Hans Neuberger, Beiträge zur Untersuchung des atmosphärischen Reinheitsgrades
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Tabelle 11.
Luft-
Anzahl der
körper
Häufigkeit
Beobachtungen
PM
73,7%
109
I
8,8%
13
PC
4,0%
6
X
4,0%
6
p
2,7%
4
TM
2,7%
4
TC
2,7%
4
T
1,4%
2
Wegen der sehr ungleichen Verteilung der Beobachtungen auf die Luftkörper mußte auf eine Mittel
bildung der meteorologischen Elemente bezüglich der verschiedenen Luftkörper verzichtet werden; überdies
liegen bereits von H. Friedrichs (16) eingehende Untersuchungen an einer längeren, in Wyk auf Föhr 10
aufgestellten Beobachtungsreihe vor.
Bei Betrachtung der Luftkörperhäufigkeit getrennt nach See-, Pseudosee- und Landwind (Tabelle 11a)
findet man ein allgemeines Überwiegen der PM.
Tabelle 11a.
Luft
körper
Seewind
Häufigkeit
Pseudoseewind
in
Landwind
PM
85,0%
54,6%
31,6%
I
6,6%
9,1%
21,0%
P
1,9%
4,5%
5,3%
X
1,9%
4,5%
15,8%
PC
0,9%
4,5%
21,0%
TM
3,7%
—
—
TC
—
13,7%
5,3%
T
—
9,1%
—
Weiter ergibt sich auch hier wieder die Berechtigung zur Einführung des Pseudoseewind-Begriffes aus der
Zwischenstellung dieses Windes betreffs der Luftkörperhäufigkeit. — Daß das Übergewicht der PM für Land
wind verhältnismäßig gering und entsprechend das Vorkommen von PC begünstigt ist, ist ohne weiteres ver
ständlich. Daraus läßt sich vermuten, daß bei gleichmäßiger allgemeiner Häufigkeit der einzelnen Luftkörper
(Tabelle 11!) die Mittelwerte der meteorologischen Elemente und ihre Beziehung zueinander ganz das Gepräge
der nach den drei Hauptwindrichtungen gebildeten Mittelwerte zeigen würden. Aus der Tatsache, daß z. B. bei
PM sowohl große als auch kleine Kemzahlen, Sichtweiten usw. in den verschiedensten Kombinationen Vor
kommen, läßt sich sogar mit guter Berechtigung sagen, daß für Küsten- oder küstennahe Inselstationen die
Windrichtung (gedacht im Sinne der Dreiteilung) ein besseres Kriterium für die Lufteigenschaft in bezug auf
Kernzahl, Sicht und Luftfeuchtigkeit bzw. deren mittleren Zusammenhang (s. unten) ist als der jeweilige Luft
körper, weil im Bereich ein und desselben Luftkörpers See-, Pseudosee- und Landwinde doch (vor allem bezüg
lich des Kerngehaltes) verschiedengeartete Luftmassen transportieren können.
II, Mittlerer Zusammenhang zwischen Sicht, Kernzahl und rel. Feuchtigkeit.
a) Mittelbildung in Stufen der Sichtweite.
Die Untersuchung einer mittleren Beziehung zwischen den genannten Faktoren wurde wieder für Beob
achtungen ohne Sonnenschein getrennt nach See-, Pseudosee- und Landwind durchgeführt.
Zunächst wurden 4 Stufenbereiche der Sichtweite definiert:
Sichtstufen: 12 3 4
Sichtweite (km) 210 11—20 21—40 >40
Dann wurden die in den Stufen vorkommenden Sichtbeobachtungen neben den dazugehörigen anderen
Elementen gemittelt. Das in Tabelle 12 und Figur 4 dargestellte Ergebnis i6t überraschend.
16 Entfernung Rantum/Sylt—Wyk/Föhr ca. 25 km.