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Full text: 4, 1876

Ich beschloss daher, in Curtis-Hafen nicht einzulaufen, sondern nur Boote 
nach dem 15 Meilen entfernten Gladstone zu senden, um frischen Proviant für 
die Mannschaft zu holen, dessen dieselbe dringend benöthigt war. Am folgen- 
den Tage (23. September) Morgens ging ich in See, um nach dem nächsten Hafen, 
nach Brisbane, zu segeln, wobei wir ein paar Tage zwischen den Riffen gegen 
den stürmisch gewordenen Südost anzukreuzen hatten und erst am 26. Sep- 
tember Sandy-Cap passirten. 
Mit flauen Brisen, die hierauf eintraten und mit geringem südlich setzen- 
den Strom kam am 27. Abends Cap Moreton in Sicht. Gleichzeitig setzte stür- 
mischer Wind aus Nord und in der Nacht ein so starker südöstlich laufender 
Strom ein, dass es kaum gelang, Cap Moreton zu halten. Der Strom wurde 
am folgenden Tage auf ca. 3.5 Knoten festgestellt. 
Mit den letzten Kohlen, die ich für den Nothfall aufgespart hatte, er- 
reichten wir am 29. September Vormittags die Rhede von Brisbane, nachdem 
ich die Nacht vorher am Eingange der Bai geankert hatte“ *), 
Aus den Reiseberichten S. M. S. „Augusta‘, Capitain z. See 
Freiherr v. d. Goltz. 
Der Magdalenenstrom von seiner Mündung bis Barranquilla. Inseln 
und Bänke bei Sabanilla. 
Während des Aufenthaltes S. M. S. „Augusta“ bei Sabanilla im August 
und September 1875 hat Capitain-Lieutenant Chüden vom 26.—28. August d., J. 
auf Veranlassung des Commandos S. M. S. „Augusta“ die Einfahrt in den Magda- 
lenenstrom näher untersucht und dabei die bisher bezweifelte, für die Schiff- 
fahrt wichtige Thatsache festgestellt, „dass (zu jener Zeit) selbst auf der flachsten 
Stelle der Barre des Magdalenenstromes immer noch 7 Met. Wasser vorhanden 
sind“. Nach dieser Auslothung und Vermessung der Einfahrt in den Magdalenen- 
strom dampfte der Commandant S. M. S. „Augusta“, Capt. z. See Freiherr 
v. d. Goltz, am 15. September 1875 mit der „Augusta“ den Magdalenenstrom 
hinauf bis Barranquilla und constatirte damit, dass ein Schiff, selbst von der 
Grösse und dem Tiefgange der „Augusta“, so weit stromaufwärts (bis Barranquilla) 
in den Magdalenenstrom gelangen könne. 
Durch diese thatsächlich ausgeführte Beschiffung des Magdalenenstromes 
bis Barranquilla mit einem deutschen Kriegsschiffe (I. Br. M. S. „Bullfinch“ 
ist nicht ganz bis Barranquilla hinauf gekommen s. S. 18) ist die in Columbia oft 
und seit lange debattirte Frage, wie weit aufwärts der Magdalenenstrom schiffbar 
sei, praktisch gelöst. Die Republik ‚Columbia hat hierdurch, wie eine in Pa- 
nama erscheinende Zeitung ausdrücklich besagt, einen neuen Hafen gewonnen, 
und dem Handelsverkehr an der Atlantischen Seite dieses Staates ist eine sehr 
bedeutende Förderung zu Theil geworden, indem die Kaufmannsgüter jetzt 
direct bis Barranquilla gebracht und von dort weiter verladen werden können. 
Capitain-Lieutenant Chüden, von S. M. S. „Augusta“, berichtet Nach- 
stehendes über die Barre und Ansegelung der Mündung des Magdalenen- 
stromes.**) (Die Peilungen sind sämmtlich missweisend; die Variation beträgt 
4° 30‘ Ost. 1875.) . 
Barre. „Ich verliess am 26. August früh mit dem mir unterstellten und durch 
Mannschaften S. M. S. „Augusta“ besetzten Dampfer „Annie“ die Rhede von Saba- 
nilla, um zu constatiren, ob die Barre des Magdalenenstromes für S. M.S. „Augusta“ 
*) Nach den neuesten von dem Commando S. M, S. „Gazelle“ hier eingezogenen Nach- 
richten, ist „Gazelle“ vom 29. September bis zum 20. October in Brisbane geblieben und von da 
am 29, October zu Auckland auf Neu-Seeland eingetroffen. Am 11. November beabsichtigte 
Capitain v. Schleinitz die Reise nach den Fiji- und Samoa-Inseln fortzusetzen. 
**) The West-India Pilot Vol, I (1872) pag. 155: Sailing Directions for the coast of Co- 
lumbia. London 1865 vage, 34.
	        
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