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Full text: 49, 1930/1931

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 49. fid. Nr. 3. 
temperatur. Bei dieser geringen Windbewegung umgibt sich der ganze Schiffskörper mit einer Hülle 
warmer Luft, die nach oben die Höhe des Mastes übersteigt. Unter diesen Umständen vermag sogar 
das Aspirationspsychrometer in Luv keine einwandfreien Werte zu geben. 
Es mag noch erwähnt werden, daß wir auch an der Westküste zahlreiche, zum Teil recht große Eis 
berge antrafen, ja in der Nacht vom 19./20 August im Nebel nicht weit von einem solchen gelegen hatten, 
wie sich beim Nachlassen des Nebels zeigte. Die Messungen an Bord sind nicht dadurch beeinflußt. 
Am Abend des 20. tritt ein sehr starkes Nordlicht auf, von 21.30 bis 22.30 BZ als scheinwerfer- 
artiges Lichtbündel mit wandernden Lichtknoten, rein weiß, von 22.30 bis 23.00 BZ als lebhaft gelb-grün 
leuchtende Draperien. Richtung der Erscheinung und der darin sichtbaren Bewegungen NNE—SSW. 
Dienstag, 21. August. BZ = MEZ — 4 h . 
In der Nacht vorn 20./21. Aug., während das Schiff 
im Hafen von Julianehaab vor Anker lag, erfolgte 
ein Föhneinbruch, dessen Thermo- und Hygrogramm 
in Abb. 18 wiedergegeben ist. Etwa um 06 h MEZ 
(02 BZ) setzt eine Erwärmung um mehr als 3° ein, 
gleichzeitig ein starker Rückgang der rel. Feuchte. 
Charakteristisch sind die stufenweisen Vorbrüche 
der Föhnluft und die am Schluß des Thermogramms 
aufgezeichneten wellenartigen Zacken. Mehr Einzel 
heiten geben die Kurven des Multithermographen, 
Abb. 18. Föhneinbruch am 21. August 1928 
in Julianehaab (W-Grönland). 
Abb. 19. Föhneinbruch am 21. August 1928 in Julianehaab (W-Grönland).
	        
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