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stätigt gefunden. Dies stimmt auch genau mit den früher vom „Habicht“ beim
Anlaufen und dem Abgauge von Kusaie, sowie bei der Kreuzfahrt in der
Marshall-Gruppe gemachten Beobachtungen überein. Es scheint danach, als ob
die bis 160° O-Lg beobachtete östliche Strömung eine Folge des Westmonsuns sei.
Am 19. September um l h 30 m p. m. wurde im Hafen von Jaluit
(.Jabwar) auf dem früheren Ankerplatz geankert. Während seit dem Ver
lassen von Ponape meist schönes, nur durch zeitweilige Regengüsse gestörtes
Wetter mit so flauer Briese geherrscht hatte, dafs die ganze Reise mit vier
kantigen Raaen zurückgelegt werden konnte, trat schon beim Insiehtkommcn
von Jaluit böiges Wetter mit fast unaufhörlichem Regen ein. Das Wetter blieb
auch so, indem während des im Ganzen zehntägigen Verweilens im Hafen von
Jaluit nur vier schöne Tage waren, an welchen es jedoch auch noch zeitweise
regnete.
Am 29. September um 4 h p. m. wurde Jaluit nach Auffüllung von Kohlen
und Proviant zur Rückreise nach Apia verlassen. Auf der ganzen Reise wurden
flaue bis mäfsige östliche Winde angetroffen, nur an zwei Tagen durch südliche
und südwestliche Winde unterbrochen.
Vom 6. bis 10. Oktober wurde bei flauen südöstlichen und östlichen
Winden eine ungemein hohe Dünung aus SE bemerkt, welche im Verein mit
einer ungewöhnlich starken westlichen Versetzung vermuthen liefs, dafs weiter
in SE heftiger Wind gestanden haben mufs. Die Stromverhältnisse wurden
auch diesmal nördlich vom Aequator nicht in Uebercinstiminung mit den Strom
karten angetroffen. Anstatt eines östlichen Stromes wurde südlich von Mille
eine beträchtliche westnordwestliche Versetzung und von da ab bis zum Eintritt
in den Passatstrom, welcher am 5. Oktober auf dem Aequator erfolgte, ein
konstanter nördlicher Strom bemerkt. Es stimmt dies auch im Wesentlichen
mit den von S. M. S. „Hrama“ gemachten Beobachtungen überein (vgl.
„Hydr. Mitth.“, 1874, pag. 285).
Der Aequator wurde am 5. Oktober in 179° O-Lg geschnitten und am
folgenden Tage in westliche Länge übergetreten. Eine Aenderung des Datums
erfolgte nicht, da in Apia das australische Datum gilt. Am 12. Oktober um
3’ 1 p. m. wurde wieder im Hafen von Apia geankert.
Bei dem Ansteueru von Upolu von Norden her wurde, entgegen den
Angaben der Segelanweisungen und Stromkarten, oine nicht unbedeutende Öst
liche Versetzung gefunden, welche um so deutlicher hervortrat, je mehr sich
das Fahrzeug der Küste näherte. Es erscheint demnach, als wenn der von
S. M. S. „Gazelle“ (vgl. „Ann. d. Hydr. etc.“, 1876, pag. 453) gefundene Ost
strom zwischen Upolu und Sawaii sich zeitweise weiter nach Osten, entlang der
Nordküste von Upolu, ausdehnt.“