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Full text: 52, 1933/34

Dr, Hans-Jürgen Bullig: Eine typische Großwetterlage und ihre prognostische Verwertbarkeit 
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Tabelle 4. 
Anzahl 
der 
Föhntage 
F ö h n t e r m i n e 
Altdorf 
Altdorf 
Innsbrnck 
1804-09 
342 
1870-75 
205 
1870—81 
370 
1882-87 
293 
1888—93 
200 
1894—99 
210 
286 
301 
1900-05 
330 
389 
1900-11 
453 
440 
Vom Jahre 1876 bis 1899 ist ein starkes Abnehmen der Föhnhäufigkeit deutlich ausgeprägt und daraufhin 
sowohl in Altdorf als auch in Innsbruck ein ebenso starkes Znnehmen b. Daß dieser auffällige Gang der 
Föhnhäufigkeit zufällig bedingt, ist, ist kaum anzunehmen, obwohl die Zahl der Jahre zu gering ist, als 
daß man eine vielleicht vorhandene Periodizität finden könnte. In den folgenden Untersuchungen wird 
sich nun eine eindeutige Beziehung zwischen dem Föhnreichtum bzw. der Föhnarmut und der Groß 
wetterlage ergebeu; man wird daher nicht fehlgehen, wenn man aus der langjährigen 
Veränderlichkeit der Föhnhäufigkeit rückschließt auf eine langjährige Verän 
derlichkeit der allgemeinen Zirkulation, womit die Zufälligkeit der Abweichungen der ein 
zelnen Monatsluftdruckkarten von dem langjährigen Monatsmittel nicht mehr zuträfe. 
Es wurden daher die mittleren Luftdruckkarten für den Zeitraum 1894—1911 errechnet und die 
Isanomalenkarten auf sie bezogen. 
Abschnitt II. 
Föhnreichtum als Index eines eindeutigen Großwetterlagentyps. 
a) Luftdruck- und Windanomalien über Europa und dem Nordatlantischen Ozean 
in den einzelnen Monaten. 
Es soll in diesem Abschnitt unter einem föhnreichen (und entsprechend unter einem fölmarmen) 
Monat nicht ein Monat verstanden werden, dessen Föhnhäufigkeit relativ zum jährlichen Monatsmittel 
groß ist, sondern ein solcher, der eine Föhnhäufigkeit aufweist, die zum 18 jährigen Mittel des betreffenden 
Monats relativ groß ist. Das heißt: Innerhalb jedes Jahres werden die einzelnen Monate ausgesucht, in 
denen die Föhntermine den langjährigen Durchschnitt des betreffenden Monats wesentlich übersteigen 
(oder unterschreiten). So ist es möglich, daß ein März, der in dem hier gebrauchten Sinn föhnarm ist, 
eine Föhnhäufigkeit aufweist, die über das jährliche Monatsmittel hinausgellt, und daß andererseits ein 
Januar, der als föhnreich bezeichnet werden muß, eine Föhnhäufigkeit zeigt, die unter dem jährlichen 
Monatsmittel liegt. Zur föhnreichen Gruppe wurden die Monate gezählt, in denen im Durchschnitt von 
Innsbruck und Altdorf die Föhntermiue den langjährigen Monatsdurchschnitt wenigstens um 3 Termine 
(oder einen vollen Fölmtag) überstiegen. Zur föhnarmen Gruppe wurden alle Monate gerechnet, in denen 
die Zahl der FT*) (im Durchschnitt von Innsbruck und Altdorf) um 2 oder 3 Termine unter der mittleren 
Föhnhäufigkeit des betreffenden Monats lagen. In Tab. 5 ist eine Übersicht über die so gefundenen 
föhnreichen und föhnarmen Monate gegeben. Jene sind mit einem Pluszeichen, diese mit einem Minus 
zeichen versehen. 
’) Ans Tab. 2 gebt hervor, daß die jährliche Fölinhänfigkeit in Altdorf sich in den Jahren 1894 — 1899 zwischen 29 
nnd 59 Föhnterminen, in den Jahren 1900—1905 zwischen 51 und 71, in den Jahren 1900—1911 zwischen 54 und 111 Föhn 
terminen bewegte. — Einem Minimum von nnr 29 Föhnterminen im Jahre 1894 (= 2,0% aller Termine) steht das Jahr 
1910 mit einem Maximum von 111 Föhnterminen = 10,1% aller Termine gegenüber. 
-) FT Abkürzung für Föhntermine.
	        
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