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Full text: 53, 1934/35

Werner Paap: Die Niedersdilagsverhältnisse des Schußgebietes Deutsch-Ostafrika 
O 
Die Bearbeitung und auch die Karten zeigen, daß das veröffentlichte Material in der Gesamtheit recht 
zuverlässig ist. Da in der Kolonie, so besonders itn Mahengebezirk, auch Neger zum Beobachtungsdienst 
stark herangezogen wurden, ergibt sich, daß die herangezogenen Eingeborenen für die Ausführung 
meteorologischer Beobachtungen durchaus geeignet waren. 
Reduktion der Niederschläge. 
A. Allgemeines. 
Unter Reduktion versteht man die Betimmung des Normalmittels einer aus wenigen Jahren be 
stehenden Beobachtungsreihe mit Hilfe von einer oder mehreren homogenen Stationen, deren Normal- 
mittel aus genügend vielen Jahren abgeleitet sind. In dieser Arbeit konnten durchweg zwei bis vier 
Vergleichsstationen herangezogen werden. Ist m das bekannte Norrnalinittel der Vergleichsstation, 
A die bekannte Regensumme der verglichenen Station, a die entsprechende Regensumme der Vergleichs- 
Station, so ist das gesuchte Normalmittel M — m — 10 ). 
ä 
Dieses Verfahren zur Bestimmung des Normalmittels hat sich bereits früher für gebirgsärmere Ge 
biete recht gut bewährt. Für das gebirgsreiche Deutsch-Ost-Afrika sind die so bestimmten Mittelwerte 
derart zuverlässig, daß eine theoretische Niederschlagsdarstellung ein relativ gleiches Bild ergeben hätte. 
B. Reduktionsepoche. 
Zur Darstellung der Niederschlagsverhältnisse müssen alle Mittelwerte aus den gleichen Jahren ab 
geleitet werden. Nur so ist die innere Homogenität der Karte gewährleistet. Eventuell fehlende Be 
obachtungen einzelner Stationen werden durch Reduktion ergänzt. 
Als Reduktionsperiode wurde der Zeitraum Juli 1908 bis Juni 1913 gewählt. Erst vom Jahre 1908 
ab war nämlich Deutsch-Ost-Afrika in seiner Gesamtheit für die Normalmittelbildung durch das Reduk- 
Übersicht 1. 
Nr. Station 
'Mitti. Jahre 
ganze Keihe 1 
Jahre| mm 
sniedersclilag 
VII 08-VI13 
100 IV 
III 
I 
II 
III 
IV 
V 
19 Usumbura 
10 
838 
784 
93 
25 Bukoba 
10 
2213 
2354 
106 
50 Muansa 
18 
1028 
929 
90 
63 Aru8cha 
15 
1170 
1224 
105 
93 Udjidji 
12 
885 
896 
101 
102 Tabora 
14 
888 
819 
92 
160 Amani 
17 
1967 
1919 
97 
169 Magola (Ursalabani) 
12 
1469 
1422 
97 
189 Kilossa 
11 
795 
859 
108 
239 Neu-Langenburg 
11 
2068 
2169 
105 
273 Mahenge 
11 
1797 
1704 
95 
159 Tanga 
19 
1411 
1146 
81 
203 Sansibar 
46 
1500 
1675 
112 
206 Bagamojo 
15 
1079 
1071 
99 
210 Daressalam 
27 
1069 
945 
88 
282 Kilwa (Kiwindttche) 
14 
1061 
1134 
107 
293 Lindi 
15 
834 
931 
111 
tionsverfahren genügend dicht mit Regenmeß-Statio 
nen beseßt. Aus demselben Grunde hatte P. Heidke 
in der Bearbeitung des abflußlosen Rumpfschollen 
landes bereits alle Niederschlagsmessungen auf diese 
Periode reduziert. Die Cäsur wurde in die Mitte des 
Jahres gelegt, um ein und dieselbe Regenzeit nicht 
auf zwei verschiedene Jahrgänge zu verteilen. Die 
dritte Regenzeit im Nordosten des Schußgebietes 
bleibt mengenmäßig weit hinter den anderen Regen 
zeiten zurück. Sie beschränkt sich in der Regel auf 
den Juli. 
Die Reduktionsepoche ist bei der in den Tropen 
erfahrungsgemäß stärkeren Schwankung der Nieder 
schläge natürlich recht kurz. Die Karten zeigen aber 
einwandfrei, daß sie für die Niederschlagsdarstellung 
selbst kleinerer Teilgebiete recht brauchbare Ergeb 
nisse liefern. Daß ferner die berechneten Normal 
mittel den Mittelwerten einer langen Reihe recht 
nahe kommen, zeigt Übersicht 1. Sie ist aus Tabelle 3 
entwickelt worden.
	        
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