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Full text: 60, 1940

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums — 60. Band, Nr. 5 
Tage über Land lagernden kontinentalen Kaltluft ist es allgemein dunstig. Nach den 14.00-Uhr-Beobach- 
tungen liegt eine geschlossene Sc-Decke, die nur in Langfuhr aufgerissen ist, über NE-Deutschland. In den 
Abendstunden setzt allgemein der Niederschlag ein, in Lauenburg um 18.30 Uhr, in Langfuhr wird Regen 
und Schnee um 19.10 Uhr gemeldet. Starker Temperaturanstieg in Langfuhr gegen 01.00 Uhr des 17.2. 
deutet darauf hin, daß die in der 19.00-Uhr-Karte an der Oder gelegene Warmfront die Weichselmündung 
erreicht hat. Daß die Kaltfront Langfuhr gegen 06.00 Uhr passiert, geht aus den dortigen Barogrammen und 
der Thermographenkurve hervor. Der Wind zeigt jedoch keine scharfen Sprünge. Er kommt laut den Lang- 
fuhrer Steffens-Hedde-Registrierungen während der ganzen Nacht aus SW bis W mit Stärke 6 bis 8 ß. Die 
Niederschläge lassen erst in den Morgenstunden nach; jedoch sind Schauer nur zu einem geringen Bruchteil 
am Gesamtniederschlag beteiligt. Um 07.00 Uhr werden die folgenden Beobachtungen gemacht: 
07.00 Uhr am 17.2. 35 
Station 
Wetter 
Wolken 
Temp. 
(Max.) 
Wind 
Reinwasser 
. . . bedeckt 
10/10 
3,1 (5,5) 
W 8 
Lauenburg 
. . . bedeckt 
10/10 
3,2 (4,4) 
W 8 
Langfuhr (F) 
. . . fast bedeckt 
9/10 
Sc 300 m, 8/10; Ac 
4,1 (7,5) 
WSW 6 bö 
Langfuhr (O) 
. . . wolkig 
8/10 
Sc, St, Cu, 600 m 
4,8 (7,0) 
WNW 8 
Marienburg 
. . . Regen 
10/10 
Fst 
5,1 (6,9) 
W 6 
Braunsberg 
. . . Regen 
10/10 
Fst 
5,6 (6,5) 
WSW 4 
Die Föhnlage macht sich an dem Aufreißen der Bewölkung in Langfuhr bemerkbar. Das Temperatur 
maximum der Nacht, das in Klammern beigefügt ist, zeigt ebenfalls für Langfuhr die größten Werte. 
Noch deutlicher zeigt sidr aber die orographische Wirkung bei der Betrachtung des Niederschlags 
bildes, das auf Grund der Meßergebnisse vom 17.2.35 gezeichnet wurde (Abb. 7). Wie in Abb. 6 liegt im 
rat 
Abb. 7. 
Niederungsgebiet westlich der Weichsel und parallel zu den Pommerschen Höhen ein Gebiet minimalen 
Niederschlags, das von der Isohyete 10 mm umschlossen wird. Auch hier tritt deutlich der Vorstau an den 
Elbinger Höhen in der Isohyetenform hervor; die 15-mm-Isohyete macht einen weiten Bogen durch das vor 
gelagerte Niederungsland. 
Die Untersuchung dieser und einer Reihe weiterer Wetterlagen, bei denen Warmfronten oder 
Okklusionen mit Warmfrontcharakter das Untersuchungsgebiet von Westen nach Osten überquerten, ließ 
immer wieder im Isohyetenverlauf gut ausgeprägte Stau- und Föhneffekte erkennen. Handelt es sich aber 
um eine Eigenschaft aufgleitender Warmluftmassen, so müssen orographische Einwirkungen auf das Nieder
	        
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