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Full text: 62/63, 1942/43

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Aus dem Ardiiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums — 63. Band Nr. 1 
die Sonden selbst dicht über der Wasseroberfläche schwebten. So brauchten zum Start die hinter 
einer Persenning gefüllten Ballone, an deren Füllansatz das obere Ende der Antenne bereits fest 
gebunden war, nur kurzzeitig über die Reeling der Brücke gestoßen zu werden. Die Ballone waren 
so einer längeren Einwirkung des Windes entzogen. Alle Starts gingen glatt von statten. Auch für 
die Auswertung erwies sich diese Startmethode als vorteilhaft, weil nämlich die Betriebserwärmung 
des Senders durch den Heiz- und Anodenstrom unberücksichtigt bleiben konnte, die sich in einer 
kleinen Verstimmung der ausgesandten Welle äußert. Diese Verstimmung wächst nach dem Ein 
schalten zunächst ziemlich schnell, nähert sich dann aber, wie Figur 2 zeigt, einem konstanten 
Endwert. Bei den Starts vom Motorschiff „General Osorio“ war dieser Endw r ert der Betriebser 
wärmung bereits nahezu erreicht. Die verbleibende kleine Verstimmung konnte unberücksichtigt 
bleiben gegenüber der wesentlich größeren Verstimmung, die durch die atmosphärische Abküh 
lung des Senders beim Aufstieg hervorgerufen wird. 
Das Auswertverfahren war sonst das gleiche wie bei der ersten Reise. Es gelang, nachträglich 
noch eine Radiosonde der auf dem M.S. „General Osorio“ verwendeten Bauserie zu erhalten, deren 
Sender im Laboratorium und Aufstiegsbetrieb verschiedenen Temperaturen ausgesetzt wurde, 
um die thermische Frequenzabhängigkeit des Senders und der Batterien und ihre thermische Träg 
heit zu bestimmen. 
Verstimmung und Temperaturverlauf eines Radiosenders b. Probeaufstieg 22.7.41 
Figur 11 
Am 22. 7. 1941 wurde diese Radiosonde bei einem Registrierballonaufstieg bei Saarmund ge 
startet. Dabei blieb das Bimetall der Radiosonde abgeschaltet. Die am Empfänger festgestellte Ver 
stimmung während des Aufstiegs war also lediglich die Folge der Abkühlung des Senders und seiner 
elektrischen Zubehör-Teile. Die w T ahren Temperaturverhältnisse der Atmosphäre waren dabei von 
einem zweiten Radiosondenaufstieg mit „Lang“-Sonde her bekannt, so daß den einzelnen Punkten 
der Verstimmungskurve eine bestimmte Lufttemperatur zugeordnet werden konnte. Da der Tempera 
turkoeffizient der Senderfrequenz bereits bekannt war, konnte für jeden Punkt derVerstiminungs- 
kurve die Sendertemperatur angegeben werden (Figur 11). Aus dem Unterschied zwischen der 
Lufttemperatur und der Sendertemperatur und der Abkühlungsgeschwindigkeit des Senders ließ 
sich der thermische Trägheitskoeffizient des Senders berechnen. 
Aus der bereits im Bericht „Über eine Forschungsfahrt mit A. Wigand nach Spitzbergen“ ver 
öffentlichten Abkühlungskurve (Figur 3, Kurve B) ergab sich die Verstimmung von 0,26 Normal-
	        
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