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Full text: 60, 1940

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Joadiim B ] ii t li g c n : Geographie der winterlichen Kaitliiiteinbrikhe in Europa. 
ein Bedürfnis hierzu sich aus dem Material heraus nicht ergab. Zweifel traten gleichwohl ge 
legentlich auf. sie betrafen jedoch hauptsächlich die Dauer eines KU. und zwar den Tag. an dem 
er entweder in einen anderen Typ übergeht oder ganz zerfällt. Die nur gelegentlich auftreten 
den Schwierigkeiten, die die bestimmte Zuordnung eines Kaltluftstromes zu einem der sechs 
Typen zweifelhaft erscheinen ließen, traten vorzugsweise bei den Nsk-KE und Sk-KE auf und 
werden bei den betreffenden Unterabschnitten des Kapitels C2 ihre Erwähnung finden. 
An zweiter Stelle w urde in die Typentabelle (Formblatt oben rechts) die Dauer des be 
treffenden KE in Tagen eingetragen: und zwar vom ersten erkennbaren Auftreten im Unter 
suchungsgebiet bis zu dem Zeitpunkt, an dem er durch Alterung seine Eigenschaften als KE 
verloren hat. aus dem Untersuchungsbereich verdrängt bzw. von einem anderen KE-Typ ab 
gelöst wird. Namentlich im Falle der Alterung können hin und wieder Zweifel über die Be 
endung des KE entstehen, diese sind jedoch auf wenige eng um 0 schwankende Fälle (vor 
nehmlich der Übergangsjahreszeiten) beschränkt, da die Innehaltung der 0°-lsotherme als 
Begrenzung eines KE eine genügend sichere Gewähr für die Herabdrückung der Zweifelsfälle 
bringt. 
An dritter Stelle in der Typenreihenfolge kommt die Kennzeichnung der Reichweite. Aus 
ihr sind recht bedeutsame Folgerungen zu ziehen, insbesondere bei der regionalen Auswertung. 
Zu diesem Zwecke wurde die sich aus dem Gesamtmaterial ergebende Maximalreichweite auf 
einem Kärtchen skizziert und in verschiedene Stadien (oder Bereiche) untergeteilt, die jeweils 
einer gewissen Häufigkeit des Vorkommens bzw. Bevorzugung dieser Grenzlagen entsprechen. 
Ebenso wurden diese Berichte, welche römische Ziffern tragen und vom Ursprungsgebiet aus 
zählen, noch unterteilt in untergordnete Zellen. Diese Unterstadien erhielten zusätzlich Klein 
buchstaben als Kennzeichen. Das Netz dieser Stadien und Unterstadien ist genügend dicht, um 
auch hier die Zweifelsfälle auf ein Mindestmaß herabzudriieken. Und zwar ist dies besonders 
deswegen der Fall, weil eben die Grenzen der einzelnen Bereiche bereits bevorzugten Grenz 
linien cler KE entsprechen, also gewissermaßen ein Ergebnis vorwegnehmen. Auf den KE- 
Verbreitungskärtchen 10 ) sind die Stadien usw. für jeden KE-Typ eingezeichnet. Die Kaltluft 
quellgebiete (bzw. -eintrittsgebiete) und die dort vorwiegende Hauptwnndrichtung sind in den 
Figuren 6—11 angegeben. 
Die Auswertung auf der im Vorhergehenden auseinandergesetzten Grundlage geschieht 
dann sowohl in systematischer Hinsicht wie in regionaler. Die systematischen Untersuchungen 
geben dabei ihrerseits wieder eine notwendige Grundlage für die regionale Synthese, 
d a s h a u p t s ä c h 1 i c he g e o g r a p h i s c h e Z i e 1 d e r A r b e i t. ab. 
C. Systematischer Teil: Die Kaltluftvorstöße 
I. Definition. 
Die Verwendung des Begriffs Kaltluftvorstoß oder Kaltlufteinbruch setzt seine genaue 
Definition voraus. Eine Haupteinschränkung regionaler Art ist schon durch die Fassung 
des Themas gegeben: es handelt sich hier lediglich um Vorstöße kalter Luftmassen, die inner 
halb des einer Untersuchung unterzogenen Gebiets von Europa auftreten, und welche 
sodann — das ist die zweite Haupteinschränkung — in diesem Raume wenigstens stellenweise 
Morgentemperaturen von unter bzw. um 0 C bedingen. Eine strenge Scheidung kann jedoch 
auch durch die Wahl des zwei verschiedene Aggregatzustände des Wassers trennenden Null 
gradwertes als Mindestforderung nicht erwartet werden: es liegt dies am Material selbst, denn 
die wenigen Beobachtungen, die auf cler Wetterkarte zur Verfügung stehen, sind oft recht weit 
verstreut und mit lokalen Einflüssen behaftet, die .schon für das Nachbargebiet nicht mehr voll 
zuzutreffen brauchen: man denke z. B. an die Fjordstationen Islands oder Norwegens! 
lu ) Viel. Fig. 14. 15, 18. 20. 25. 25.
	        
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