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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 4!l. Bd. Nr. 3.
Tabelle 7. Temperatur-Messungen auf der Rückfahrt vom Pilot-Fjord.
Zeit
Tempi
trocken
>ratur
feucht
R.F.%
Wasser-
temp.
13.36 BZ (17.36 MEZ)
Abfahrt vom Landeplatz
13.43
7.0°
2.2°
13.45
6.6°
2.2°
13.51
6.7°
5.3°
81
2.8°
13.56
6.4°
5.0°
81
3.1°
Passieren die Küstenlinie
14.03 (18.03)
14.05
5.4°
6.0°
4.4°
5.6°
86
94
2.0°
1.9°
1 gestrandete Eisberge
| in nächster Nähe
14.07
5.2°
4.0°
83
2.1°
14.09
4.6°
3.8°
88
2.0°
14.11
4.1°
3.4°
90
1.4°
14.21
4.9°
4.1°
88
2.2°
13.00 \
6.3°
2.8°
14.00 ( auf „Meteor“
5.9°
2.6°
15.00 )
5.8°
2.4°
Um 20 h BZ (23 h MEZ) wird, etwa im Breitenkreis von Reykjavik, auf E-Kurs gegangen. Bild 26 Taf. 7
gibt den Blick auf die Küste kurz nach dem Abdrehen wieder mit Föhnaufheiterung über Land. Noch
am nächsten Vormittag 04 h BZ (07 h MEZ) sind die höchsten Bergspitzen in der Gegend von Umivik auf
etwa 110 sml (!) zu sehen. Um 24' 1 BZ (07 h MEZ) ist die Grenze des kalten Ostgrönlandstromes zum
letzten Mal überschritten, der letzte Eisberg wird am 24.8. 0.30 11 BZ (03.30 11 MEZ) gesichtet. Der Tempe
ratur-Ubergang ist bereits in Abb. 20 dargestellt. Es herrschte dabei sehr gute Sicht. Im übrigen
bestand am 24. 8. niedere str-cu-Bewölkung, durchweg 10/10 in 200 m Höhe, mit vereinzelten Regen
schauern und frischem N-Wind (St. 6).
Sonnabend, 25. August. BZ — MEZ — 3 1 '.
Das Rückseiten-Wetter des Vortages hält unter dem Einfluß einer westlich von Island liegenden aus
gedehnten Depression noch an. Es findet sich notiert: „Vormittag dauernd niedere ni und str-cu, zeit
weise Sprühregen, gute Sicht (>20km).“ 13.15 MEZ „Regenstreifen im SE; die str-cu-Decke lockert
sich wenig, leichte cu-Bildung setzt ein.“ Und schließlich 18.30: „In WSW (achteraus) hat sich aus ni
ein c u - n i gebildet, am Horizont Regen. Am Rand des cu-ni allseitig Entwölkung durch absteigenden
Luftstrom. 18.00 vorübergehend Temperatursprung. DurchgangeinerFront?Es wird zunehmend
ruhiger.“
Abb. 23 gibt hierzu das Thermo-Hygrogramm, Abb. 25 die Temperaturen von Mast, Hütte und
Wasser sowie den geschätzten Wind. Zur Kurve von Temperatur und
rel. Feuchte muß bemerkt werden, daß diese demselben Registrierblatt
entstammen, die zeitliche Zuordnung also bis auf etwa 1/2 mm im Maßstab
der Zeichnung gesichert ist, unabhängig von Unregelmäßigkeiten des
Uhrganges. Dies ist hier wichtig, da sofort auffallender Weise zwar die
Temperaturzacke gegen 18 h MEZ einigermaßen genau mit der Zacke der
Feuchtekurve zusamrnenfällt, während etwa zwei Stunden später Tempe
ratur- und Feuchte sprung um fast l h auseinanderliegen. Die genaue
Abb. 23. Temp. und R. Feuchte zeitliche Zuordnung würde naturgemäß bei getrennten Instrumenten für
25. August 1928, 15—21 h MEZ. Temperatur und Feuchte viel unsicherer sein.