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Full text: 46, 1928/1929

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Aus dem Archiv der Deutschen See warte. — 46. Bd. Nr. 2. 
bei 15° N. Br. > 10 km) während sie dann ziemlich gleich zu bleiben scheint. Die Grenzlage des Anti 
passats über den Großen Antillen scheint nach den bisherigen Beobachtungen für den Vorsommer und 
Sommer ziemlich konstant zu sein. Nach den Wolkenbeobachtungen von Gangoiti 7 ) zu Habana liegt 
diese Grenze im 11jährigen Mittel für April und Mai bei 4—5 km. Die Beobachtungen von W e g e n e r 
und Kuhlbrodt 8 ) am 23. und 24. April 1922 zeigen etwas östlich von Habana diese Grenze ebenfalls 
bei 4—5000 m. Im Bereiche des 18. und 19. Breitengrades verschiebt sich diese Grenze auf 6—7 km. 
Eine Zusammenstellung der Höhenwindmessungen von Kingston auf Jamaika, in San Juan auf Porto 
Riko für Sommer 1925 findet sich bei Georgii und Seilkopf in der Bearbeitung der Ergebnisse der 
6. Studienfahrt 9 ). Diese Grenzlage deckt sich mit den Beobachtungen auf Haiti. Südlich des 18. Breiten 
grades steigt dann wie bereits erwähnt die Antipassatgrenze ziemlich rasch hoch und scheint dann 
äquatorwärts gleich zu bleiben, was sich auch mit den Ergebnissen der Aufstiege in Barranquilla ge 
legentlich der 6. Studienreise deckt, wo die Antipassatgrenze in 11 km angetroffen wurde. 
Die Grenze zwischen nördlichen und südlichen Komponenten. 
In meridionaler Erstreckung zeigt sich eine schroffe Grenze zwischen südlichen und nördlichen 
Komponenten im Bereiche der passatischen E-Strümung bis auf etwa 6 km Höhe. Längs der süd 
amerikanischen Nordküste in Gruppe Ao und Aw ist eine ziemlich beständige S-Komponente vertreten. 
Dabei kann man in Gruppe Aw den Wert zwischen 0 und 0,5 km Höhe außer Acht lassen, da dieser 
den Einfluß der Seebrise kennzeichnet, und ebenso den Wert zwischen 10 und 11 km, da dieser als 
Rechenergebnis der Differenzenmethode anzusehen ist. Im Gegensatz dazu zeigt Gruppe B bis 6 km 
und Gruppe O bis zur erreichten Höhe von 9 km eine ausgesprochene N-Komponente der Luftver 
setzung. 
Hervorzuheben ist noch das Ansteigen der nördlichen Komponente in Gruppe C bis zur gemessenen 
Höhe von 9 km. Wie die Tabelle der prozentischen Beständigkeit erkennen läßt, ist diese Strömung 
sehr beständig und außerdem von ziemlicher Intensität, wobei das Skalarmittel der Geschwindigkeit 
zwischen 9 und 16 km schwankt. Wir haben es hier mit einer rein passatischen NE-Strömung zu tun, 
die im Luv der westindischen Inseln eine große vertikale Mächtigkeit besitzt. Der ausgesprochen passa- 
tische Charakter der Strömung hielt auch zwischen 25° und 30° N. Br. auf der Heimreise bis 6 km 
Höhe an und ging erst bei 31° N. Br. von 3000 m ab, bei 32° N. Br. vom Boden ab in reine Südströmung 
über. Betrachtet man bei der mittleren N-Kompcnente die Verhältnisse über dem 6 km Niveau, so 
erkennt man eine Konvergenz der Strömung über dem Karibischen Meere. Dieses Resultat steht im 
Einklang mit der von Georgii und Seilkopf 10 ) vermuteten Konvergenz über dem westindischen Gebiet 
in 6000 m Höhe, herrührend von einer Tiefdruckrinne über dem Karibischen Meere in der angegebenen 
Höhe, die von kontinentalen Hochdruckgebieten begrenzt wird und mit der Höhe äquatorvärts ansteigt. 
Die Windstärke im Gebiete des Karibischen Meeres. 
Während der Fahrt im Bereiche der westindischen Inseln, die sich auf die Zeit vom 24. April 
bis 8. Mai erstreckte, war eine für die Tropen verhältnismäßig hohe Windgeschwindigkeit zu beobachten. 
Vor allem zeichnet sich der Antipassat, der in Gruppe B deutlich in Erscheinung tritt, durch sehr hohe 
Geschwindigkeit — teilweise durch Sturmesstärke — aus. Das Skalarmittel, das sich mit der Maximal 
geschwindigkeit des Windes ziemlich deckt, liegt zwischen 9 und 19 km Höhe in dieser Antipassat 
schicht im Bereiche 15.2 bis 30.0 m/sec. Daneben ist die E- und SE-Strömung in Gruppe Aw hervor 
zuheben, die zwischen 1 und 3 km Höhe in ihren Maximalwerten 21 bis 23 m/sec erreicht. Die mittlere 
Geschwindigkeit der Resultanten beträgt in dem besprochenen Raume jedoch nur 5.4—6.5 m/sec. In die- 
') Wegen er und Kuhlbrodt, Pilotaufstiege auf einer Fahrt nach Mexiko März—Juni 1922. Aus dem 
Archiv d. Dt. Seewarte 1922, Tafel 5, Fig. 2. 
8 ) Weg euer und Kuhlbrodt, a. a. O. Tafel 2, Aufstieg 81—83. 
9 ) Gr e o r g i * und S e i 1 k o p f , a. a. O. S. 20. 
10 ) Georgii und Seilkopf, a. a. O. S. 21.
	        
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