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Full text: 56, 1936

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 56. Band, Nr. 5 
vallen der extremen Gruppenmonatsmengen in Tabelle 4, bei Beachtung der aufgezeigten Mängel, eine wesentliche 
Änderung nicht eingetreten. In der Absonderung der Gesellschafts-Inseln im SO-Passat (Nr. 51a, Papeiti) zeigt 
sich der unperiodisch wechselnde Einfluß der Frontalzone 121 . Die Gilbert-Inseln (Nr. 65a, Nauru—Ocean) fallen 
nach der Schwankung der Jahresmengen ganz aus dem Monsunrahmen heraus und bezeugen damit die Zwie 
spältigkeit ihrer Lage, die aus dem Zusammensein von Monsun und Guano offen zutage tritt (vgl. S. 40). Die 
südöstlichen Äquatorialrandinseln Fanning (Nr. 70a), Christmas (Nr. 70b) und Maiden (Nr. 70c) differenzieren 
sich in ihren extremen Jahresmengen noch schärfer als in den extremen Monatsmengen. Die großen Schwankungs 
unterschiede der nur um 2—4 Breitengrade und je 2 Längengrade voneinander entfernten Inseln geben uns eine 
Vorstellung von der engräumigen und labilen Gegensätzlichkeit der Niederschlagsverhältnisse um den Äquator. 
Wenn wir von den Ausnahmestationen Papeiti (Nr. 51a) im SO-Passat und Nauru—Ocean (Nr. 65a) im 
Monsun absehen und den störenden Einfluß der unterschiedlichen Zeit und Zeitdauer der Beobachtungsreihen, 
dessen Größe schon schätzungsweise angedeutet ist, beseitigen, so bewegt sich die höchste Stufenschwankung A 
auf den Hawaii-Inseln zwischen 4 und 14, auf den SO-Passat- und Monsuninseln zwischen 2 (1) und 7, im Kern 
der Äquatorialzone (Nr. 69) zwischen 2 und 4, im Nordsaum der Äquatorialzone (Nr. 68) zwischen 4 und 5 und 
im Südsaum der Äquatorialzone (Nr. 70) zwischen 8 und 14. Die Einordnung der A-Werte in die Maurerschen 
Schwankungsgebiete 122 ergibt folgende Übersicht: 
Abgrenzung der 
Schwankungsgebiete 
nach H. Maurer (Lit. Nr. 33) 
Subtr. NO-Passatsaum 
(Hawaii-Inseln) 74 
SO-Passat 
40 
Monsun 
48 
Äquatorialzone 
10 
absolut 
relativ 
A 
absolut 
nzahl der St 
relativ 
ation sg 
absolut 
r ruppen 
relativ 
Norrfrand 
Kern 
Südrand 
A < 3 sehr günstig 
ii 
28°/o 
18 
380,o 
4 
3 <_A < 4 günstig 
■ 280/o 
9 
230/o 
. 88°/o 
10 
210/,, 
■ 88O/0 
1 
4 <_A < 5,5 ziemlich günstig 
21 
280/o 
15 
37°/o 
14 
290/o 
2 
5,5 <_A < 7 wenig günstig 
23 
3lo/o 
5 
120/o 
6 
120/o 
7 <_A < 8 ungünstig 
10 
14°/o 
■ 720/o 
■ 12% 
• 120/o 
A_> 8 sehr ungünstig 
20 
270/o 
(1) 
<n 
3 
Fassen wir im subtr. NO-Passatsaum, SO-Passat und Monsun die drei ersten Schwankungsgebiete (A<5,5) zu 
einem Gebiet günstiger Schwankung und die drei letzten (A^5,5) zu einem Gebiet ungünstiger Schwankung zu 
sammen, so treten die Unterschiede zwischen diesen Regenräumen noch klarer hervor. 
In Tabelle 5 ist noch zu erkennen, daß in jedem Regenraum die Stationsgruppen mit kleinen maximalen 
Amplituden der Jahresgänge (Gruppennummern: lc, 5a, ...) in den unteren Reihen und die Stationsgruppen 
mit größeren maximalen Amplituden der Jahresgänge (Gruppennummern: 3a, 3e, ...) in den oberen Reihen 
maximaler Schwankung der Jahresmengen überwiegen. Eine genaue Trennung ist wegen der Ungleichwertigkeit 
der A-Größen nicht möglich. 
III. Zusammenfassung 
Wir haben gesehen, daß die drei Schwankungsgrößen voneinander abhängig sind. Wenn die mittlere 
relative Amplitude der Jahresgänge klein bzw. groß ist, dann sind auch die maximale relative Amplitude der 
Jahresgänge und die maximale Schwankung der Jahresmengen klein bzw. groß. Die Eigenart der einzelnen 
Windgebiete zeigt sich im Schwankungsumfang der Jahresgänge und Jahresmengen und in der Häufigkeit und 
räumlichen Verteilung kleiner und großer Schwankungswerte. Die Existenz von Übergangszonen zwischen den 
Strömungsgliedern der Luftzirkulation ist durch auffallend hohe A-Werte der extremen Jahresmengen angedeutet 
(Gesellschaftsinsel Tahiti Nr. 51a; Gilbert-Inseln Nauru und Ocean, Nr. 65a). Im subtropischen NO-Passat- 
saum und in der Äquatorialzone treten zu kleinen Werten der drei Schwankungsgrößen die größeren Jahres 
mengen und zu den größeren Werten die kleineren Jahresmengen. Eine typische Ausnahme haben wir auf 
der SW-Flanke der Insel Hawaii, wo Regenschwankung und Regenmenge relativ und absolut klein sind. Für das 
SO-Passat- und Monsungebiet gilt das nur für die durchschnittliche Regenhöhe der Stationen mit kleinen bzw. 
großen Werten der drei Schwankungen. 
Auf S. 47 sind für die Windgebiete noch die bisher bekannt gewordenen absoluten Extreme der Tages-, 
Monats- und Jahresmengen des Niederschlages mitgeteilt. In der Äquatorialkemzone sind die Extremwerte für die 
niedrigen Koralleninseln und die hohen Vulkaninseln getrennt angegeben. Dieser Unterschied muß beim Ver 
gleich mit den Extremwerten der niedrigen Äquatorialrandinseln beachtet werden. 
Vom meteorologischen Äquator zu den Wendekreisen nehmen in der Südsee-Inselwelt die größten Tages-, 
121 Vgl. „Die Strömungsglieder der pazifischen Lnftzirkulation“ in T. Bergeron, Richtlinien; a. a. O., S. 256 (Fig. 6b). 
122 H. Maurer, Veränderlichkeit; a. a. 0., S. 3.
	        
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