen ganz befriedigenden Verlauf, so dafs 
„Constantia“ am 2. Februar die vor dem Kanäle liegenden Aufsengründe 
erreichen konnte. Dort setzten bei einem Luftdrucke von 773,2 mm östliche 
Winde ein, und vergingen dann noch sechs Tage, bevor das Schiff in die Nähe 
von Lizard gelangen konnte. Am 8. Februar wurde dieses Vorgebirge gesehen. 
Die Dauer der Reise betrug damals 40 Tage, und während dieser Zeit hatte 
man 70° W-Lg in 34,2° N-Br am 9. Januar, 60° W-Lg in 35,8° N-Br am 
14. Januar, 50° W-Lg in 38,8° N-Br am 17. Januar und 30° W-Lg in 46,1° N-Br 
am 25. Januar gekreuzt.
	        
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