Gert Hendrik Scheepers : Maisanbau und Klima im sogenannten Maisdreieck der Südafrikanischen Union 59
b) „Das sonnige Südafrika“.
Südafrika führt mit Recht den Namen „Das sonnige Südafrika“. Die Mehrzahl der Tage sind vor allem
im Maisdreieck durch eine helle blaue Luft und daher viel Sonnenschein ausgezeichnet.
Beobachtungen über Sonnenscheindauer sind in Südafrika nur von wenigen Stationen aufgezeichnet wor
den; sie geben aber trotzdem einen guten Anhalt. Tabelle XXXIX zeigt eine Gegenüberstellung der durch
schnittlichen täglichen Sonnenscheindauer in Johannesburg, Kimberley 61 (westlich des Maisdreiecks) und Kopje
Alleen 62 (nördlich des Maisdreiecks) mit der von London 61 und Hamburg 63 .
Tabelle XXXIX.
Durchschnittliche tägliche Dauer des Sonnenscheins.
Monat
Johannes
burg
Kim
berley
Kopje-
Alleen
London
Hamburg
Januar
7,8
9,9
8,3
1,4
1,1
Februar
... 7,5
9,1
9,2
1,8
1,9
März
7,2
8,8
8,5
3,5
3,0
April
... 8,7
8,7
9,2
4,6
5,4
Mai
8,8
8,6
9,5
6,5
6,5
Juni
... 9,0
8,6
9,2
6,2
6,2
Juli
9,2
8,9
9,4
6,3
5,5
August
9,9
9,2
10,0
5,9
5,8
September
9,3
9,8
9,9
4,3
4,8
Oktober
9,0
10,1
9,5
3,1
2,7
November
8,9
10,8
8,1
1,7
1,3
Dezember
8,6
10,3
8,9
1,1
0,6
Jahr
8,66
9,41
9,14
3,87
3,7
% der möglichen
Dauer
... 72
78
76
32
31
c) Dauer des Sonnenscheins und Wachstum der Maispflanze.
Daß der Maisanbau viel Sonnenschein erfordert, kann man durch einen Vergleich der Maiserträge in einem
Distrikt des Maisdreiecks mit den Erträgen in anderen Gebieten mit weniger Sonnenschein, sonst aber den
gleichen Voraussetzungen, erkennen.
Aus den Fig. 5, 7, 8 und 9 ist zu ersehen, daß die Maisproduktion im Osten der nordöstlichen Spitze des
Maisdreiecks schnell abnimmt; die östlichen Teile des Ermelo-Distriktes, Carolina, Belfast, Piet Retief und Bar
berton weisen einen schwächeren Ertrag auf. Dies kann man aber nicht etwa als Folge schwächerer Nieder
schläge ansehen. Die Niederschläge sind hier für den Mais überaus günstig und weisen auch keine so starken
jährlichen Schwankungen auf wie im Maisdreieck. Die geringeren Erträge sind auch nicht mit den Temperaturen
und dem Einfluß des Frostes zu erklären. Die Wärmeverhältnisse sind hier geradezu ideal, vielleicht sogar noch
günstiger als im Maisdreieck selbst. Die Bodenbeschaffenheit ist gleichfalls nicht dafür verantwortlich zu machen.
Die einzige Ursache für die schwachen Erträge in diesem sogenannten Nebelgürtel ist in der stärkeren
Wolken- und Nebelbildung zu suchen. Durch sie wird die Bestäubung beeinträchtigt. Ebenso kann der Mais nicht
richtig zur Reife gelangen. Der Mais gedeiht nicht gut in Gebieten mit langanhaltender Bewölkung.
Diese Auffassung findet ihre Bestätigung in Fig. 29. In derselben werden Sonnenscheindauer, Regenmen
gen und mittlere Temperaturen, sowie die Ausdehnung des Maisanbaues für das Erntejahr 1929/30, und zwar
für die drei nachstehenden Distrikte dargestellt;
61 “Climate and Meteorolgy”, Reprint from the Official Yearbook of South Africa, No. 10, S. 19.
62 Meteorologiese Kantoor, Pretoria.
63 Hoffmeister, J.: „Das Klima Niedersachsens“, S. 163.