Hubert Tüllmann: Die Niederschlagsverhältnisse der SUdsee-Inseln
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Monats- und Jahresmengen zu 133 und die kleinsten Jahresmengen 124 ab. Die kleinsten Tages- und Monatsmengen
erreichen schon am meteorologischen Äquator die unterste Grenze von 0 mm“ 5 . Die Schwankungsweite der absoluten
Extreme der Tages-, Monats- und Jahresmengen ist also im Südsee-Inselgebiet am meteorologischen Äquator am
kleinsten und an den Wendekreisen am größten.
Absolute Extremmengen des Niederschlages (mm)
Inselgebiete
Größte Tagesmenge
Größte Monatsmenge
Größte
Jahresmenge
Kleinste Jahresmenge
Äquatorial-
niedrige
Inseln
915
Marshall-Inseln
Jaluit-Insel
(Mai 1905)
4745
Marshall-Inseln
Jaluit-Insel
(1905)
3205
Marshall-Inseln
Jaluit-Insel
(1904i
Kernzone
hohe
Inseln
265
Karolinen
Kusaie-Miss.
(Sept. 1902)
999
Karolinen
Kusaie-Miss.
(Mai 1902)
7403
Karolinen
Kusaie Miss.
(1902)
3084
Karolinen
Kusaie-Lhf.
(1913)
Äquatorial-Ran dzon e
(niedrige Inseln)
434
Gilbert-Inseln
Ocean-Inseln
(Febr. 1905)
1346
Z. Sporaden
Fanning-Insel
(April 1905)
5253
Z. Sporaden
Fanning-Insel
(1905)
100
Z. Sporaden
Malden-Insel
(1908)
Monsun-Inseln
545
Neuguinea
Deinxerhöhe
(Okt. 1906)
1625
Neuguinea
Tami-Insel
(Sept. 1899)
7930
Neuguinea
Kikori-Insel
(1916)
550
Neuguinea
Pt. Moresby
(1905)
SO-Passat-Inseln
673
Fidschi-Inseln
Suwa
(Au?. 1906)
1691
Samoa-Inseln
Afiamalu
(Jan. 1908)
6740
Samoa-Inseln
Saninonga
(1908)
311
Gesellsch.-Inseln
Papeiti
(1886)
Subtr. NO-Passats au m-
Inseln
811
Hawaii-Insel
Honomu
(Febr. 1922)
2845
Maui-Insel
Puu Kukui U.
(Jan. 1921)
14274
Maui-Insel
Puu Kukui U.
(1918)
51
Hawaii-I.; Maui-I.
Olowalu; Puu Kea
(1919); (1928)
Die höchste Tages- und Monatsmenge und die höchste und geringste Jahresmenge der ganzen Südsee-Insel-
welt sind auf den Hawaii-Inseln Hawaii und Maui im subtropischen NO-Passatsaum beobachtet worden. Diese
gewaltigen Mengen und Mengenunterschiede werden recht klar, wenn wir sie mit der kleinsten Jahresmenge messen.
Die höchste Tagesmenge ist lömal, die höchste Monatsmenge 56mal und die höchste Jahresmenge 280mal so groß
wie die geringste Jahresmenge.
D. Die absolute Trockenheit
Ein trockener Monat ist in den Tropen zugleich ein heißer Monat und darum von einschneiden
der Bedeutung für die Bodenkulturen. Ein einziger Trockenmonat in der Regenzeit kann schon
Mißernte und Hungersnot im Gefolge haben.
Als obere Grenze der absoluten Trockenheit nehme ich eine Monatsmenge von 50 mm Niederschlag an 136
und bezeichne in den verschiedenen Beobachtungsperioden der einzelnen Stationen jeden Monat mit weniger als
50 mm Niederschlag als Trockenmonat und jedes Jahr mit einem oder mehr Trockenmonaten als
Trockenjahr.
Wir erhalten nun für jede Stationsgruppe die Häufigkeit der Trockenjahre und die durch
schnittliche Anzahl der Trockenmonate pro T r o c k en j a h r in folgender Weise. In jeder einzelnen
Station zählen wir die Trockenmonate und Trockenjahre ihrer Beobachtungsperiode. Für jede Stationsgruppe
bilden wir dann die Summe der Trockenmonate, die Summe der Trockenjahre und die Summe der Beobachtungs
jahre und berechnen die Häufigkeit der Trockenjahre in Prozenten der Beobachtungsjahre und die durchschnitt
liche Anzahl der Trockenmonate pro Trockenjahr.
Außerdem sollen die Trockenmonate, die in einem Regenmonat der mittleren Gruppenjahresgänge
beobachtet worden sind, als Krisenmonate und die Jahre mit einem oder mehr Krisenmonaten als
Krisenjahre bezeichnet werden. Für jede Stationsgruppe erfolgt nun die Berechnung der Häufigkeit
der Krisen jahre und der durchschnittlichen Anzahl der Krisenmonate pro Krisen jahr
in derselben Weise wie für die Trockenjahre und Trockenmonate.
Nach der Häufigkeit der Trocken- und Krisenjahre sind in den Tab. 6 und 7 die Nummern der Stations
gruppen, innerhalb der jahreszeitlich verschiedenen Regenräume (subtropischer NO-Passatsaum, SO-Passat-,
Monsun- und Äquatorialgebiet), zusammengestellt und durch eine dünne, horizontale Linie in eine Unter- 123 124 125 126
123 Auf den SO-Passatinseln fehlen für eine größere maximale Jahresmenge die Höhenbeobachtungen der Luvflanken.
124 Die sehr niedrige minimale Jahresmenge in Maiden kann in dem geringen Temperaturunterschied von Wasser und Luft
begründet sein (vgl. S. 6), der auch noch in den Gilbert-Inseln die minimale Jahresmenge auf 361mm (Ocean) bzw. 423 mm
(Nauru) absinken läßt. Fanning liegt in der Grenze zwischen dieser kühleren SO-Passat-Trift und dem warmen Äquatorial-Gegen
strom und hat schon eine minimale Jahresmenge von 1204 mm.
125 Die kleinste bekannte Monatsmenge in der Äquatorialkernzone beträgt nur 4 mm (Truk-Insel Eten, Januar 1913) und ist
auf 0 mm abgerundet worden.
126 Vgl. O. Tetens und F. Linke, Das Klima von Samoa: a. a. 0., S. 68.