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Full text: 62/63, 1942/43

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums — 63, Band Nr. 2 
Schnitt durch denWeststrand von Listland 
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Abbildung 24 
Geologischer Schnitt durch List-Land. Das Blidsel-Tief inmitten von Listland ist völlig versandet. Nach Gripp und Simon 1939. 
1 Pliozäner Meeressand 
2 Kaolinsand 
3 Diluviale Grundmoräne 
4 Diluviale Schmelzwassersande 
5 Sand unbekannten Alters 
6 Sand des Eem-Meeres 
7 Ton des Eem-Meeres 
8 Alluvialer Meeressand 
9 Jungglaziale Schmelzwassersande 
10 Torf 
11 Klei 
12 Junger Meeressand 
12 
9. Die Folgen einer Einengung eines Wattgebietes 
G a y e und W a 11 h e r (1935) wiesen nach, daß jeweils das durch ein Gatt bewässerte Watt 
gebiet durch eine Wattscheide vom Bereich des benachbarten Wattabschnittes getrennt wird und 
daß die Größe der Fläche eines Wattgebietes und die Länge der vorgelagerten Inselanteile in einem 
gesetzmäßigen Verhältnis zu einander stehen. 
Dies Verhältnis erfährt eine Veränderung, wenn die im vorhergehenden Abschnitt erwähnte 
natürliche und künstliche Vergrößerung des Marschgebietes einen Wattabschnitt einengt. In Watt 
gebieten wie den innerhalb von Sylt gelegenen, kommt als weitere Verengung die Ostwärtsver 
lagerung der Haken von List und Hörnum hinzu, die eine unvermeidliche Folge des Landverlustes 
an der Sylter Westküste ist. (F. M a g e r 1927.) 
Diese zweiseitige Verkleinerung eines Wattgebietes müßte eine Verlängerung „der vorgelager 
ten Insel“, also in diesem Falle der Haken von List und Hörnum nach sich gezogen haben. 
So etwas scheint in der Tat eingetreten zu sein. Bei Untersuchungen des Untergrundes vom 
Sylter Listland fanden K. G r i p p und W. G. S i m o n (1940), daß sich unterhalb der Mitte des 
Listlandes eine 40 m tiefe Rinne aus dem Wattgebiet in See hinaus zieht (Abb. 24). Ein Vergleich 
mit den Tiefen des heutigen Lister Tiefs gestattet die Schlußfolgerung, daß die Barre zu dem unter 
Listland verschütteten sogenannten Blidsel-Tief weiter westlich gelegen hat als die Barre des heuti 
gen Lister Tief8. In diesem tritt eine Tiefe von 40 m nicht im Zuge der Westküste, sondern erst 
weiter östlich vor dem Ellenbogen auf. Eine Verlagerung der Sylter Westküste gegen Osten ist 
hierdurch aufgezeigt und damals von Gripp und Simon aus mehrfachen Gründen in Rech 
nung gestellt worden (siehe ebenda Tafel 1). 
Aber als Ursache für die Zuschüttung des ehemaligen Blidsel-Gatts nahmen Gripp und 
Simon damals eine allgemeine Hebung und dadurch bedingte Versandung des BlidsH-Tiefs in 
Anspruch. „Bei erneuter Senkung hätte dann der nächste weiter nördlich gelegene Wattpriel die 
Aufgabe der Tiderinne übernommen und wäre so zum Lister Tief geworden“ (ebenda S. 45). 
Nachdem nunmehr aber Größe eines Wattgebietes, Durchlaßquerschnitt des zugehörigen 
Gatts und Länge der vorgelagerten Inseln als in einem Gleichgewicht stehend erkannt sind, liegt
	        
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