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Full text: 57, 1937

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums — 57. Bd., Nr. 5 
40 m/sec. entspricht, ein Druckabfall von etwa 0,0165 mm WS. Dieser Wert wurde durch 
Extrapolation festgestellt, indem der Druckabfall zunächst für einen höheren Druck ermittelt 
und dann durch einen besonderen Versuch die Zulässigkeit der Extrapolation nachgewiesen 
wurde. Die Mikromanometerkonstante betrug 0,05. 
Somit konnte man als bewiesen ansehen, daß die vorhandene Undichtigkeit für die 
praktischen Messungen völlig belanglos ist: unter den ungünstigsten Umständen (ungefettete 
Dichtung und größter zu erwartender Staudruck) konnte der festgestellte Fehler selbst am 
empfindlichsten Meßgerät kaum gemessen werden. Bei einem Gerät, das zur Staudruck 
messung dient, ist also ein zeitlicher Druckabfall bei der statischen Dichtigkeitsprüfung 
unerheblich, solange er nicht zu rasch erfolgt, weil die durch eine kleine Undichtigkeit ent 
weichende Luft aus der relativ weiten Druckaufnahmeöffnung sofort wieder erseht wird, 
und zwar bei der Geringfügigkeit der zu ersehenden Luftmenge ohne merklichen Druckverlust 
in der Leitung. 
Bei der Neukonstruktion konnten alle Versuchsergebnisse berücksichtigt werden. Es 
wurden die beiden Windfahnen mit jener inzwischen entwickelten, strömungstechnisch beson 
ders günstigen Form (siehe Seite 6) ausgestattet. Ferner wurde die Vertikalfahne an einem 
konzentrischen Standrohr angebracht, um die Störungen der Strombahnen durch zwei die 
Vertikalfahne tragende Säulen so gering wie möglich werden zu lassen. Die Seilzugüber 
tragung wurde durch starre Getriebe und schließlich die Quecksilberdichtung durch trockene 
Labyrinthdichtungen erseht. 
Abbildung 8, Tafel 2, zeigt die Neukonstruktion: Das durch die Horizontalfahne 1 
gedrehte Standrohr 2 ist in Kugeln in dem feststehenden Sockel 3 drehbar gelagert. Das 
obere Kugellager 4 ist durch eine Schuhkappe 5 gegen Niederschläge und Staub geschüht. 
Die Horizontalfahne ist fest mit dem Standrohr verbunden. Die Vertikalfahne 6 ist in dem 
Kopf 7 des Standrohres gleichfalls in Kugeln gelagert; sie wird durch das Staurohr 8 aus 
balanciert. Das Staurohr hat die Prandtische Form, bei welcher der Gesamtdruck durch die 
vordere Bohrung, der statische Druck durch einen Ringspalt aufgenommen wird. Dabei hat 
eine Abweichung gegen die wahre Windrichtung von ±10° noch keine Bedeutung für die 
Genauigkeit der Angaben. Die bisher zur Aufnahme des statischen Druckes dienende Sersche 
Scheibe (sieheAbbildung 1:Teilll,Tafeil) wurde u. a. auch deshalb nicht mehr verwendet, weil 
Niederschlagsprodukte sich natürlich gern in ihr ansammelten. Außerdem ist das Prandtische 
Rohr mit seinen genormten Maßen (DIN 1945) aus strömungstechnischen Gründen jeder 
anderen Art der Saug- und Staudruckfahne überlegen. Die Übertragung der Drucke aus der 
Vertikalfahne in den mit der Horizontalfahne drehbaren Teil erfolgt, ganz ähnlich wie bei 
der Erstausführung, durch die hohlen Zapfen hindurch mit Labyrinthdichtungen. Auch für 
die Weiterleitung der Drucke in die feststehenden Abnahmeleitungen 9 und 10 sind Labyrinth 
dichtungen 11 und 12 verwendet. 
Die Drehbewegung der Vertikalfahne 6 wird durch ein Kegelradpaar 13 und 14 auf die 
im Standrohr 2 gelagerte Achse 15 übertragen. Die Horizontalfahne 1 treibt über die beiden 
Stirnräder 16 und 17 die Übertragungsachse 18 an. 
Das Schreibgerät mit Rußregistrierung ist schematisch in Abbildung 9 (Tafel 2) dargestellt. 
Die Schreibtrommeln — eine mit einer Umlaufzeit von 4 Tagen, eine mit einer solchen von
	        
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