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Full text: 52, 1933/34

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Dr. Hans-Jürgen Bullig: Eine typische Großwetterlage und ihre prognostische Verwertbarkeit 
Südföhn in den Alpentälern wird durch eine Luftdruckverteilung über Europa bedingt, die genügend 
untersucht ist: Ungefähr über Südengland liegt ein Tiefdruckgebiet, zu dem Luftmassen eines über den 
Alpen lagernden Hochdruckkeils abströmen. Es ist nun eine in den Alpentälern bekannte und auffällige 
Erscheinung, daß Föhn zu gewissen Zeiten sehr häufig, zu anderen wiederum sehr selten weht. Daher 
mußte es von Interesse sein zu untersuchen, ob ein Zusammenhang zwischen der wechselnden Föhn 
häufigkeit und der Großwetterlage bestellt, und in welcher Weise sich diese gegebenenfalls in der Folge 
zeit entwickelt. 
Abschnitt I. 
Methodisches und Statistisches. 
Als Bezugsstationen wurden Innsbruck in den österreichischen Alpen und Altdorf in den Schweizer 
Alpen gewählt. Den Untersuchungen zugrundegelegt wurden die Jahrbücher der Zentralanstalt für Meteoro 
logie in Wien, die Annalen der Schweizerischen Meteorologischen Zentralanstalt, die Veröffentlichungen 
der Bayerischen Meteorologischen Zentralstation und die Hoifmeyersehen Wetterkarten 1 ) für das 18 jährige 
Intervall 1894—1911. Dieses Intervall war bestimmt einerseits durch die Neueinrichtung des meteoro 
logischen Observatoriums der Universität Innsbruck, das im Jahre 1894 das erstemal seine Beobachtungen 
in den Österreichischen Jahrbüchern veröffentlichte, andererseits durch das letztmalige Erscheinen der 
Hoifmeyersehen Karten im Februar 1912. 
Bei der Feststellung der Föhnhäufigkeit eines Monats wäre es am vollkommensten, den prozentualen 
Anteil der Föhnstunden an der Gesamtstundenzahl eines Monats zu errechnen. Da das hierfür notwendige 
Kegistriermaterial nur bruchstückweise vorhanden war, mußte hierauf Verzicht geleistet werden. Es wurde 
die Föhnhäufigkeit eines Monats durch Feststellung der Anzahl der Föhntermine bestimmt. Es können 
auf diese Weise die zwischen den Beobachtungszeiten wehenden kurzen Föhne nicht erfaßt werden, die 
jedoch an Zahl ungefähr proportional der aus den Föhnterminen ermittelten monatlichen Föhnhäufigkeit 
sein werden, so daß die Relation der Anzahl der Föhntermine zwischen den einzelnen Monaten gewahrt 
bleibt. Föhne, die in Innsbruck nicht bis zur Talsohle durchgebrochen sind, wurden infolge der Willkür, 
die einer Grenzlegung anhaften würde, von der an man einen nicht durchgebrochenen oder intermittierenden 
Föhn 2 ) als Föhn bezeichnen wollte, nicht berücksichtigt, 
Bei den früher stattgef an denen Föhnhäufigkeitsbestimmungen (von Pernter und Billwiller 3 )) wurden 
nicht die Termine, sondern die Tage ausgezählt, an denen überhaupt Fölm beobachtet worden war, ohne 
Rücksicht auf die Länge des Föhns. Die hier eingesclilagene Methode erscheint befriedigender, da sie 
kurzen Föhnstößen (die etwa gerade zu den Terminen wehen) nicht das ungerechtfertigte Gewicht beilegt, 
wie es die bisher angewandte Methode tat. 
In Tab. 1 und 2 ist die Zahl der in dem 18jährigen Zeitraum 1894—1911 in Innsbruck und Altdorf 
gefundenen Föhntermine für jeden der 196 Monate mitgeteilt. Im 18jährigen Durchschnitt weist Innsbruck 
66,1, Altdorf 59,7 Föhntermine auf (das sind 6°/ 0 bzw. 5,5 °/ 0 aller Termine). Innsbruck ist im Durchschnitt 
um 10,7 °/ 0 föhnreicher als Altdorf. 
*) Tägl. Synopt. Wetterkarten f. d. Nordatl. Ozean und die anliegenden Teile der Kontinente, hrsg. v. d. Dän. Meteorol. 
Inst, und der Deutschen Seewarte, Kopenhagen und Hamburg. 
a ) H. v. Ficker, Innsbrucker Fölmstndien I u. IV. Denkschriften der Wiener Akad. Bd. 78, 1905 und Bd. 85. 1910. 
3 ) Maurer, Billwiller n. Heß, Das Klima der Schweiz Bd. I, Frauenfeld 1909, S. 188; Pernter, Über die Häufigkeit, die 
Dauer und die meteorologischen Eigenschaften des Föhns in Innsbruck. Sitznngsber. d. Wiener Akad. Bd. 104, Abt. Ila, 1895.
	        
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