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Full text: 61, 1941

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineohservatoriums — 6i. Band Nr. 5 
sicht darauf genommen werden, ob die örtliche Lage der Serie erwünscht oder überhaupt erfolgversprechend 
war. Die Möglichkeit einer Verwendung mußte erst die spätere Verarbeitung ergeben. Es wurde daher jede 
Möglichkeit zu jeder Tages- oder Nachtzeit ergriffen, um serienmäßig zu arbeiten. Da das Mutterschiff aber 
ständig seine Position wechselte, indem es den Fangdampfern zur Aufnahme der 'Wale folgte, und die Dauer 
der Liegezeit nicht vorauszusehen war, mußten die 4 bis 5 Stunden dauernden Serien häufig vorzeitig ab 
gebrochen und zu einem späteren Termin wiederholt werden. An besonders unruhigen Tagen war ein Arbeiten 
ganz unmöglich, so daß die Verteilung der Beobachtungspunkte sehr unregelmäßig ist, und recht unangenehme 
Lücken aufweist. Insgesamt wurden 62 Serien ausgeführt, die sich auf die Monate November bis April ver 
teilen. Zur Durchführung der hydrographischen Serien stand eine elektrische Lukas-Lotmaschine zur Verfügung, 
die 1000 m 4 mm starke Stahllitze enthielt. Auf Durchführung tiefer reichender Serien wurde wegen des oben 
erwähnten Zeitmangels von vornherein verzichtet. Die Lotmaschine befand sich auf der Backbordseite des 
Schiffes 14 m über der Wasserlinie. Da das Mutterschiff während der hydrographischen Arbeiten natürlich 
nicht auf den Draht manövrieren konnte, sondern querab vor dem Winde trieb, konnte nur gearbeitet wer 
den, wenn die Backbordseite im Luv des Schiffes lag, da andernfalls das Schiff auf den Draht trieb und ein 
Aufholen der Serie unmöglich machte. Das Abtreiben des Schiffes war wegen seiner großen Angriffsfläche für 
den Wind sehr stark, und die auftretenden Drahtwinkel waren je nach der ausgelassenen Drahtlänge zum 
Teil recht groß. Sie wurden möglichst sorgfältig gemessen, um eine einwandfreie Reduktion auf die wirklich 
erreichten Tiefen durchführen zu können. Zur Gewinnung der Wasserproben aus großen Tiefen wurden die 
bekannten Seriensdiöpfer der Deutschen Atlantischen Expedition und für Tiefen bis zu 75 m ein isolierender 
Wasserschöpfer nach Pettersson benutzt. An Thermometern waren druckgeschützte und ungeschützte Kipp 
thermometer der Firma Richter & Wiese im Gebrauch mit einem Bereich von — 2 0 bis 8 0 bzw. von 0 0 bis 
30 0 auf plangeschliffener Skala mit einer Einteilung von */»o 0 bzw. 1 I 10 °. Grundsätzlich wurde jeder aus 3 
bis 4 Schöpfern bestehenden Gruppe 1 bis 2 ungeschützte Thermometer zur Tiefenbestimmung beigefügt. 
Die Wasserproben zur Salzgehalts- bzw. Sauerstoffbestimmung wurden sofort nach dem Aufholen abgefüllt 
bzw. mit Reagenzien versetzt. Die Thermometer wurden nach Anpassung im Wasserbad abgelesen. Ober 
flächenproben wurden mit einer Pütz am Bug des Schiffes entnommen, jedoch nur dann, wenn das Wasser 
augenscheinlich nicht durch Abwässer verschmutzt erschien. Meist machte das Schiff auch beim Treiben vor 
dem Wind soviel Fahrt voraus, daß am Bug klares Wasser zu entnehmen war, worauf man bei den vielen 
Abwässern einer Walkocherei besonders achten mußte. 
2. DIE AUFBEREITUNG DES MATERIALS 
erfolgte nach den Gesichtspunkten, wie sie im Meteorwerk (Band IV, 1932) niedergelegt sind; es erübrigt sich 
daher eine nähere Darstellung an dieser Stelle. Die gewonnenen Wasserproben wurden laufend an Bord ver 
arbeitet. Die Chlorbestimmung erfolgte nach der üblichen Titriermethode und die Ermittlung des Salzgehaltes 
sowie der Dichte nach den hydrographischen Tabellen von Knudsen (1901 und 1904). Zur Kontrolle 
Tabelle 1. 
Monat 
S = 1 /ioo °/oo 
—5 —4 
—3 
—2 
—1 
0 
1 
2 
3 
4 
5 
0 
X 
Anzahl 
1 
4 
4 
1 
3 
XI 
3 
5 
7 
5 
4 
1 
1 
XII 
1 
3 
4 
4 
5 
3 
1 
2 
I 
3 
8 
10 
4 
2 
1 
II 
1 
3 
6 
6 
8 
7 
6 
1 
2 
III 
1 
2 
4 
12 
15 
15 
10 
5 
5 
IV 
3 
2 
7 
8 
7 
1 
1 
Gesamt 
2 1 
11 
16 
41 
54 
50 
31 
7 
12 
2 
1 228 
Tabelle der Abweichungen bei Doppeltitrierungen in Vioo °/oo Salz. 
wurden insgesamt 228 Doppelbestimmungen mit mehreren Tagen Zwischenraum durchgeführt; die Ab 
weichungen zeigt die Tabelle 1, die Zahl dieser Doppelbestimmungen war durch Material- und Zeitmangel 
beschränkt.
	        
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