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Full text: 55, 1936

Dr. Erich Goedecke: Der Kalkgehalt im Oberflächenwasser der Unterelbe und Deutschen Bucht 
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Cuxhaven/Elbe 4 — Elbe 1 : 
Figur 6 (Elbmündung: 11. 8. und 22. 8. 33) bildet die Fortsetzung der vorhin besprochenen Figur 4. 
Zwischen Cuxhaven und Elbe 4 nimmt am 11. 8. 33 der Kalkgehalt und der Gesamtkalkgehalt zunächst langsam 
zu und sinkt bis Elbe 4 etwas tiefer als der Wert bei Cuxhaven. Von hier ab steigt plötzlich der Gesamtkalkgehalt 
von ca. 2,175 auf fast 2,325 an und ändert dann seinen Wert auf der sehr langen Strecke von Elbe 3 bis Elbe 1 
nur noch sehr wenig, während der Kalkgehalt von Elbe 4 bis Elbe 2 auf 2,335 steigt und dann wieder auf 2,275 
bei Elbe 1 abnimmt. Von Elbe 1 bis in die Deutsche Bucht und Nordsee schwanken die Kalkwerte nur noch sehr 
wenig, obgleich der Salzgehalt immer noch steigt und weiter stärkeren Schwankungen unterworfen ist. Das 
Mischwassergebiet der Elbmündung klingt in der Deutschen Bucht anscheinend immer mehr ab. 
Da die Beobachtungen an den Zwischenstationen am 22. 8. 33 nicht wiederholt wurden, sind die einzelnen 
Kurvenpunkte zu weitabständig, um Einzelheiten wiedergeben zu können. Dagegen wurden am 28. 8. 33 die 
Beobachtungsstationen in diesem Gebiet der Elbmündung sehr dicht nebeneinander gelegt (siehe Figur 7). Wenn 
wir die Beziehungen zwischen den Salzgehalten und den Kalkwerten betrachten, so können wir auf kurzer Strecke 
große Schwankungen im Gesamtkalkgehalt und im Gehalt des gelösten Kalkes feststellen. Doch ist im Mittel 
bei beiden eine mit steigendem Salzgehalt nahezu gleiche Zunahme festzustellen, was am besten ein A/S-Diagramm 
(siehe Figur 7) wiedergibt. Die Zunahme für A f ist ein wenig stärker als für A u . Die mittleren Beziehungen 
lauten [4] A u = 2,037 + 0.0099 S _ . /T 
A f3St - 1,894 + 0,0122 S mac ! mv/I 
gültig für einen Salzgehaltsbereich von 18,50 bis 24,75%o. Wenn wir diese Gleichungen mit denen für die 
Elbmündung oberhalb Cuxhavens (siehe [3] und Tabelle 6) vergleichen, so sind obige Konstanten a (= 2,037 
bzw. 1,894) größer als die für das Oberflächenwasser Hollerwettern—Cuxhaven. Die Konstanten b (= 0,0099 
bzw. 0,0122) dagegen sind geringer. Die für niedrige Salzgehalte aus obigen Gleichungen berechneten Kalk 
gehaltswerte sind also größer als die weiter flußaufwärts tatsächlich beobachteten. Wir können mit einiger 
Wahrscheinlichkeit aussprechen, daß etwa von Glückstadt an bis Cuxhaven—Elbe 3 der Kalkgehalt und mehr noch 
der Gesamtkalkgehalt mit zunehmendem Salzgehalt schneller ansteigt als weiter stromabwärts bis zur äußeren 
Elbmündung. Figur 8 zeigt den Unterschied hinsichtlich der Kalkgehaltsverteilung zwischen Glückstadt—Cux 
haven und Cuxhaven—äußere Elbmündung. Die allgemeine für beide Gebietsteile der Elbmündung und zu dieser 
Jahreszeit (Sommer) gültige Beziehung zwischen A und S lautet für einen Salzgehaltsbereich von 1,00 bis 35,00%o 
[5] A u = 1,920 
A 
0,0147 S 
f389 = 1,727 + 0,0190 S 
mäquiv/L 
Die A/S-Beziehung für die Strecke Hollerwettern—Cuxhaven und für den Salzgehaltsbereich von 1,00 bis 
18,50%o lautet dagegen 
[6] A„ = 1,929 + 0,0130 S .. . <T 
Af589 * 1,715 + 0,0197 S maquiv/L 
und für die Strecke Cuxhaven—Elbe 1 und für den Salzgehaltsbereich von 20,00 bis 32,00%c. 
[7] A tt = 1,980 + 0,0135 S 
A f589 =* 1,743 + 0,0191 S 
mäquiv/L 
Die aus diesen angeführten Gleichungen für einen bestimmten Salzgehalt berechneten Werte für Gesamtkalkge 
halt und Kalkgehalt sind oberhalb von Cuxhaven niedriger als unterhalb. Als Beispiel ist die Berechnung für S = 
20%« durchgeführt und deren Ergebnis in Tabelle 7 zusammengestellt. 
Tabelle 7. 
[5a] 
A " = 2 ’ 214 AA - 0 107 
A f589 = 2,107 ~ U4U/ 
mäquiv/L 
[6a] 
A„ =2,189 
A f589 = 2,109 AA <»-» - 0i()80 
99 
[7a] 
A ” = as _ o 125 
A fM9 = 2,125 AA <»-« - U ’ l2 ° 
99 
Der Gesamtkalkgehalt unterhalb von Crxhaven ist höher und der entsprechende oberhalb von Cuxhaven kleiner 
als der aus der allgemeinen für das Gesamtgebiet gültigen Beziehung [5] berechnete. Die Kalkgehaltswerte (A f ) 
sind dagegen für die beiden Gebiete annähernd gleich. Der Unterschied liegt wahrscheinlich in der A u -Verteilung. 
Wie weit diesem Unterschied zwischen den angeführten Konstanten und berechneten Kalkgehaltswerten reale 
Bedeutung zukommt, läßt sich nach den bis jetzt vorliegenden verhältnismäßig wenigen Ergebnissen noch nicht 
sagen. Weitere Beobachtungen in diesem Gebiet und die Anwendung der „Berechnung des wahrscheinlichen 
Fehlers“ bei der Bestimmung des mittleren Kalkgehaltes, werden hier noch Klarheit schaffen.
	        
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