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Full text: 10, 1882

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das klügere Verfahren des Kapitäns der „Minerva“ hatte also dieses als 
Maximuta der Schnelligkeit nur 8 Kn fähige Schiff die zwischen Kanal und 
30° N-Br liegende Strecke in einer um 17 Tage kürzeren Zeit zurückgelegt 
als „Suaheli“. Auf dem ferneren Wege zur Linie gewann die Bark, als Folge 
ihrer viel gröfseren Segeltüchtigkeit, der Brigg daun jedoch noch wieder eine 
Woche von dem grofsen Vorsprunge, den die letztere bei 30° N-Br erreicht 
hatte, ab. 
Der südlich der Linie anfänglich noch flaue Passat frischte, als „Suaheli“ 
1° S-Br überschritten hatte, etwas auf, doch traf man erst südlich von 11° S-Br 
einen kräftigen beständigen Passat. Die polare Passatgrenze lag am 5. März 
in der Nähe von 25° S-Br und 30,9° W-Lg. Bei einem höchsten Barometer 
stände von 764,0 mm lief dort der ganz flau werdende Wind nordöstlich und 
später durch Norden nach Westen. Ein Rundlaufen des Windes erfolgte nicht, 
sondern der Wind hielt sich für längere Zeit im westlichen Halbkreise. Am 
17. März wurde unweit 38° S-Br und 2,5° W-Lg ein kurzer Nordsturm Über 
stunden, bei dem der Luftdruck bis auf 753,2 mm sank. Als in diesem der 
Wind plötzlich nach SW umsprang, endete der Sturm, worauf das Barometer 
in einer Wache um 5 mm stieg. Am 18. März erreichte „Suaheli“ in 38,4° S-Br 
den ersten Meridian. Es waren bis dahin 25 Tage in südlicher Breite ver 
bracht, und 10° S-Br waren in 31,5° W-Lg am 27. Februar, 20° S-Br in 31,5° 
W-Lg am 3. März und 30° S-Br in 26° W-Lg am 8. März geschnitten worden. 
Fast gleichzeitig mit „Suaheli“, nur 100 Sm südlicher, hatte „Minerva“ die 
Länge von Greenwich überschritten. 
In östlicher Länge verfolgte „Suaheli“ in der Nähe von 40° S-Br einen 
Ostkurs. Anfänglich traf mau dort nur westliche Winde. Oestlich von 26° O-Lg 
traten aber längere Zeit anhaltende Ostwinde auf, und wurden dort auch mehrere 
heftige Stürme Überstauden. Nachdem die Südspitze Afrikas umsegelt und 
wieder für längere Zeit ein nördlicherer Kurs verfolgt worden war, wurde ein 
eigentlicher SE-Passat nicht angetroffen, doch war zwischen 30° und 22° S-Br 
die Richtung des oft stürmischen Windes eine vorherrschend südliche. Bei 
denselben Verhältnissen durchsegelte man auch den Kanal von Mozambique, 
und am 11. April ankerte die Bark im Bestimmungshafen. Die Dauer der Reise 
betrug vom Kanäle her 98 Tage. Auf dem östlich vom ersten Meridian liegenden 
Reiseabschnitt war 10° O-Lg in 39,6° S-Br am 20. März, 20° O-Lg in 39,5° 
S-Br am 23. März, 30° O-Lg in 39,2° S-Br am 27. März und 40° O-Lg in 
36,4° S-Br am 31. März; ferner 30° S-Br in 42,6° O-Lg am 4. April, 25° S-Br 
in 43,3° O-Lg am 6. April und 20° S-Br in 42,5° O-Lg am 8, April über 
schritten worden. 
Schon am 14. April vorliefs „Suaheli“ Mozambique wieder, um nach Ibo, 
welcher Platz in drei Tagen erreicht wurde, zu versegeln. Der letztere Hafen 
wurde am 26. April ebenfalls verlassen und die Reise nach Zanzibar fortgesetzt. 
Bei kräftigem Südwinde gelangte man dahin in drei Tagen. Von Zanzibar 
ging „Suaheli“ am 20. Mai wieder in See, um nach Mozambique zurückzukehren. 
Eine Fahrt, deren Ausführung gröfsere Schwierigkeiten bot als die vorher 
vollendeten Zwischenreisen. Es wehte auf See ein steifer SE-Passat, bei dem 
die Bark, über B. B.-Bug liegend, nach Osten segelte. Der in der Nähe der 
Küste stark nach NW setzende Strom nahm bei zunehmendem Abstande vom 
Lande eine südwestliche Richtung an und wurde schwächer. Am 24. Mai 
befand „Suaheli“ sich in 3,5° S-Br und 47,5 Ö O-Lg. Hier wurde bei SE-Wiud 
gewendet und nach Südwesten gesegelt. Man gelangte dann in drei Tagen nach 
8° S-Br und 42° O-Lg und kreuzte von diesem Punkte aus, bei mäfsigem 
SE-Passate, sich nahe der Küste Afrikas haltend, südwärts. Die hier beobachtete, 
bis 40 Sm im Etmale betragende Strömung hatte stets westliche Richtung mit 
mehr oder weniger, jedoch nie bedeutender Abweichung nach Norden oder 
Süden. Am 11. Juni konnte auf der Rhede von Mozambique geankert werden. 
Zur ZurückleguDg der Reise waren 15 Tage erforderlich gewesen. 
In Mozambique erhielt „Suaheli“ eine volle Ladung, und am 8. Juli 
konnte das Schiff die Heimreise nach Hamburg antreten. Man kreuzte gegen 
den mäfsigen südlichen oder südöstlichen Wind in der Nähe der Küste süd 
wärts. Die Strömung setzte dort stark nach Westen, an mehreren Tagen eine 
durchschnittliche Stärke von 1,5 Kn erreichend. Am 17. Juli befand man sich
	        
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