Acrologisehe n. Hydrographische Beobacht, der deutsch, liariuestat. währ. d. Kriegszeit 1914—1918. 192.). Heft 2.
47
zeit 5.2 m über Antwerpener Null, mvd es haben also die Tiefen an der Beobachtungsstelle etwa von
11 m bis 16 m geschwankt. Ein geeignetes Fahrzeug wurde vom Strom- und Hafenbauamt Antwerpen
zur Verfügung gestellt und an der angegebenen Stelle verankert. Beobachtet wurde innerhalb folgender
Zeiten:
1. 31. Juli 1917 6 l lt h V. bis 1. August 6* V. (Jlondalter 12
2.
2.
August
6»
V.
„ 3.
D
5 l № V. (
, 13-0)
3.
4.
9 h
V.
„ 5.
yy
7 h V. (
„ 1-2)
4.
5.
y*
6 h
N.
„ 7.
»
5» V. (
„ 2-4)
5.
8.
>»
7 b
V.
„ 9.
»
7“ V. (
,, 5 6)
6.
11
D
6“
V.
„ 13.
5'
8" V. (
„ 8—10)
7.
15.
Ù
6 b
y.
„ 16.
}>
7 l /2 b Y. {
„ 12-13)
Im Anschluß hieran wurde vom 17. August 8'A h V bis 18. August 2 h V (M. Ä. ®/i) während einer
vollen Tide bei Ternsche, also oberhalb von Antwerpen beobachtet, halbwegs zwischen Antwerpen und
Dendermonde. Weiterhin wurde ein Beobaohtungspunkt weiter unterhalb von Antwerpen gewählt, und
zwar 2000 m N 40° W von der Hafeneinfahrt nach Lillo und 550 m querab vom Deich am rechten Flußufer,
also nördlich der Bank von Doel und dicht an der holländischen Grenze auf 12 m Tiefe; hier wurde am
19. August (M. A. 2) von 8'A h V bis 9hN beobachtet (s. Figur 8).
An den ersten Beobachtungstagen herrschten westliehe bis nördliche Winde bewirkt durch Teil
tiefs, die von den Hoofden über Holland südostwärts zogen, am 2. und 3. August mäßige bis frische
südwestliche Winde. Am 4. August wehten, durch ein südlich lagerndes Tief verursacht, südliche bis
östliche Winde, am 5. August und den beiden folgenden Tagen wehten schwache Winde aus nordwestlicher
bis nördlicher, am 8. und 9. schwache Winde aus südlicher bis östlicher Richtung. Vom 11. August ab
bis zum Ende der Beobachtungen herrschte über der Nordsee, England und westlich England tiefer
Druck, der schwache bis mäßige südliche und südwestliche Winde über dem Mündungsbereich der Schelde
im Gefolge hatte. Fast ausschließlich herrschten nur schwache bis mäßige Winde. Die meteorologischen
Verhältnisse waren also insofern günstig, als die astronomischen Ursachen der Wasserbewegungen
einigermaßen rein in Erscheinung treten konnten.
Beobachtungen querab Austruweel.
(Vergl. Tabelle 26 und Tafel 5, Nr. 13.)
a) Dauer des Flut- und Ebbstromes.
Die nach der oben angegebenen Methode ermittelte Dauer des Flut- und Ebbstromes ergab im
Mittel aller Beobachtungen 5.6 h für den Flutstrom und 7.0 h für den Ebbstrom. Eine Beziehung zum
Mondalter ist angedeutet. Werden die Werte der Mondalter 1—3 und 8—10 zusammengefaßt, so er
geben sich für den Flutstrom die Zeiten 5.5 h und 5.8 h, für den Ebbstrom 7.1 h und 7.0 h, also der Flut
strom dauert zur Nippzeit etwa M Stunde länger als zur Springzeit, die Dauer des Ebbstromes ändert
sich in entgegengesetztem Sinne, aber weniger stark. Die vorliegende Beobachtungsreihe ist wegen ihrer
Kürze nicht geeignet, eine verläßliche Abhängigkeit der Dauer des Tidenstromes vom Mondalter zu geben,
zumal hier die meteorologischen Verhältnisse von starkem Einfluß sind. Da aber die Steig- und Fall
dauer an der Kattendyk-Schleuse in Antwerpen eine Abhängigkeit vom Mondalter im gleichen Sinne
aufweist, können wir annehmen, daß auch längere Beobachtungsreihen obiges Ergebnis dem Charakter
der Erscheinung nach bestätigen werden. M. Röchet 1 ) gibt für Antwerpen die folgenden mittleren
Werte:
Tabelle 29. !
Mittlere Werte fiir Steig- und Falldauer sowie den Tidenhub bei Antwerpen nach M. Rocliet.
( 19jäliriges Mittel)
Meridiandurchgang des Mondes ..
0 30
J80
2»)
3»o
4»0
530
ßüO
7»0
8 »)
9 8<>
1080
Mittlere Steigdauer h. min.
5 12
5 19
5 23
5 2: '
52s
5x5
5 »t
5 S2
52«
5 83
52s
Mittlere Falldauer h. min.
71s
7OC
702
7IXI
6--.T
6 »
ß5l
ß;>3
6 59
6 r> -
6*"’"
Mittlerer Tidenhub in m
4.62
4.64
4.62
4.52
4.36
4.11
3.88
3.77
3.92
4.19
4.39
11»)
5«
701
4.52
ü M. Rocliet, La marée dans l’Escaut. Des inégalités seuiiinensuelles relatives aux heures et aux hauteurs.
Annales des travaux publics de Belgique. 62. année II. Série, tome X. Bruxelles 1905.