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Wolf Wendeleid Spangenberg: Strahlungs-Klimatologis Ae BetraAtungen.
Der letjte Wert vom Jungfraujoch wurde nur wegen der außerordentlichen Höhe hier beigefügt: zweifellos
handelt es sich dabei um einen der größten in Mitteleuropa vom festen Erdboden aus gemessenen Strahlungs
werte, über dessen Zuverlässigkeit mir aber nichts bekannt geworden ist. s ) — Zum Vergleich für die Zug
spitze sei erwähnt, daß H. Lipp (41) im März 1927 ein Maximum von 1,67 cal gemessen hat, wobei aber
leider nicht angegeben ist, oh eine Reduktion auf die mittlere Sonnenentfernung erfolgt ist. C. Dorno (42)
gibt aus langjährigen Beobachtungen als Maximum für Davos 1,59, in Übereinstimmung mit meinem Wert.
Auffallend gering ist das absolute Maximum vom Feldherg im Schwarzwald, für den W. und A. Peppier (22)
1,49 verzeichnen, eine Intensität, die etwas höher ist als die maximale von Schömberg, aber zugleich weit
unter dem Taunusmaximum (1,61) liegt, obwohl der Feldherg (Meßstelle) 500 m höher liegt. Überhaupt
wird das absolute Feldbergmaximum vom Taunus sogar im Monatsmittel (September bei m ~ 1) überboten,
wo 1,51 erreicht wird (43). Nach Messungen in der freien Atmosphäre vom Freiballon aus fanden A. Peppier
und K. Stuchtey (44) in 7500 m Höhe bei nur 19° Sonnenhöhe eine Intensität von 1,67 cal. Ein Registrier
ballon verzeichnete in 22 000 m Höhe einen Strahlungsbetrag, der auf 90° Sonnenhöhe berechnet, 1,84 cal
ausmachte. — Nach C. Wirtj (45) beträgt die Höchstintensität in Straßburg nur 1,254 (nicht auf mittlere
Sonnenentfernung reduziert). Etwas bessere Verhältnisse liegen in Karlsruhe vor, wo W. und A. Peppier als
Maximum 1,367 fanden (1921 bis 1925). — Von O. Moese (46) wurde auf Helgoland im August 1,28 und
im September 1,31 als Maximum erhalten, beides Werte, die mit den entsprechenden Monatsmitteln von
Danzig gut übereinstimmen (1,28 bzw. 1,29).
Bei den meisten Autoren befinden sich leider keine Angaben darüber, ob die von ihnen mitgeteilten
Maximalintensitäten auf mittlere Sonnenentfernung bezogen sind, was bei der Bearbeitung unbedingt bekannt
sein muß.
4. Zusammenfassung.
a) Für die Darstellung des atmosphärischen Reinheitsgrades für die Jahre 1930 bis 1935 wurden die
Transmissionskoeffizienten und die Trübungsfaktoren berechnet. Es ergab sich, daß die Jahre 1933 und 1935
besonders rein waren, während 1930 am schlechtesten ahschnitt. Weiter wurde der Versuch gemacht, diese
Residtate an der Verteilung der absoluten Maxima zu bestätigen, was in befriedigender Weise gelang. Über
haupt ist die Verarbeitung von Intensitäts-Höchstwerten dringend zu empfehlen, die zweifellos besser ge
eignet sind als die Mittags-Maxima.
b) Es wurde auf lokal-klimatisch bedeutsame Unterschiede der Strahlung bei Davos, Hoch-Serfaus und
Zugspitje eingegangen, wobei sich ergab, daß Hoch-Serfaus im Sommer offenbar verhältnismäßig ungünstig
ist, im Winter aber den beiden anderen Orten überlegen zu sein scheint.
c) Eine eingehende Behandlung erfuhr das Jahr 1932.
III. Rot-Ultrarot-Strahlung.
Unter Rot-Ultrarot-Strahlung wird derjenige Teil der direkten Sonnenstrahlung verstanden, der sich von
630 m [ä bis 3000 m u im Spektrum erstreckt. Man erhält diese Strahlung durch Vorschalten des bereits
beschriebenen Rotfilters RG 2. Um die so erhaltenen Intensitätswerte absolut zu machen, wurde wegen
Reflexion und Absorption eine Korrektur von 19 % angebracht (7).
1. Absoluter Rotgehalt.
Zur Darstellung der Durchlässigkeitsverhältnisse der Atmosphäre für die Rotstrahlung werden hier zu
nächst die Transmissionskoeffizienten ermittelt. Von einer Berechnung der Rot-Trübungsfaktoren wurde hier
abgesehen, da der Trübungsfaktor — wie schon erwähnt — in diesem Spektralbereich besonders stark
durch den sog. „virtuellen Gang“ beeinträchtigt wird. Eine Verwertung des die Verhältnisse bessernden
Trübungsdiagrammes konnte nicht mehr erfolgen.
3 ) Es sei bemerkt, daß die Messungen auf der Jungfrau im Juni wegen BesAädigung des Instrumentes eingestellt wurden.