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Full text: 4, 1876

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passirbar sei, Das Resultat der, bis zum 28. August Vormittags mit Hülfe des 
mir als Lootsen dienenden deutschen Führers des Dampfers angestellten Lothun- 
yen und Vermessungen ist das bisher unbekannte und für die Schifffahrt höchst 
wichtige Factum, dass selbst noch auf der flachsten Stelle des Fahrwassers der 
Barre 7 Met. Wasser vorhanden sind. Die Einfahrt in den Fluss ist ca. 4 Kblg. 
breit und wird durch mächtige Brandung an beiden Seiten deutlich markirt, 
Eine gute beinahe rechtwinklige Kreuzpeilung von hervorragenden Landobjecten 
giebt den Punkt, wo man abhalten und, die Lurbrandung anlothend, den Kurs 
5zO in die Mündung steuern muss. Sobald man an beiden Seiten querab 
Brandung hat, passirt man die 7 Met.-Stelle, gleich darauf werden in dem ver- 
hältnissmässig ruhigeren Wasser 72, 8 und 9 Meter gelothet. Bei der Mün- 
dung treten die Ufer sich auf 1 Seem. nahe, und bildet der Fluss von hier ab 
bei 9 bis 11 Met. Tiefe das bequemste Fahrwasser der Welt. 
Während meiner Anwesenheit lief der Strom stets mit 2 Seem. Ge- 
schwindigkeit aus und setzte nach Norden. Die Zeit Vormittags zwischen 9 
and 11 Uhr halte ich für die geeignetste zum Passiren der Barre, weil dann 
Dünung und Passat, der Nachmittags und Nachts sehr stark weht, am 
schwächsten ist.“ 
Ansegelung. „Von Sabanilla Rhede nach Osten resp. nach der Mün- 
dung des Magdalenenstromes steuere man von der Boje, welche kürzlich auf 
13 Met. bei der Culebrabank gelegt ist, NNW. Dieser Kurs führt auf stets 
nehr wie 13 Met. Wasser genügend frei von der Insel Verde. Man peile da- 
bei den Westabhang von M. Cupino, eine gute Landmarke, achteraus und halte 
denselben frei an Steuerbord. Die Insel Verde kann im Westen auf 2 bis 3 Kblg. 
passirt werden. Die Bake auf dem Nordwestpunkt der Insel ist, sobald Bäume 
Jlahinter stehen, schlecht zu sehen. Nordnordöstlich von dieser Insel erstreckt 
3ich eine Bank mit 7 Met. Wasser (deren Lage jedoch nur oberflächlich be- 
stimmt werden konnte), so dass man die Insel auf mindestens 2'/2 Seem. nördlich 
umsteuern muss. Peilt man Insel Verde in Süd, so ist der Kurs N0z0'40. 
Zwei zum Einsteuern in den Magdalenenstrom wichtige Punkte sind neu benannt 
and auf der Karte*) als Augusta-Cap und Alligator - Spitze angegeben. 
Augusta-Cap, eine bewaldete Düne, tritt am weitesten nach Norden 
heraus, erscheint an Steuerbord voraus und von Weitem wie eine Insel. Es 
kann in 13 Met. Wasser auf 1 Seem. Abstand passirt werden. Seine Lage ist 
aach einmaliger Beobachtung 11° 7‘ Nord-Br., und 74° 53‘ West-Lg. gefunden 
worden. 
Während der Fahrt bis hier hat man flache bewaldete Inseln, resp. 
durch den Strom im Lauf der Zeit angeschwemmte Dünen, welche, durch La- 
zunen und Kanäle getrennt vor dem höheren und bewaldeten Festland liegen, 
passirt. Sie treten vom Kurs, sobald Verde Insel passirt ist, etwas zurück. 
Die Brandung ist überall deutlich zu erkennen. Man kann die Küste gefahrlos 
anlothen und hat auf 1 bis 2 Seem. Distanz über 13 Meter Wasser, 
Das alte schlossartige Zollhaus, besonders die Eisenbahnstation Salgar 
mit den bei derselben höher gelegenen Häusern, Morro Hermoso und der tafel- 
förmige höchste Absatz von Morro Cupino bilden zwischen den Inseln hindurch 
und über dieselben fort vorzügliche Landmarken. Sobald der erwähnte nörd- 
lichste Punkt, Augusta-Cap, Süd peilt in ungefähr 1 bis 2 Seem. Distanz wird 
ler Kurs östlicher. Die genannten Landmarken kommen bald aus Sicht; die 
Ufer in SOzS treten zurück und die 1 Seem. breite Mündung des Magdalenen- 
3troms ist gar nicht zu verkennen. Voraus ist bei klarem Wetter besonders 
Morgens bei Sonnenaufgang der Pik von Santa Marta in Sicht. 
Das rechte Ufer des Flusses wird durch die flache aber stark und gleich- 
mässig bewaldete Insel Gomez gebildet, deren Nordwestecke durch eine vor 
jen Bäumen liegende 9—10 Met. hohe weisse Sanddüne, die Alligator-Spitze 
deutlich markirt wird. . 
Folgende Peilungen: Augusta-Cap in WSW und Alligator-Spitze in 
*) Die zu diesem Berichte gehörende Karte wird nach einer neuen Methode des Licht- 
üruckes hergestellt werden; die Ausführung derselben ist aber leider durch die in diesem Monat 
anhaltend trübe Witterung verhindert worden. Die Karte wird dem nächsten Hefte der Annalen 
)eigegeben werden, A. d. R.
	        
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