Dr. Karl-Heinrich Wagner: Die unechten Zylinderprojektionen.
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Das Produkt m'M ist aber für jede einzelne Projektion konstant, und zwar ist nach S.13 01.8
n sin (pi
n -m— —— —
/ f{<P,n)9'(<p)d<P
0
(4)
Wir bezeichnen den Ausdruck rechts vom Gleichheitszeichen mit C. Dann wird
C F(tp) = jt-sin^o (5)
Aua dieser Gleichung ergibt sich der zu <p 0 gehörige Wert tp 0 . Dieses Wertepaar: <p a ; tp 0 setzen wir in unsere Ausgangsgleichung l.ein
und erhalten für n
n cos tp 0
f(V>o>*>
(6)
Dieser Wert von n eingesetzt in Gl. 4 ergibt das zugehörige m.
Mit diesen Werten m und n wird in der vorgelegten Projektion y — »■/(?/>, A); x — m-g(y>) tatsächlich der dem Parallelkreis tp 0
zugeordnete Hilfsparallelkreis y> 0 mit der wahren Länge von <p 0 abgebildet. Dieses Verfahren gilt für jede Projektion dieser Art,
auch, wenn nur bis zu einem bestimmten Parallelkreis (p 1 abgebildet werden soll.
Die Inanspruchnahme eines Hilfswinkels läßt sich durch eine Gruppe anders gearteter flächentreuer Entwürfe
vermeiden.
Es sei wieder y = n-f(<p, n), wobei n nach Gl. 4 ermittelt sei. Gesucht sind die Parallelkreisabstände x = g{<p).
2 unendlich nahe Parallelkreise begrenzen das Flächenelement
dF = 2ydx = 2n-f(q>, n)dx (17)
Dieses soll gleich sein dem entsprechenden Flächenelement der Kugel: dO = 2-Tr-cos95 -dtp.
Die Bedingung der Flächentreue erfüllt daher die Differentialgleichung
2nf{<p, n)dx = 2ncosq>dtp (18)
, n cos wdcp
dx=
n f (<p, n)
(19)
?!
(20)
7C fCOS(pd<p
~ nj f(<p,n)
?!
Da für (p — 0 ebenfalls x = 0 sein soll, ergibt sich hieraus die Integrationskonstante, die im allgemeinen = 0
wird. Das Integral liefert den Abstand der Parallelkreise in Funktion der geographischen Breite, so daß man als
Koordinaten dieser Projektionen erhält: y = nf(<p, ?.); x = — g(<p)-
Anm.: Die Verzerrungselemcnte ergeben sich durch folgende Überlegung. In Abb. 4 sind 2 beliebige unendlich nahe Parallel
kreise gezeichnet, die von einem beliebigen Meridian geschnitten werden. In dem unendlich kleinen Dreieck ABC ist CB = dx,
AC — dtp, AB — ds. Winkel A BC wollen wir mit © bezeichnen. Dieser Winkel gibt an, um wieviel Grad in jedem Schnittpunkt
von Meridian und Parallelkreis der Schnittwinkel von 90° abweicht. Es ist
dy .
, -40 _ d~q> d(p
tg@ BC dx
9y
d<p
dx
dtp
(1)
Für den Fall eines fläohentreuen Entwurfs mit Hilfswinkel, bei dem ja x und y Punktionen von ip sind, während <p und tp wiederum
durch eine Beziehung v (tp, tp) = 0 verknüpft sind, wird
dy dtp
dtp dtp
Es ergibt sich ferner für h =
Kartenmeridian
Kugelmeridian
® dx dtp
dtp dtp
ds dx
■ . Es ist ds — „ also
dtp cos 0
(la)
. dx
n — -j— • cos
dtp
0; bezw. h -
dx dtp —1
' -5 r ■ cos 0
dtp dtp
(2)