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Full text: 61, 1941

Werner Reichelt: Die ozeanograph. Verhältnisse bis zur warmen Zwischenschicht an der antarkt. Eisgrenze 
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Die Sauerstoffbestimmung wurde nach Winkler, jedoch in einer zur Mikromethode abgewandelten 
Form (Kalle 1939), durchgeführt. Diese stellt eine sinngemäße Weiterentwicklung der von Kalle an 
gegebenen Methode dar und eignet sich für ähnliche Expeditionen mit beschränkten Arbeitsmöglichkeiten, wie 
die hier behandelte. Dabei wurde grundsätzlich jede Probe doppelt bestimmt und bei Abweichungen das Mittel 
genommen. Der Phosphatgehalt (Wattenberg 1931) wurde mit einer einfachen kolorimetrischen Methode 
ermittelt aus Zeitmangel nur in beschränktem Umfange. Zur Verwendung kamen dabei 25 cm lange Kolori 
meterröhren mit ebenem Boden, die eine senkrechte Durchsicht und damit einen Färb vergleich mit den 
geeichten Farblösungen gestatteten. 
Die Temperaturen der Kippthermometcr wurden nach den Tafeln von Schumacher (1935) berich 
tigt. Die Berechnung der wahren Tiefen erfolgte nach den Angaben der druckungeschützten Kippthermometer. 
Da aber durch Verlust an Thermometern ihre Anzahl nicht mehr ausreichte, um jedem Schöpfer und jeder 
Serie ein ungeschütztes Thermometer mitzugeben, wurden die vorhandenen Messungen für jede Tiefe in 
Beziehung zum Drahtwinkel gemittelt (s. Tab. 2). Mit diesen Werten wurden die übrigen Tiefen, in denen 
kein ungeschütztes Thermometer vorhanden war, entsprechend ihrem gemessenen Drahtwinkel berichtigt. 
Tabelle 2. 
Draht- 
winkcl 
Reduktionsfaktor in den Tiefen: 
50—250 300—500 über 500 m 
5 
0,994 
0,994 
1,000 
10 
0,980 
0,983 
0,989 
15 
0,962 
0,965 
0,971 
20 
0,939 
0,943 
0,951 
25 
0,914 
0,917 
0,928 
30 
0,886 
0,891 
0,902 
35 
0,855 
0,861 
0,874 
40 
0,817 
0,828 
0,840 
45 
0,774 
0,788 
0,804 
50 
0,728 
0,744 
0,762 
55 
0,676 
0,695 
0,714 
60 
0,614 
0,633 
0,656 
Tabelle der Reduktionsfaktoren zur Berechnung der wahren Tiefen. 
Unter den geschilderten Arbeitsbedingungen erschien es zweckmäßig, jeweils 3 bis 4 Schöpfer in einer 
Gruppe in die Tiefe zu lassen. Dabei wurden jeweils die Tiefen 100 bis 250, 300 bis 500 und Tiefen über 500 m 
erfaßt, während für die oberenTiefen ein isolierenderSchöpfer nach Pettersson benutzt wurde. In Tabelle B 
[Anhang] sind die zusammengehörigen Gruppen am gleichen Drahtwinkel zu erkennen. Die Tiefen, die mit 
einem druckungeschützten Thermometer zur Tiefenbestimmung versehen waren, sind mit einem Kreuz ge 
zeichnet. Nach diesen Gruppen wurden auch die erwähnten Reduktionsfaktoren gemittelt, mit denen die übrigen 
Drahtlängen reduziert wurden. Die Werte sind gekürzt in der Tabelle 2 zusammengestellt. Abbildung 1 
zeigt die mittleren Reduktionsfaktoren sämtlicher Tiefen im Vergleich zum Cosinus des Drahtwinkels cc. 
Schon beim Fieren der Schöpfergruppen wurden die ausgelassenen Drahtlängen entsprechend den auftretenden 
Drahtwinkeln nach einer Hilfstabelle des cos « vergrößert, und damit der Tiefenverlust angenähert aus 
geglichen. Diese Maßnahme war nötig, um bei den meist auftretenden großen Drahtwinkeln möglichst in die 
gewünschte Tiefe zu gelangen, und aus ihr erklären sich auch die von den üblichen Solltiefen abweichenden 
Drahtlängen in der Tabelle B. 
Nach Durchführung sämtlicher Reduktionen wurden die einzelnen Serien im tfS-Systcm dargestellt und 
fehlerhafte Werte ausgeschieden. Darauf wurden Vertikalkurven in genügend großem Maßstabe — 1 cm = 
0,2 0 und 0,1 °/oo Salzgehalt — gezeichnet und daraus die hydrographischen Werte für die Standarttiefen inter 
poliert. 
Einige Schwierigkeiten machte die genaue Positionsbestimmung für die einzelnen Beobachtungen. Von der 
Schiffsführung wurde lediglich entweder die astronomische oder gegißte Mittagsposition bestimmt. Es wurden 
vom Verfasser nach der Angabe von Kurs und zurückgelegten Seemeilen auch die Position der zu anderen Zeiten 
angestellten Beobachtungen berechnet *). Da aber bei der vorwiegend starken Bewölkung im Fanggebiet häufig 
') Nach dem Schiffstagebuch.
	        
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