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Full text: 53, 1934/35

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 53. Band Nr. 6 
allerdings, man hätte genügend Erfahrung gesammelt, um genau zu wissen, daß solche Befürchtungen 
nicht in Frage kämen. 
Ich glaube aber, daß nur durch Bepflanzung eine Gewähr für eine sichere Verankerung der Sandauf 
schüttung geleistet ist. Zur Bepflanzung würde sich vielleicht die Binse (Juncus gerardi oder Scirpus pau- 
ciflorus) sehr gut eignen. Sie gedeiht noch sehr tief unter dem Mittelhochwasserspiegel und kann verhältnis 
mäßig starke Strömungen vertragen. Sie übernimmt in der Süßwassermarsch die Rolle, die der Queller in 
der Salzwassermarsch spielt. 
III. Hauptteil. 
Der Bielenberger Sand und die Rhinplate. 
Dem Vorland zwischen Kollmar und Glückstadt sind eine Sandbank, der „Bielenberger Sand“, und 
eine Insel, die „Rhinplate“, vorgelagert. 
Der Bielenberger Sand ist ein Sandrücken, der sich im Brandungsgebiet der Elbe entlang zieht. Man 
könnte ihn aus diesem Grunde auch „Brandungs 
sandbank“ nennnen. Da er aber seiner Entstehung 
nach mit einer solchen nichts zu tun hat, möchte 
ich ihn mit einem neutralen Wort als „Ufer 
strömungsbank“ bezeichnen. Er läuft nur bei 
Ebbe trocken. 
Die Rhinplate liegt vor Glückstadt. Sie ist 
eine Insel, die bei Hochwasser nicht über 
schwemmt wird und bei Niedrigwasser stets von 
Wasser umgeben ist. 
a) Der Bielenberger Sand. 
Dieser bildet im Brandungsgebiet der Elbe 
eine längliche Sanderhebung. Er zieht sich un 
gefähr am ganzen Abbruchsufer entlang. Das 
Südende steht mit dem Watt in Verbindung, so 
daß die östliche Tiefenlinie der Bank mit der des 
Watts einen Winkel bildet. An dieser Stelle kann man bei Ebbe trockenen Fußes auf die Bank gelangen. 
Zwischen Watt und Sandbank erstreckt sich bei Ebbe ein Wasserarm, den ich nach einem im Volks 
mund gebräuchlichen Ausdruck „Höker“ (Sack 
gasse) nennen will. Bei einer Brandungssand 
bank würde man ihn Brandungspriel nennen. 
Der Höker ist anfangs nur sehr flach, aber je 
breiter er wird, desto tiefer wird er. Wenn nach 
Niedrigwasser die Flut einsetzt, steigt das 
Wasser im Höker sehr schnell an und trennt 
bald die Sandbank vom Watt. Nach sehr kurzer 
Zeit ist dann auch die Uferströmungsbank vom 
Wasser bedeckt. 
Die Wasserscheide befindet sich nicht in der 
Mitte der Bank, sondern auf der Hökerseite. Von 
hier aus strömt das Wasser nach beiden Seiten 
ab. Die Rippelmarken sind daher auf beiden 
Seiten der Sandbank entgegengesetzt gerichtet. 
Die Sandbank fällt nach der Elbseite hin all 
mählich ab, auf der Hökerseite dagegen ist eine 
ziemlich steile Böschung ausgebildet.
	        
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