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Full text: 53, 1934/35

58 
Ans dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 53. Bd. Nr. 5 
N.W. 
1 
2 
3 
4 
Windstärke 
5 6 
7 
8 
9 
10 
S 
— 14 
— 18 
— 23 
— 26 
— 31 
— 36 
— 41 
— 48 
- 54 
— 63 
SSW 
— 7 
— 7 
— 7 
— 7 
— 6 
— 6 
— 6 
— 6 
— 5 
— 5 
SW 
0 
+ 5 
+ 9 
+ 14 
+ 19 
+ 24 
+ 30 
+ 37 
+ 44 
52 
WSW 
+ 6 
+ 17 
+ 23 
+ 31 
+ 39 
+ 49 
+ 59 
+ 73 
+ 86 
+ 100 
w 
+ 10 
+ 21 
+ 31 
+ 42 
+ 53 
—j~ 66 
+ 79 
+ 96 
+ 113 
+ 132 
WNW 
+ 12 
+ 23 
+ 34 
+ 46 
+ 58 
+ 71 
+ 85 
+ 104 
+ 122 
+ 142 
NW 
+ 10 
+ 21 
+ 31 
+ 42 
+ 52 
+ 65 
+ 77 
+ 94 
+ 111 
+ 130 
NNW 
+ 6 
+17 
+ 22 
+ 30 
+ 38 
+ 47 
+ 57 
+ 70 
+ 83 
+ 97 
Da der mittlere Stau nicht gleich Null ist (vgl. S. 52), nimmt scheinbar bei SSW-Winden der Stau 
mit zunehmender Windstärke ab. In Wirklichkeit wird diese Verschiebung durch die Additionskonstanten 
hervorgerufen, die auch bewirken, daß der Stau bei ablandigen Winden nicht absolut die gleiche Größe 
erhält wie bei den entgegengesetzten auflandigen Winden. 
Bei dem Gebrauch der Tabellen 13 und 14 darf nicht übersehen werden, daß sie auf Grund gerad 
liniger Beziehungen zwischen Stau und Wind aufgestellt wurden. Da bei den höheren Windstärken der 
Stau in stärkerem Maße zunimmt, als durch die Gerade angegeben, werden die angegebenen Werte zum 
Teil überschritten. Mit einer genügenden Annäherung durch die Gerade kann etwa bis zur Windstärke 5 
gerechnet werden. Darunter fällt der überwiegende Teil aller Wetterlagen. 
VII. Abschnitt. 
Die Abweichungen des berechneten vom beobachteten Stau. 
A. Die Auswirkung der vereinfachenden Annahmen. 
Diejenigen Wetterlagen, welche Abweichungen zwischen dem beobachteten und berechneten Stau zur 
Folge haben, erwecken trotz ihrer geringen Häufigkeit ein besonderes Interesse, weil sie meist mit außer 
gewöhnlich hohen oder niedrigen Wasserständen verbunden sind, deren Vorhersage sehr erwünscht ist. 
Außer der bereits genannten Abweichung der geradlinigen Beziehung zwischen Windstärke und Stau 
können allgemein größere Unterschiede infolge der auf S. 28 genannten Umstände eintreten. Die meisten 
dieser Umstände treffen bei dem Durchzug eines Tiefs über der Nordsee zusammen. Es ist dann je nach 
Lage des Tiefs zeitlich ein Umspringen der Winde zu erwarten, sowie örtlich das gleichzeitige Vor 
handensein stark divergierender Windrichtungen über der Nordsee, so daß der Begriff des mittleren 
Windes seinen Sinn verlieren kann. Die Luftdruckverteilung in einer Depression weicht in den meisten 
Fällen von einer ebenen Fläche in erheblichem Maße ab. Schließlich sind mit den Tiefs häufig hohe 
Windstärken verbunden, die abgesehen von den bereits geschilderten Beziehungen auch deshalb schlechter 
erfaßt werden, weil der Zeitunterschied zwischen starken Winden und deren Stauwirkung sich unter das 
ermittelte Durchschnittsmaß verringert. 
Auch wenn die Tiefs nördlich der Nordsee vorüberziehen, sind ihre Wirkungen in einer Ungenauigkeit 
der Stauberechnung zu spüren. Häufig liegt dann über der Nordsee eine zwar ebene, aber sehr steile 
Isobai’enfläche, die starke auflandige Winde hervorruft. Die gefährliche Richtung der Isobaren verläuft 
von NW nach SO und zwar fallen für auflandige Winde die Isobaren nach NO. Also entsprechen 
einem nordöstlich der Nordsee vorüberziehenden Tief die aufstauenden WNW-Winde. Diese Wetterlage 
wird häufig bei außergewöhnlichen Hochwassern beobachtet. 
Die neutrale Lage der Isobaren entspricht einer Richtung von NO nach SW. Ein Stau ist dann 
nicht vorhanden. Drehen die Isobaren aber schnell durch diese Richtung hindurch, so tritt ein plötzlicher 
Vorzeichenwechsel ein, der bereits nach sehr kurzer Zeit bemerkt werden kann. Es ist vorauszusehen, 
daß die beiden Formen der Beziehungsgleichung A und B in solchen besonderen Fällen verschieden große 
Abweichungen aufweisen. Bei plötzlichen Windänderungen wird Form B genauere Resultate liefern, weil
	        
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