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Full text: 58, 1938

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte usw. — 58. Band, Nr. 1 
Die großen Farmer ziehen trotz der Rückschläge noch immer das Leben auf dem Lande vor. Plötzlich 
auftretende finanzielle Schwierigkeiten können sie durch den Verkauf einzelner Teile ihrer Farm beheben. Sie 
berauben sich damit langsam ihrer wirtschaftlichen Grundlagen. 
Das Vertrauen der Farmer untereinander wird immer geringer. Infolgedessen sind die Bestrebungen zur 
Organisierung der Farmer mehr oder weniger ergebnislos. Da so die Zusammenarbeit fehlt, bleibt den einzelnen 
nur der nackte Kampf ums Dasein. Die Farmer unterbieten sich hierdurch gegenseitig. 
Mit dem Maisertrag leidet selbstverständlich auch die Maisausfuhr. Die Union konnte in dem guten Jahr 
1924/25 von ihrer Ernte 1 145 719 t ausführen, im darauffolgenden schlechten Jahr betrug die Ausfuhr mit 
59 950 t nur 5,2% dieser Menge. Die Erntemenge reichte kaum zur eigenen Bedarfsdeckung der Union. Kauf 
abschlüsse können seitens der maiseinführenden Länder vor Bekanntgabe des Ernteergebnisses nicht getätigt wer 
den. Die Einfuhrländer neigen deshalb zu Abschlüssen mit anderen maisproduzierenden Ländern, deren Ertrags 
ergebnisse gesicherter erscheinen. 
Die Speicher und Transportanlagen müssen für einen Erntehöchstertrag eingerichtet sein. In schlechten 
Jahren müssen diese Anlagen trotz geringer Ausnutzung unterhalten werden und verteuern den Maispreis unver 
hältnismäßig. 
Die Geldgeber und Kaufleute sind mit Rücksicht auf die stets unsichere Lage nicht gewillt, Kredite zu 
gewähren, es sei denn, daß gute Sicherheiten geboten werden. Wegen der Verlustgefahr werden ferner sehr hohe 
Kapitalzinsen gefordert. Man neigt eher dazu, Geld in Unternehmen anzulegen, die mehr Sicherheit als die 
Maiswirtschaft garantieren. 
Um eine genügend große Ernte zu erzielen, muß der Farmer eine größere Anbaufläche wählen, da er stets 
damit rechnen muß, daß ein Teil der Ernte schlecht ausfallen kann. Der bebaute Flächenraum ist also größer 
als er unter normalen Vorbedingungen sein müßte. Das Land wird dadurch dünner bevölkert und die Einwan 
derung zurückgehalten. 
2. Maßnahmen zum Ausgleich der "Ertragsschwankungen. 
Das große Problem, vor dem der Maisfarmer in Südafrika heute also steht, ist die Stabilisierung der 
Maiswirtschaft, um einen Ausgleich für die aus den Schwankungen entstehenden Schäden herbeizuführen. Dazu 
könnten dienen: 
a) Verbesserung der Ernteerträge. 
Im Vergleich zu den übrigen Maisanbaugebieten, insbesondere gegenüber Argentinien, ihrer größten Kon 
kurrentin auf den ausländischen Märkten, schneidet die Südafrikanische Union in ihren durchschnittlichen Ernte 
erträgen schlecht ab (siehe Tabelle XLI). Auch waren in Südafrika die Erträge des Rekorderntejahres 1924/25 
mit 8 dz/ha viel geringer als diejenigen Argentiniens in seinen schlechtesten Jahren. 
Tabelle XLI. 
Maiserträge der hauptsächlichen Maisländer 66 . 
Land 
1926—30 
Maiserträge in 
1931 1932 
dz/ha 
1933 
1934 
USA 
... 15,9 
15,3 
16,8 
14,3 
9,8 
Mexiko 
6,0 
6,3 
6,1 
6,0 
5,8 
Rumänien 
... 10,5 
12,8 
12,5 
9,4 
9,7 
Jugoslawien 
... 13,8 
13,4 
19,0 
14,1 
19,4 
Ungarn 
... 15,2 
13,8 
20,7 
15,9 
18,7 
Italien 
... 16,4 
13,9 
20,8 
18,1 
21,6 
Argentinien 
... 20,5 
19,7 
18,1 
15,9 
20,1 
Südafrika 
6,0 
5,7 
2,2 
7,0 
5,4 
«« Annuaire International de Statistique Agricole 1934/35. Institut International D’Agriculture. Rom 1936. S. 196—201.. 
(Für Argentinien und Südafrika die entsprechenden Erntejahre: 1926/27 bis 1930/31, 1931/32, 1932/33, 1933/34 und 1934/35.)
	        
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