Skip to main content

Full text: 10, 1882

243 
Wind von NW durch Nord nach NE. Nachdem der Wind in seiner Drehung 
den letzteren Strich erreicht hatte, frischte er auf, doch wehte im Ganzen der 
Passat auf der kurzen Strecke, auf der man ihn überhaupt antraf, nur flau und 
unbeständig, und schon unweit 9° N-Br in 24° W-Lg endete er ganz. In dem 
sich bis nach 3,8° N-ßr in 25,7° W-Lg ausdehnenden Stillengürtel herrschte 
bis 4° N-Br nordöstliche und später südöstliche Mallung, dagegen wurde Stille 
in ihm kaum angetroffen. Am 16. Januar, sieben Tage später als man den 
NE-Passat verloren hatte, erreichte „Lima“ in 3,8° N-Br und 25,7° W-Lg das 
Gebiet des SE-Passats. Am 19. Januar wurde in 29,1° W-Lg der Aequator 
überschritten. Es waren dann 41 Tage verflossen, seit man 50° N-Br verlassen 
hatte. Während dieser Zeit hatte man 40° N-Br in 15,4° W-Lg am 16. De 
zember, 30“ N-Br in 22,5° W-Lg am 27. Dezember, 20° N-Br in 22,2° W-Lg 
am 3. Januar und 10° N-Br in 23.9° W-Lg am 9. Januar gekreuzt. 
Das Gebiet des beständig und frisch auftretenden SE-Passats dehnte sich 
für „Lima“ aus bis nach 23,7° S-Br in 32,1° W-Lg. In der Nähe dieses 
Punktes lief am 28. Januar, bei einem Barometerstände von 766,1mm, der 
mäfsige Wind um nach NE und später in ganz langsamer Drehung durch Nord 
nach NW, Einen Rundlauf durch alle Kompafsstriche führte der Wind in 
diesem Falle nicht aus, sondern derselbe hielt sich für lange Zeit in einer hoch 
nördlichen Richtung. Am 12. Februar ging „Lima“ in 40° S-Br von westlicher 
in östliche Länge über. Man hatte bis dahin 24 Tage in südlicher Breite zu 
gebracht und dort 10° S-Br in 33,4° W-Lg am 23. Januar, 20° S-Br iu 32,8° W-Lg 
am 27. Januar und 30° S-Br in 30,6° W-Lg am 1. Februar geschnitten. 
Beim Ablaufen der Länge wurde als südlichster Punkt 44° S-Br in 
30° W-Lg am 19. Februar berührt. Man führte dasselbe aus bei Winden, die 
auffallend häufig aus einer sehr nördlichen oder sehr südlichen Richtung wehten. 
Anhaltende Westwinde waren seltener und herrschten erst vor, nachdem man 
östlich von 63° O-Lg gelangt war. Durch Stürme wurde die Fahrt gar nicht 
beunruhigt. Am 5. März, 21 Tage später als der Meridian von Greenwich 
überschritten worden war, kreuzte „Lima“ in 38° S-Br die Länge von 80° Ost. 
Eine recht ungünstige Gelegenheit fand „Lima“ auf dem Wege zum Ge 
biete des Passats. Günstig waren nur die anfänglich wehenden NW-Winde, 
dagegen konnte bei den nördlich von 34,5° S-Br herrschenden leichten NE- 
Winden kein befriedigender Fortschritt erzielt werden. Als 33,5° S-Br über 
schritten worden war, nahm der Wind eine östlichere Richtung an, doch blieb 
er dabei unbeständig und schwach, und erreichte „Lima“ nicht eher als am 
20. März in der Nähe von 23° S-Br und 97,3° O-Lg das Gebiet des SE-Passats. 
Bei einem Barometerstände von 763,3mm drehte dort der flaue, vorher mehrere 
Tage aus südwestlicher Richtung wehende Wind durch Süd nach SE. Die 
zwischen 22° und 11° S-Br liegende Strecke legte „Lima“ dann, von frischem 
Winde begünstigt, in rascher Fahrt zurück. Nachdem der letztere Parallel 
jedoch überschritten worden war, sank der Wind abermals zur flauen Briese 
herab, und der von 9° S-Br ab bis zur Swmfa-Strafse liegende Reiseabschnitt 
mufste bei ganz flauer Mallung zurückgelegt werden. Am 31. März befand 
„Lima“ sich in Sicht des Feuers von Java Ifead. Die Reisedauer betrug damals 
112 Tage. Oestlich von 80° O-Lg hatte die Bark 30° S-Br in 91,4° O-Lg am 
13. März, 20° S-Br in 100° O-Lg am 21. März und 10° S-Br in 104,4° O-Lg 
am 25. März geschnitten. 
Am 1. April erreichte „Lima“ die Sunda-See, und nachdem auch diese 
und die Banka - Strafse durchsegelt worden war, überschritt die Bark am 
14. April den Aequator in 107,4° O-Lg. In der China-See, wo leichter NE- 
Monsun herrschte, kreuzte die Bark 5° N-Br in 108,5“ O-Lg am 25. April und 
10° N-Br in 109,8° O-Lg am 29. April. Am 13. Mai ankerte „Lima“ im Hafen 
von Manila. Die Dauer der ganzen Reise war 155 Tage. 
Nachdem „Lima“ in Manila mit Zucker beladen worden war, wurde am 
14. Juni die Heimreise nach dem Kanal angetreten. Der erste Theil derselben 
führte durch Mindoro-, Basilan-, Makassar- und Swwda-Strafse. Nachdem diese 
durchsegelt worden waren, befand sich das Schiff am 18. Juli nach 34tägiger 
Reise in der Nähe von Anjer. Am 19. Juli wurde der offene Indische Ocean 
erreicht, wo frischer SE-Passat angetroffen wurde. Das Gebiet dieses Wiudes 
dehnte sich bis nach 21,4° S-Br in 64° O-Lg aus. Hier, wo der Luftdruck bis
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.