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Full text: 10, 1882

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Während des Aufenthaltes S. M. S. „Luise“ zu Kingstown (vom 8. De 
zember 1881 bis 10. Januar 1882) war, entgegen den früheren Berichten, der 
Monat Dezember fast ganz regenfrei, und im Januar fielen nur einzelne Regen 
schauer. Der vor dem Regen in ziemlicher Stärke wehende Passat brachte eine 
angenehme Temperatur mit sich, die am Tage 29,2° und in der Nacht 28,4° 
nicht überstieg. 
2) Port of Spain eignet sich wenig zur Ausrüstung eines Kriegsschiffes, 
da hier gröfsere Schiffshändler fehlen; Steinkohlen sind allerdings immer hier 
zu haben, und gutes Trinkwasser ist mit eigenen Booten kostenfrei von der 
städtischen Wasserleitung zu erhalten. Die Verkehrsmünze ist hauptsächlich 
die englische, doch wird auch hier nach mexicanischen Dollars (4,80 Doll. 
— 1 Lstrl.) gerechnet. 
3) La Guayra bietet hinsichtlich der Verproviantirung und Ergänzung 
von Inventar sehr wenig. 1 * ) Steinkohlen, Wasser, Salzfleisch etc. waren zur Zeit 
der Anwesenheit S. M. S. „Luise“ daselbst (vom 24. bis 31. Januar d. J.) nicht 
zu haben, Hartbrod sehr mangelhaft, da hier erst auf Bestellung mit grofsem 
Zeitaufwand gebacken wird. Der einzige gangbare und preiswerthe Artikel ist 
Kaffee. Schiffshändler sind zu La Guayra nicht vorhanden; für etwaige Be 
stellungen sind die Schiffe auf den Händler Herrn Juan Schnell, einen 
Deutschen, angewiesen. 
Die jetzige hier gesetzliche Münze ist der „Bolívar“ (von 25 céntimos) im 
Werthe von 1 Fre. Doch ist daneben noch immer der frühere Macuquino-Dollar 
von 100 centavos im Gebrauch, der gleich 4 Bolívar gilt. Der mexicanische 
Dollar wird zum Unterschied von ersterem als Golddollar bezeichnet; es gelten 
10 mexicanische Dollar = 12 Macuquino-Dollar. Der Kurs von 1 Lstrl. stand 
z. Z. 257* Bolívar = 6,31 Macuquino-Dollar.“ 
4. Ueber den Para-Flufs und dessen Mündung.®) („Notice Hydro- 
graphique“ No. 43, Paris 1881.) Der Kommandant des französischen Schiffes 
„Boursaint“, Linienschiffs - Lieutenant de Maigret, hat Folgendes über den 
Para-Flufs und dessen Mündung berichtet: 
Nach den auf der Reise von Maranhao nach Para vorgenommenen 
Lothungen zwischen 0° 24' und 0° 25' S-Br und 46° 28' und 46° 40' W-Lg 
erstreckt sich die 23 m-Bank, welche sich in NNO der Insel Calite befinden soll, 
wenigstens bis zu 46° 28' W-Lg, d. h. bis in Nord von Manijetuba. 3 ) 
Das Lotsenwesen im Para-Flusse scheint gegenwärtig besser geregelt zu 
sein, als vor einigen Jahren; vierzehn Lotsen sind jetzt für den Dienst vor 
handen. Diese besitzen vier Schoner, von denen immer einer sich in der Nähe 
der »Sa/i/ias-ßank aufhält und bei Tage eine weifs und roth karrirte Flagge und 
bei Nacht ein weifses Licht am Fockmast führt. 
Zuweilen findet man auch bei der Spitze Taipu und gelegentlich auch 
auf dem Feuerschiffe Lotsen. Die Lotsentaxe beträgt ca 150 Fres, für das Ein 
segeln und 180 Fres, für das Aussegeln, ohne Rücksicht auf die Gröfse des 
Schiffes. Diese Taxe mufs von den Handelsschiffen entrichtet werden, ganz 
gleich, ob sie einen Lotsen annehmen oder nicht. 
Nach Aussage der Lotsen hat sich 15 Sm nördlich der Insel Piracumbaua 
eine Bank 4 5 ) gebildet, welche in der Richtung Ost—West 2 Sm lang ist, und 
auf deren Mitte die Wassertiefe nicht mehr als 4,5 m betragen soll. Ein Lotse 
soll vor Kurzem einen grofsen Dampfer daselbst aufgefahren haben. Der 
Boursaint“ konnte keine weitere Bestätigung dieser Aussage erhalten. 
Betonnung und Beleuchtung des Pará-Flusses. 6 ) Eine grofse weifse, 7 Sm 
weit sichtbare Tonne, mit einer eisernen Stange an der Seite und rother Wetter 
fahne, lag am 16. Juli 1831 in der Nähe der Braganza-Bank, ca 9 Sm rw. N 5°W 
von der Spitze Curuza entfernt. Eine andere grofse Tonne sollte am NO-Rande 
der Braganza-P&Fk liegen, war aber durch hohen Seegang bis zur Spitze Tijoca 
vertrieben. 
1) Vgl. „Ann. d. Hydr. etc.*, 1879, pag. 252 u. 655. 
*) Vgl. „Ann. d. Hvdr. etc.“, 1877, pag. 54; 1878, pag. 1)5. 
3) S. „Nadir, f. Seef.“, 1882, No. 159. 
*) S. „Nadir, f. Seef.“, 1881, No. 1311. 
5) S. „Nadir, f. Seef.“, 1881, No. 1312.
	        
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