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Full text: 60, 1940

Johanna Wr obel: Das Klima von Katalonien und der Provinz Castellón auf Grund der spanischen Wetterbeobachtungen usw. 37 
untersuchten Gebietes erhielt die ergiebigsten Regenfälle, denn der Einfluß des Balearentiefs schwächt sich 
bei zunehmender nördlicher Lage der Stationen ah. Im Jahre 1923 erschien neben VII n noch sehr oft die 
Lage IV s , und deshalb waren irn gesamten Gebiet die Niederschläge reichlich. Am niederschlagsreichsten 
von der ganzen Periode war fast überall der September 1913. Wie die folgenden Angaben über die Regen 
winde zeigen, war das Balearentief besonders wirksam: 
Station Niederschlag 20jähriges Wind bei Wind bei 
1913 Mittel Regen max. Regen 
Barcelona 137.6 mm 67.1 mm NE—SW NE 
Gerona 184.0 „ 85.7 „ NE—S NE 
Tortosa 189.4 „ 59.6 „ NNE NNE 
Oktober. 
Im Oktober steigen die Niederschlagsmengen bei den an der Küste liegenden Stationen noch etwas 
mehr an, während bei den übrigen sich ein leichter Rückgang bemerkbar macht. Die relative Feuchtigkeit 
und die Bewölkung pflegen weiter zuzunehmen, denn die Temperaturabnahme gegenüber dem September 
ist beträchtlich. Die an der Küste gelegenen Beobachtungsorte haben ca. 17° als Monatsmittel, im Innern 
treten etwa 13° als mittlere Monatstemperatur auf. Bei den Gebirgsstationen liegt sie vielfach unter 10°. 
Der litorale Saum besi^t ein mittleres Maximum von ca. 21°. Die absoluten Minimaltemperaturen kommen 
bei sehr vielen Stationen noch auf 30°. Demgegenüber verschärfen sich in den Gebirgen die Fröste, und 
Bovalar y Sabinar zeigt als extremes Minimum — 7°. 
Der Monat Oktober hat im allgemeinen noch die gleichen Wetterlagen wie der September. Die durch 
das Vorüberziehen der' nordatlantischen Zyklonen bedingte Wetterlage IV findet sich sehr häufig, und die 
Wirkung der im Norden vorbeiziehenden Zyklonen nimmt in diesem Monat noch stark zu. Wenn der Kern 
dieser Minima sehr weit im Norden liegt, dann äußert sich ihre Wirkung nur in einer stärkeren Bewölkung 
und in der Windrichtung (IV w ). Diese Verhältnisse zeigten sich am 24. Oktober 1930. Um 18 Uhr befand 
sich auf der Wetterkarte das Zentrum eines Tiefs nördlich von Schottland. Die spanischen Stationen maßen 
folgende Werte: 
La Coruna 
Santander 
Barcelona 
Tortosa 
15°, 94 % relative Feuchtigkeit, Regen, mäßiger NW 
16°, 94 % „ „ , Sturzregen, starker NW 
22°, 54% „ „ , Bewölkung, schwacher NW 
22°, 64 % „ ii i ii starker NW 
Vergleicht man die Temperatur und die relative Feuchtigkeit zwischen La Coruña und Santander einerseits, 
Barcelona sowie Tortosa andererseits, so läßt sich bei letjteren Mestral-Erscheinung erkennen (vgl. S. 46). 
Besonders ergiebige Niederschläge gehen im untersuchten Gebiet nieder, wenn ein Ausläufer einer 
nordatlantischen Zyklone zum Tief über dem Balearenbecken zieht und sich mit diesem vereinigt. Dieser 
Fall trug sich in den Tagen vom 17. bis 19. Oktober 1930 zu. Am 17. regnete es im NW der Halbinsel 
unter dem Einfluß eines nordatlantischen Tiefs, und um 18 Uhr erstreckte sich ein Ausläufer dieses Tiefs 
fast über die ganze Iberische Halbinsel. Am 18. um 7 Uhr früh befand sich der Kern eines sekundären 
Tiefs über SE-Spanien, und im Laufe des Tages wanderte er ostwärts nach dem Mittelmeer. Am gleichen 
Tage verzeichneten um 18 Uhr Barcelona mäßigen SE, 22°, 84% relative Feuchtigkeit, Tarragona SSE und 
Castellón SE. Die Niederschläge waren reichlich. In Barcelona fielen 30.5, in Tortosa 39 und in Castellón 
38 mm. Bei ähnlichen Bedingungen kam es in den Tagen vom 11. und 12. Oktober 1931 zu Gewittern, die 
heftige Güsse im untersuchten Gebiet hervorriefen. 
Eine weitere regenbringende Lage ist die Tiefdrucklage V (45, Karte 13), bei der durch ein Hoch im 
Norden, etwa hei Island, die atlantischen Zyklonen weiter nach S abgedrängt werden und dann westlich der 
Halbinsel erscheinen. Dann regnet es in Katalonien und Castellón bei südwestlichen Winden, wie z. B. am 
23. Oktober 1931. 
Vielfach ziehen die Tiefs auch von W nach E durch die Iberische Halbinsel und verschmelzen dann mit 
dem Minimum über dem westlichen Mittelmeerhecken. Der Durchzug eines solchen Tiefs brachte dem Gebiet 
am 24. Oktober desselben Jahres Niederschlag bei westlichen bis südlichen Winden.
	        
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