Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 46. ]Jd. Heft 1.
30
Haupttyp 1. Äquatorialtyp {Doppelperiode; Maxima Frühjahr und Herbst).
Die absoluten Niederschlagsbeträge sind so verschieden, daß sich eine weitere Gliederung als not
wendig erweist.
a) Äquatorial und dauernd feucht.
Kennzeichen: Doppelte Niederschlagsperiode, Maxima Frühjahr und
Herbst. A11 e M o n a t e f e u c li t (d. h. k e i n M o n a t u n t e r 50 mm), mindestens 4 Monate
regenreich (über 125 mm).
In Afrika reicht das Verbreitungsgebiet als schmales Band von der Kamerunküste bis zum Vik
toriasee. An der Westküste fanden wir es nicht um den Äquator gelagert, sondern nach Norden ab
gebogen. Inseln der äquatorialfeuchten Periode beobachteten wir in Gebirgslandschaften: Akpossoge-
birge, Usambara-Bergland u. a. m.
Auch außerhalb Afrikas nimmt dieser Typ relativ kleine Flächen ein (Textfig.
S. 41). In SW-Oeylon (Kolombo), Ost-Sumatra und West-Java sind Kurven dieser Art
von Eichelberger nachgewiesen (G. Z. 1924, Seite 103 ff. [59]). Australien hat keinen Anteil. Da
gegen muß man als äquatorial und dauernd feucht den Regengang im größten Teil von Westindien
anspreehen. Im tropischen Südamerika hebt sich außer einigen Küstenzonen nament
lich ein Kerngebiet im Amazonasbecken heraus. Jene beschränken sich auf die pazifischen Randge
biete von Kolumbien sowie das Orinoco- und Amazonas-Delta; dieses ist am ausgedehntesten am Anden
fuß, auch nimmt die Ergiebigkeit der Niederschläge nach Westen hin zu. Noch läßt sich nicht klar
übersehen, in welchem Maße der einperiodische Typ sich mit in das Gebiet teilt, aber daß er stark
beteiligt ist, zeigen (). Quelle’s (Met. Z. 1924, Heft 4 und 5 [63, 64]) und B. Franze’s (P. M. 193, 1927 [65])
Veröffentlichungen neuerer Meßergebnisse.
b) Normalform der Äquatorialtyps.
Kennzeichen: Doppelte Niederschlagsperiode, Maxima Frühjahr und
Herbst. Ungleiche Stärke der beiden Maxima. Eine Trockenzeit absolut trok-
ken (< 30 mm in mindestens einem Monat).
Afrika ist der einzige Erdteil, in dem der Normaltyp geschlossen von der
West - zur Ostküste durchgreift (Fig, S. 41). Die vielfach übliche schematische Grenzangabe
„etwa zwischen 4° N. und 4° S. Br.“ ist nach meinen Untersuchungen eine unhaltbare Verallgemeine
rung. Wie Karte 2 lehrt, schwankt die Südgrenze zwischen 18° Br. (Angola) und 3° Br. (Nordende
des Tanganjikasees). Das auffallendste Merkmal ist die Einschnürung des Verbreitungsgebiets im
Bereich von Ostafrika.
Werfen wir einen Blick auf das Vorkommen des Typs außerhalb Afrikas. In
Australien fehlt er, in Südasien, Indonesien und Ozeanien hat er nur geringe Ver
breitung. Eine Begrenzung ist für Südostasien versucht worden (Eichelberger, G. Z. 1924 [59]).
Dort finden sich größere Flächen lediglich auf West-Java. Auch im tropischen Südamerika
ist das Verbreitungsgebiet durch einfache Regenperiode und Nebentypen sehr eingeengt. In den Llanos
des Orinoco wird die größte Ausdehnung erreicht; an die Ostküste dringt der Typ nicht vor (Nach
Angaben bei B. Frame [65]). Das Nachlassen des Regens zur kleinen Trockenzeit im Juni ist nur
schwach angedeutet. Ebensowenig ist aus den spärlichen Beobachtungen zu erkennen, ob südlich des
Äquators ein schmaler Streifen doppelperiodischen Normaltyps vorhanden ist. In den Anden ist die
nordsüdliche Erstreckung größer; nach Franze beherrscht der Typ ein kleines Gebiet in SW-Venezuela,
das Magdalenengebiet und z. T. die Kordilleren von Bogota und Medellin. Die Sierra von Peru hat
einfache Periode. Dazwischen greift, bei Loja und Jaen, die dauernd feuchte Zone von Osten her hinein.
c) Äquatorial-trocken.
Kennzeichen:DoppelperiodeFrühjahr-Herbst, beide Trockenzeiten absolut.
Auch diese Ausbildungsform ist vermutlich nicht auf Afrika beschränkt. Hier haben wir sie in 3 ge