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Full text: 10, 1882

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Zeit von östlichen Winden unterbrochen wurden, wurde die Fahrt nach der 
Strafse von Gibraltar in ruhiger Weise zui üekgelegt-, ohne dafs sich Erwähnens- 
werthes während derselben ereignete. Man kreuzte 70° W T -Lg in 39,8° N-Br 
am 27. Juli, 60° W-Lg in 40° N-Br am 1. August, 50° W-Lg in 41,3° N-Br 
am 6. August und 30° W-Lg in 42,2° N-Br am 14. August, Am 26, August, 
nach 34tägiger Fahrt wurde die Strafse von Gibraltar erreicht. Im Mittelmeere 
nahm die Reise später einen solch überaus langsamen Verlauf, dafs erst am 
4. Oktober im Hafen von Triest geankert werden konnte. 
8. Reise der Rostocker Brigg „Hermann Friedrich“, Kapt, R. Niejahr. 
Die Brigg „Hermann Friedrich“ verliefs am 17. Juni 1881 den Hafen 
von St. Nazaire, um eine Reise nach Arckanyel anzutreten. Während derselben 
wurden fast nur günstige Winde angetroffen, und konnte dieselbe daher in 
rascher Weise vollendet werden. Man kreuzte 60° N-Br in 6,5° W r -Lg am 
2~>. Juni, 70° N-Br in 12,8° O-Lg am 1. Juli, die Läuge des Nord-Kap in 
71,2° N-Br am 5. Juli und erreichte am 8. Juli die Mündung des Dmwa-Flusses. 
Zur Zurücklegung der Reise waren nur 21 Tage erforderlich gewesen. 
Am 31. Juli passirte der nun auf einer Reise nach Plymouth begriffene 
,, Hermann Friedrich“ wieder die Aufsei) barre der Dwina. Auch jetzt wurden 
vorherrschend günstige Winde angetroffen; waren auf der Herreise südliche und 
westliche Winde die herrschenden, so wehteu jetzt auf der Rückreise fast 
ununterbrochen östliche und nördliche Winde. Man kreuzte den Meridian des 
Nord~Kap in 72° N-Br am 8. August, den Parallel von 70° Nord in 13° O-Lg 
am 12. August und den von 60° Nord in 6,6° W-Lg am 19. August. Der letzte 
Th eil der Reise wurde durch leichte veränderliche Winde jedoch noch sehr 
verlängert, und konnte man erst am 31. August im Hafen von Plymouth ankern. 
Die Reisedauer betrug 31 Tage. 
9. Reise der Hamburger Bark „Suaheli“, Kapt. G. Frühling. 
Die auf einer ihrer gewöhnlichen Reisen nach der Ostküste von Afrika 
begriffene Bark „Suaheli“ befand sich am 3. Januar 1881 in Sicht der Feuer 
von Lizard. Südwärts segelnd wurde man von hier ans bis nach 44° Nord 
von mäfsigem Ostwinde begleitet, welcher, als diese Breite in 12° W-Lg über 
schritten worden war, südlicher lief und heftig zu stürmen begann. Am 7., 8. 
und auch noch während der ersten Wachen am 9. Januar wehte eia heftiger 
Sturm aus SE, bei dem „Suaheli“ beigedreht lag. Am Morgen des letzteren 
Tages, als unweit 42° N-Br in 15,6° W-Lg der Luftdruck mit 743,7 mm seinen 
niedrigsten Stand erreicht hatte, mäfsigte sich der Sturm gauz plötzlich, und es 
folgten auf ihn lang anhaltende südliche und westliche Winde. Bei diesen 
mufste des östlichen Standpunktes des Schiffes wegen wieder für längere Zeit 
über St. B.-B. gesegelt werden, und nahm die Reise in nächster Zeit einen 
überaus langsamen Verlauf. Am 4. Februar lief in geringer Entfernung von 
32° N-Br in 19,5° W-Lg der Wund, bei einem höchsten Luftdrucke von 768,5 mm, 
durch Nord nach NE, und war damit das Gebiet des Passats erreicht. Bei dem 
in demselben angetroffenen frischen Winde konnte nach langer Zeit wieder 
einmal eine rasche Fahrt erzielt werden, und am 15. Februar gelangte „Suaheli“ 
in 4,6° N-Br und 24,7° W-Lg zur äquatorialen Passatgronze. Im Stillengürtel 
wurden, bei aus südöstlicher Richtung vorherrschender Mallung, sechs Tage 
verbracht, am 21. Februar in 0,5° N-Br der SE-Passat wieder angetroffen, und noch 
an demselben Tage in 25,7° W-Lg der Aequator überschritten. Die Bark hatte 
die Strecke zwischen Kanal und Linie in 49 Tagen zurückgelegt, und auf der 
selben 40° N-Br in 16,2° W-Lg am 12. Januar, 30° N-ßr in 21° W-Lg am 
5. Februar, 20° N-Br in 26,3° W-Lg am 8. Februar und 10° N-Br in 26,2° W-Lg 
am 12. Februar geschnitten. 
Sieben Tage vor „Suaheli“ war in 28,5° W-Lg die Brigg „Minerva“ in 
südliche Breite übergegangen. Dieses Schiff, welches den Kanal am 6. Januar 
verlassen hatte, traf den anhaltenden SE-Sturm, welchen „Suaheli“ überstand, 
auch, nutzte denselben durch Vollweghalten nach Westen aber gut aus und 
konnte daher auch bei dem später folgenden Westwinde wieder guten Fortgang 
nach Süden erzielen. Die Folge davon war, dafs „Minerva“ 30° N-Br in 
20.5° W-Lg am 22. Januar, 14 Tage vor „Suaheli“ > erreichte. Allein durch
	        
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