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Full text: 9, 1881

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2. Neu entdeckte Insel bei der Küste von Perü. Nach einem 
Bericht des Kaiserlichen Minister-Residenten zu Santiago ist im „Diario Oficial 
de la Republica de Chile“ von dem Freg.-Kapt. Luis Pomar, maritimer Gouver- 
neur von Callao, veröffentlicht worden, dafs Kapt. Meyer von dem Deutschen 
Schoner „Phönix“ auf der Reise von Champerico nach Callao am 9. August d. J. 
eine auf den Karten bisher nicht angegebene kleine Insel, anscheinend von 
neuer Bildung, gesehen hat. 
Diese Insel schien von Brandung umgeben zu sein und hatte in der 
Richtung Nord—Süd wenig mehr als 1 Sm Ausdehnung, dabei eine Höhe von 
15m in ihrem mittleren Theil; auf ihrer höchsten Stelle war ein weifser Flecken 
zu erkennen. ; . . 
. Diese Insel liegt 188 Sm in rw S52°20‘W von der Spitze Agwja, 
ungefähr in 7° 48‘ S-Br und 83° 48‘ W-Lg. 
Kapt. Meyer fügt hinzu, dafs ihm die Annäherung an einigen Stellen 
der Insel leicht erschien, und dafs nur Mangel an Zeit und die Dunkelheit der 
Nacht ihn verhinderten, auf weitere Einzelheiten zu achten. 
3. Ueber die Ansegelung der Insel Tutuila (Samoa-Gruppe) 
und des Hafens Pago Pago berichtet der Kommandant S. M. Kbt. „Möwe“, 1) 
Korv.-Kapt. von Kyckbusch, Nachstehendes: 
„Die Insel Tutwila kam auf der Fahrt von Apia nach Pago Pago am 
11. August d. J. mit Tagesanbruch in OzN auf 20 Sm Entfernung in Sicht. 
Die beim West-Kap befindliche kleine Insel liegt wahrscheinlich westlicher, als 
in der Br. Adm. Karte No. 1730 (Tit. XIl, No. 162) angegeben. Dieselbe 
zeigte sich frei von Land bei OzN-Kurs, lange bevor West-Kap sich querab 
befand. Von Westen kommend und längs der Südküste laufend, bieten West- 
Kap mit der dabei hegenden Insel, Spitze Steps und Spitze Sail Rock, unver- 
kennbare Landmarken, welche wesentlich die Orientirung erleichtern. Sobald 
die Spitze Sail Rock passirt ist, springt die Küste nach NO zurück; man steuert 
alsdanın mw Nz0’'/40 auf den am weitesten östlich liegenden 448m hohen 
Berg zu, welcher deutlich erkennbar ist, Breaker Point, die östliche Huck der 
Hafeneiufahrt, mit diesem Berg in Linie haltend. Dieser Kurs führt frei von 
der, .Taema-Bank, . auf welcher zur Zeit keine Brandung stand, obgleich beide 
Mae. beim Passiren frischer Wind, mit dem entsprechenden Seegang, wehte. 
Die Erkennung der Hafeneinfahrt von Pago Pago?) und das Auffinden 
von Breaker Point wird wesentlich erleichtert durch den weit ‚sichtbaren, in der 
Einfahrt befindlichen, alleinstehenden Tower Rock. Ist letzterer auf diesem 
Kurse querab, so halte man sich, soweit es die Sicherheit des Schiffes erlaubt, 
an der Ostseite der Hafeneinfahrt, bis Blunt Point mit dem dabei liegenden 
Whale Rock querab ist. Die V. St. Korv. „Lackawanna“ hat auf diesem 2,4m 
unter Wasser gelegenen Felsen, auf welchem keine Br. Mung stand, und sich 
nur in der Nähe durch bräunlich gefärbtes Wasser markirte, eine schwarze 
Tonne ausgelegt, und hat sich ein in der Bucht wohnender Samoaner-Häuptling 
verpflichtet, für die Instandhaltung und richtige Lage dieser Tonne Sorge tragen 
zu wollen. Ohne diese Tonne ist Whale Rock für die Schiffahrt äufserst un- 
bequem und nicht ungefährlich. Von Whale Rock aus ist Grampus Rock, auf 
welchem stets starke Brandung steht, sichtbar, und ist von da an bis auf den 
Ankerplatz kein Hindernifs mehr vorhanden. Der in der Karte verzeichnete 
Ankerplatz bietet trotz der bedeutenden Wassertiefe von 38m gröfse Sicherheit, 
und liegen Schiffe selbst mit kurzer Kette vollkommen geschützt. In der 
schlechten Jahreszeit, von Dezember bis April, wird man jedoch gut thun, in 
der Richtung Ost— West zu vertäuen, um bei umspringenden Winden und den 
von den Bergen fallenden heftigen Böen klare. Anker zu behalten. 
Das Klima von Pago Pago ist gesund; die Temperatur war in dieser 
Jahreszeit durch den stets frisch wehenden Passat, namentlich bei Nacht, um 
mehrere Grade kühler, wie zu derselben Zeit in Apta bezw. an den Plätzen der 
Nordküste der Inseln, . 
Wie für alle Häfen auf den Samoa-Inseln bietet das Einsegeln in den 
Hafen von Pago-Pago keine Schwierigkeit für Dampfer, wenn man schon einmal 
0) S. Reisechronik pag, 695, 
% Vgl. „Ann. d. Hydr. etc.“, 1876, pag. 459. 
Ann. d. Hydr., 18831, Heft XM (Dezember).
	        
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