Br.Hugo Mandelbaum: Gezeitenströme und Restströme bei Borkum-Riff-Feuer schiff 7
hat, ist die Minutenzahl 25 durch Unterpunktieren besonders kenntlich gemacht.
5. In die so vorbereiteten Formulare können jetzt ohne weiteres die Beobachtungen
eingetragen werden, und zwar kann das ganz mechanisch fortlaufend geschehen, in -
dem die Beobachtungen der Reihenfolge nach in die vorgezeichneten Stellen des For
mulars eingetragen werden. Zur Kontrolle, daß kein Irrtum unterläuft, genügt es,
von Zeit zu Zeit die Übereinstimmung der Zeit einer ersten Eintragung in einer Rei
he mit der in Spalte 5 angegebenen Zeit festzustellen.
6. Der zu jeder Beobachtung gehörige Wind wird nach Richtung Und Stärke in das For
mular I hinter die Beobachtungen eingetragen, am besten mit farbiger Tinte, damit
bei der weiteren Bearbeitung Strom- und Windeintragungen deutlich unterschieden sind.
7. Die Beobachtungen eines Jahres werden nach Mondmonaten unterteilt. Das Ende ei
nes Mondmonats ist immer dann erreicht, wenn die Meridiandurchgangsstunde des 1.Ja
nuars zweimal wiedergekehrt ist. Das Ende des Mondmon ts wird durch einen Quer -
strich durch alle Spalten deutlich kenntlich gemacht und die Hummer des damit abge
schlossenen Monats daneben an den Rand geschrieben. Durch diese Unterteilung soll
die jahreszeitliche Änderung des mittleren Reststroms, an der sowohl Gezeitenströ
me als auch die jahreszeitlich bedingten Änderungen der Wetterlage beteiligt sind,
ermittelt werden. Die Unterteilung erfolgt daher nicht fortlaufend durch alle Jah
re, sondern mit jedem Jahresbeginn von neuem anfangend. Am Ende eines jeden Jahres
bleibt ein Rest von 10 - 11 Tagen. Die Unterteilung nach M o n d'monaten wurde ge
wählt, um den Einfluß der halbmonatlichen und parallaktischen Ungleichheiten in den
Gezeitenströmen unwirksam zu machen.
Das Verfahren der harmonischen Analyse eignet sich zunächst nur für reine
Zahlengrössen. Strombeobachtungen aber sind als gerichtete Grössen gegeben , die
erst durch Zerlegen in zwei aufeinander senkrechtstshende Richtungen für das Ver -
fahren geeignet gemacht werden müssen. In beiden Richtungen erhält man nämlich da
durch Zahlenwerte mit positivem oder negativem Vorzeichen, die dann unabhängig von
einander bearbeitet werden. 13) Die in Formular I nach Mondhalbstunden geordneten
Beobachtungen müssen daher innerhalb der einzelnen Mondhalbstunden nach der beob -
achteten Stromrichtung zusammengestellt werden. Formular II (Beispiel-Blatt 5) ent-
hält auf jeder Seite alle Beobachtungen eines Jahres, die in die gleiche Mondhalb
stunde fielen. Beispiel-Blatt 3 enthält also z.B. alle Beobachtungen des Jahres
1928 zwischen O^O 111 und 0^31 m nach dem Meridiandurchgang des Mondes in Greenwich ,
aufgeteilt nach den Stromrichtungen. Aus Formular I werden für jede Beobachtung al
le sonstigen Angaben nach Formular II übertragen» die Mondmeridiandurchgangsstunde,
die Stromgeschwindigkeit, die gleichzeitig beobachtete Windrichtung und Windstärke
und der Vermerk, welchem Mondmonat sie angehört. Sind mehrere Überträge einer Stam-
richtung wahrend eines Mondmonats vorhanden, so wurde nach den Eintragungen dieses
Monats eine Reihe freigelassen zur Bildung einer Zwischensumme. Die Geschwindig -
keitsangaben wurden dann innerhalb jeder einzelnen Stromrichtung addiert und die
Anzahl der Summanden neben die Teilsummen für die einzelnen Monate und neben die
Gesamtsumme für das ganze Jahr geschrieben.
Jede einzelne Angabe neben der Stromgeschwindigkeit gibt die Möglichkeit
zu einer neuen Gruppierung:
1. nach Mondmonaten,
2. nach der Richtung des gleichzeitig beobachteten Windes,
3. innerhalb der Windrichtung nach der Stärke des Windes,
4« nach den Mondmeridiandurchgangs stunden.
a. Aufteilung nach Mondmonaten.
Jedes Blatt von Formular lila (Beispiel-Blatt 4) Dur eine Mondhalbstunde
enthält 14 Spalten: 12 für die vollen Mondmonate, eine für den Rest des Sonnenjah
res und eine für das ganze Jahr. Die waagerechten Reihen sind nach den Stromrioh -
tungen unterteilt und zwar werden für jede Richtung 6 Reihen bereit gehalten , 5
für die 5 Jahre 1924/28 und eine für die zu bildende Summe. Es werden übertragen :
13) S. 90.